Cashewnuss

Cashewnuss oder Anacardium occidentale

Die Heimat der Cashewnuss sind Südamerika und Indien, da wird die Pflanze noch heute angebaut. Die Cashewnuss ist eine Verwandte von den Pistazien und Mangos. Diese Nuss wächst an einem Baum, der augenscheinlich zweierlei Früchte trägt, das sind die bunten Cashew-Äpfel und die Cashewnüsse, diese hängen sozusagen an den Äpfeln. In vorkolumbianischer Zeit waren die Cashewäpfel das Produkt der Ernte von den Indios. Die Nachfrage dieser Nüsse nimmt seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu. Der Cashewbaum ist anspruchslos und wächst auch auf schlechtem Boden. Das Holz des Baumes ist sehr widerstandsfähig gegen Verwitterung und resistent gegen Termiten.

Der Cashewapfel, ein Nebenprodukt der Cashewnuss?

Die Cashewäpfel können im rohen Zustand gegessen werden, sie sind etwas herb im Geschmack, fleischig und süß bis säuerlich. Sie sind bei der Ernte gelb oder rot gefärbt und so groß, wie ein Apfel. Der Cashewapfel wird vor allem in Brasilien zur Herstellung von Wein und Essig oder zum Einkochen von Marmelade und Saft verwendet. Aus der Sicht der Botanik gesehen, sind die Äpfel nur Verdickungen des Fruchtstiels, im Inneren besitzen sie keinen Samen. An dem Cashewapfel hängt unten der nierenförmige Cashewkern in seiner Nussschale. Dieser wächst bereits kurze Zeit nach der Bestäubung der Blüte zu seiner vollen Größe heran. Trotz allem benötigt der Cashewkern einen längeren Zeitraum bis er seine volle Reife erlangt hat, als der Cashewapfel. Aus diesem Grund wird solange gewartet, bis die Früchte allein vom Baum fallen.

Die Verarbeitung der Cashewnuss

Einen einzigen Samen enthält jeweils eine Cashewnuss, das ist der Cashewkern. Die Cashewkerne sind bereits von der verholzten Nussschale befreit, bevor sie die Märkte erreichen. In der Cashewschale ist ein giftiges Öl enthalten, welches erst durch Hitze entfernt werden muss. Im rohen Zustand ist die Cashewnuss nicht genießbar. Über einem großen Feuer wurden die Nüsse in großen Pfannen geröstet, bevor sie geknackt wurden. Damit wurde das entweichende Kaschuschalenöl verbrannt, allerdings entstand bei diesem Verfahren schwarzer Rauch, der gesundheitsschädliche Dämpfe freisetzte. Die Nüsse werden heutzutage mit Wasserdampf destilliert oder sie werden in einem sehr heißen Kaschuschalenöl untergetaucht und geröstet. Dabei entweicht aus den Schalen das Öl und vermengt sich mit dem Öl im Kessel.

Das Kaschuschalenöl wird noch weiter verwendet, denn es ist somit ein nachwachsender Rohstoff gewonnen worden, mit dem Namen Cashew Nut Shell Liquid die Kurzbezeichnung lautet CNSL. In der Kunstsoff- und Farbenindustrie wird dieser Rohstoff für technische Zwecke eingesetzt, wie zum Beispiel für neuartige Polymere oder Imprägnierungsmittel. Die Nussschalen werden als Feuermaterial genutzt oder sie werden zu Pressplatten verarbeitet, die resistent gegen Feuchtigkeit und Termiten sind.

Beim Rösten der Cashewnüsse werden die Schalen brüchig und die weichen Kerne lösen sich vom Inneren ab. Beim Rösten dürfen die Kerne nicht dunkel werden, deshalb werden die Nüsse zum Teil in Wasser vor dem Rösten eingeweicht. Besonders in Indien wird das Knacken noch von Hand durchgeführt, hierbei ist viel Übung und Geschick erforderlich. Aber meistens werden mit einfachen Geräten mechanische Verfahren angewendet. Von den Cashewkernen wird die dünne braune Samenhaut durch ein weiteres Erhitzen entfernt.

Bei dem Verfahren kann es auch zu so genannten Cashewbruch kommen oder die Nüsse sind dunkel geworden, dann müssen diese aussortiert werden, denn die minderwertigere Qualität kann nicht so hoch vermarktet werden, wie die ganzen und hellen Kerne.

Die Verwendung der Cashewnuss

Die Cashewnuss ist eine sehr beliebte Knabberei, sie besitzt ein mildes und sahniges Aroma und eine knackige Konsistenz. Sie wird in den Küchen vielseitig verwendet, sie verleiht vielen Gerichten mit ihrem mandelartigen Geschmack eine exotische und delikate Note. Die Cashewnuss ist in vielen Varianten im Handel zu erhalten, beispielsweise wird die Nuss naturbelassen, karamellisiert, geröstet, gezuckert oder gesalzen. Als geröstete Nuss eignet sie sich wunderbar zu feinen Fischsorten, zu Hühnchen und Fleischgerichten. In vielen Frühstücksmüslis und gemischten Salaten kann die Nuss ihren einzigartigen Geschmack mit einbringen. Ebenfalls kann die Cashewnuss bei Reis- sowie Gemüsegerichten verwendet werden. Zum Kuchen und Plätzchen backen wird sie genauso genutzt. Aus den Nüssen wird ein feines Öl für Speisen hergestellt, welches zum Kochen und Braten genommen wird. In der asiatischen Küche wird die Cashewnuss schonend im Wok mit gegart.

Die Cashewnuss besitzt die Vitamine A, B, C und E, ebenfalls enthält sie viel Magnesium, Natrium, Zink, Eisen, Calcium, Eiweiß, Kohlenhydrate, Proteine und ungesättigte Fettsäuren. Sie ist cholesterin-, gluten- und lactosefrei und kann somit von jedem verzehrt werden. Der regelmäßige Verzehr senkt den Blutfettspiegel, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und stärkt das Nervensystem.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 18.06.2009


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