Blauer Portugieser

Die Geschichte des Blauen Portugiesers reicht weit zurück, denn es handelt sich um eine sehr alte Rebsorte. Die rote Rebe stammt aus dem Donaugebiet, ist aber auch in ganz Europa verbreitet. Soll der Überlieferung Glauben geschenkt werden, so ist die Traube 1772 von Porto nach Österreich gelangt, genau gesagt nach Bad Vöslau. Franz Langwieser schreibt, dass der Graf Moritz von Fries als erster den Blauen Portugieser angepflanzt habe. Die Anbaugebiete sind in Deutschland vor allem mit Rheinhessen und der Pfalz zu nennen. In Südosteuropa ist er ganz besonders stark vertreten. Aber in Österreich zählt er zu den beliebtesten Rotweinen in den Thermenregionen des Landes.

Herstellung und Standort

Bei der Herstellung der Rebsorte Blauer Portugieser ist zu beachten, dass der Rebstock nicht auf schweren, feuchten und sehr kühlen Böden zurechtkommen wird. Alle anderen Böden verträgt er hervorragend und wird in der Regel sehr gute Erträge bringen. Sogar auf recht nährstoffarmen Böden ist der Blaue Portugieser ein genügsamer Gevatter, er akzeptiert sogar die flachen Flächen und er ist hier auch sehr gut zu bearbeiten, was die Arbeit im Berg sehr erleichtert. Das Holz der Rebsorte Blauer Portugieser ist nicht sehr hart und daher ebenfalls etwas frostempfindlich, außerdem verträgt der Blaue Portugieser, da er sehr früh austreibt, keine Spätfröste.

Aroma, Farbe und Bouquet

Rubinrot ist die Farbe des Blauen Portugiesers und der Duft ist atemberaubend. Er ist ein früh trinkbarer Wein, der eine sehr frische Säure aufweist. Besonders auszeichnend bei der Rebsorte Blauer Portugieser ist sein leichter Körper im Geschmack. Er lässt sich sehr gut zum Roséwein ausbauen. Auch hier hat er einen ausgezeichneten Geschmack, er gilt einfach als angenehm, frisch, vollmundig und sogar süffig. Sein fruchtiges Bouquet ist duftend nach zahlreichen Früchten. Sommeliers beschreiben das Bouquet aber genauso dahingehend, dass es dem feinduftigen frischen Brioche sehr nahe kommt. Auffallend ist aber immer die kirschrote Farbe und der Duft nach Beeren und Früchten. Geschmacklich bringt er Himbeeraromen zum Vorschein.

Passende Speisen

Dieser ausgezeichnete Wein passt im eigentlichen Sinn zu allen Gerichten, besonders zu empfehlen ist er aber zu leichten Speisen. In Österreich wird er beispielsweise bevorzugt zu Zitronenstrudel und saurem Strudel gereicht. Der Blaue Portugieser wird besonders hierzulande sehr häufig zu Gegrilltem getrunken. Besonders zu empfehlen, glaubt man der Meinung der Experten auf diesem Gebiet, passt er zu frisch gegrilltem Fisch und mediterranen Vorspeisen. Sicherlich ist er ebenfalls zu Salaten, Pastagerichten, eingelegtem Schafskäse und Meeresfrüchten der optimale Begleiter, aber dies sollte der Verbraucher für sich selber entscheiden. Im süddeutschen Raum wird er zu allen Gerichten der Landhausküche oder der badischen Marktküche sehr gerne getrunken.

Wissenswertes

Da der Blauer Portugieser eine sehr verbreitete Rebsorte ist, hat sich bei dieser Rebsorte eine Namensvielfalt herauskristallisiert. So wird er beispielsweise auch als Blauer Feslauertraube, als Feslauer, als Badener und ebenso als Autrichien bezeichnet. In Ungarn wird er nur unter dem Namen Kekoporto empfohlen und in der Tschechischen Republik mittlerweile als Modry Portugal. Sogar in Rumänien, Slowenien und Kroatien ist der Blaue Portugieser bekannt. Er würde sich im Übrigen auch sehr gut als Tafeltraube eignen, allerdings gelangt er so nicht in den Handel. Dies hat damit zu tun, dass der Vertrieb von Keltertrauben als Tafeltrauben innerhalb der Europäischen Union nicht erlaubt ist.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 24.06.2009


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