Chili

Die Chili ist eine kleine Form der Paprika, die besonders scharf ist. Häufig wird sie in der südländischen Küche eingesetzt, um die Speisen mit der nötigen Schärfe zu versehen. Dabei übernimmt diese besondere Schärfe aber genauso wichtige Funktionen in der Medizin. So werden Keime und Bakterien damit abgetötet, die Verdauung wird gestärkt und auch der Stoffwechsel kann deutlich besser angeregt werden. Die Chili kann ebenfalls äußerlich angewendet werden. Hierbei sorgt sie für eine verbesserte Durchblutung und kann zusätzlich helfen, den Bewegungsapparat von Schmerzen zu befreien.

Die Pflanze

Botanisch gesehen gehören die Chilis, genau wie Paprika und Peperoni zu den Nachtschattengewächsen. Ursprünglich gab es lediglich die Chili, diese wurde dann immer größer gezüchtet, bis die Paprika entstand. Die drei Sorten unterscheiden sich hinsichtlich Größe, Schärfe und Aussehen, stammen aber alle von denselben Vorfahren ab.

Die Chili ist damit der kleinste, aber schärfste Vertreter dieser Familie. Oftmals wird sie nicht nur pur zum Würzen von Speisen genutzt, sondern genauso werden Gewürze, wie Cayenne, eine Chili-Sorte, daraus zubereitet.

Die Pflanze selbst ist einjährig, muss also jedes Jahr aufs Neue angepflanzt werden. Aus den Samen wachsen im Frühjahr die kleinen Pflanzen, die besonders viel Licht, Sonne und Wärme benötigen, um gut gedeihen zu können. Der Stängel der Pflanze verzweigt sich mit zunehmendem Wachstum immer stärker. Auch werden sich nun die Blätter ausbilden, die auf kurzen Stielen sitzen. Sie weisen eine spitze bis ovale Form und eine glänzende Farbe auf. In den Verzweigungen und den Blattachseln entwickeln sich über den Sommer Blüten, die recht unscheinbar sind. Aus diesen entwickeln sich dann die Chilis, die sich von grüner Farbe über violett und gelb bis hin zur endgültigen roten Farbe verändern, je nach Chili-Sorte. Der Herbst kann der Chili-Pflanze nichts anhaben. Im Gegenteil, jetzt beginnt das Wachstum der Früchte, welches sich bis in den Winter hinein fortsetzt.

Die Heilwirkungen

Die Chili hat viele verschiedene Heilwirkungen, sie beginnen bei der antibakteriellen Wirkung, über eine durchblutungsfördernde bis hin zur schweißtreibenden Wirkung. Angewendet werden kann die Chili gegen allerlei Beschwerden, wie Nackenschmerzen und Verspannungen, Rheuma, Muskelschmerzen und Zerrungen. Selbst bei Problemen mit dem Ischias, beim Hexenschuss oder einem schwachen Kreislauf kann die Chili gute Dienste erweisen. Außerdem hilft sie bei Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche und Blähungen.

Die Anwendung

Die Chili wird vorrangig als Gewürz in der Küche angewendet. Vor allen Dingen in warmen Ländern dient das Schärfen der Speisen mit Chili und anderen scharfen Gewürzen mehreren Dingen. Zum Einen werden so Krankheitserreger in der Nahrung abgetötet und genauso im Darmtrakt. Denn diese Erreger bilden sich insbesondere in warmen Regionen sehr häufig. Zum Anderen wird durch scharfes Essen das Schwitzen angeregt. Dies sorgt für eine vermehrte Verdunstung, die feuchte Haut, die bei schweißtreibenden Mahlzeiten entsteht, wirkt in heißen Regionen wie eine Klimaanlage. Außerdem wird die Verdauung angeregt, so dass die Nahrung nicht zu lange im Körper verbleibt.

Wichtig ist immer, dass ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird, sowie Mineralsalze. Denn diese gleichen die schweißtreibende Wirkung des scharfen Essens wieder aus. Ebenfalls wird den scharfen Speisen eine erotisierende Wirkung nachgesagt. Des Weiteren können diese den Stoffwechsel und den Kreislauf anregen.

Zusätzlich kann die Chili als Tinktur angewendet werden. Hierbei sollte die Tinktur auf Alkohol-Basis hergestellt werden, da sich der Wirkstoff Capsaicin in diesem besonders gut löst. Die Chili-Tinktur sollte allerdings nur tropfenweise eingenommen werden, um die Verdauung und den Stoffwechsel anzuregen. Durch die extreme Schärfe der Tinktur kann genauso der Magen gereizt werden, weshalb hier auf die richtige Dosierung zu achten ist.

Ebenfalls ist das Chili-Öl eine häufige Anwendungsform der Früchte. Es wird meist durch den beinhalteten Carotin-Farbstoff eine rote oder orange Farbe aufweisen. Da sich das Capsaicin in Öl aber nicht so gut löst, wie in Alkohol, ist das Chili-Öl nicht so scharf, wie die Tinktur. Es wird vor allen Dingen in der asiatischen Küche gerne eingesetzt. Hier werden die klein geschnittenen Chilis in Öl angebraten. Genauso gut kann das Öl aber auch zum Einreiben des Körpers verwendet werden.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Chili ist in der äußerlichen Anwendung zu sehen. Hierfür kommen die Chili-Öle und Tinkturen zum Einsatz. Sie werden auf schmerzende, verspannte Stellen gerieben und können die Durchblutung fördern. Ebenfalls können sie hautreizend wirken, weshalb immer auf die richtige Zusammensetzung von Chili-Salben und -Cremes geachtet werden sollte. Somit können Verkrampfungen, Muskelkater, aber auch rheumatische Beschwerden durch das Einreiben mit Chili gelindert werden. Allerdings müssen die Hände sofort nach dem Einreiben gründlich gewaschen werden. Ebenso empfiehlt sich danach ein Zungentest, ob die Hände noch scharf schmecken. Wer auf das Händewaschen verzichtet, riskiert starke Reizungen der Augen, wenn diese beiläufig gerieben werden.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 04.07.2009


Folgende Beiträge könnte Sie auch interessieren

03.09.2009 - Dornige Hauhechel
30.08.2009 - Doldiger Milchstern
05.07.2009 - Basilikum
05.07.2009 - Baldrian
05.07.2009 - Bärwurz
05.07.2009 - Bärlapp
05.07.2009 - Bärlauch
05.07.2009 - Bachbunge
04.07.2009 - Currystrauch
04.07.2009 - Cranberry