Der Ackerlauch

Heilkäuter Lexikon:
Der Ackerlauch ist eine wilde Sorte, die den eigentlichen Ahnen des heute kultivierten Lauchs und des Elefanten-Knoblauchs darstellt. Er liebt die Sonne und blüht im Juli und August. Während dieser Zeit bildet er nicht nur Blüten, sondern genauso Samen, um sich fortzupflanzen. Violette Kugelblüten zieren den Ackerlauch in dieser Zeit, so dass er schon fast eine Zierpflanze darstellen könnte. Angewendet wird der Ackerlauch bei zahlreichen Beschwerden, insbesondere bei Fieber, Asthma und Insektenstichen. Seine Wirkungsweise ähnelt der von Zwiebeln oder Knoblauch.

Die Pflanze

Der Ackerlauch gehört zur Familie der Liliengewächse. Dabei ist der wilde Urahn des heutigen Lauchs jedoch nur selten in freier Wildbahn anzutreffen. Obwohl der Ackerlauch eine recht anspruchslose Pflanze darstellt, findet man ihn, wenn überhaupt, vorrangig in der prallen Sonne, da er diese liebt.

Der Blütenstängel kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen, so dass der Ackerlauch zu den größten Heilkräutern überhaupt gehört. Er wächst vorrangig im Herbst und zieht sich in den Sommermonaten zurück. Allerdings ist die Blütezeit des Ackerlauchs vom Juli bis August zu finden. In dieser Zeit treibt ein großer Stängel aus, der zusätzlich über eine große violette Blüte verfügt, aus der dann Ende August Samen entstehen. Bei einigen Unterarten des herkömmlichen Ackerlauchs bilden sich keine Blüten, sondern Brutzwiebeln. Sind diese groß genug, können sie in Essig eingelegt werden.

Ebenfalls entstammt der Elefanten-Knoblauch, eine milde Form des Knoblauchs vom Ackerlauch ab. Er trägt Knollen, die bis zu 500 Gramm schwer werden können. Selbst der heute bekannte Gemüse-Lauch oder Poree wurde ursprünglich aus dem Ackerlauch gezüchtet, genau wie der ägyptische Lauch Kurrat.

Die Heilwirkungen

Der Ackerlauch weist zahlreiche Heilwirkungen auf und ist zur inneren und äußeren Anwendung gleichermaßen geeignet. Er wirkt antibakteriell und harntreibend, genauso aber schleim- und krampflösend. Angewendet wird er vorrangig gegen Asthma, Fieber und Insektenstiche. Ebenfalls kann er gegen Magenschwäche, bei Scheidenentzündungen und Arteriosklerose helfen. Indirekt verringert er gar das Risiko eines Herzinfarktes.

Verwendet werden dabei sowohl das Kraut, als auch die Knollen. Die wichtigsten Wirkstoffe sind die Ascorbinsäure, das Kalium, der Schwefel, das Zink und das Pektin. Außerdem können die Linolensäure und die Oxalsäure für die heilenden Wirkungen verantwortlich gemacht werden.

Die Anwendung

Verwendet wird der Ackerlauch ähnlich wie Knoblauch oder Zwiebeln, allerdings ist die Wirkung deutlich milder, ebenso wie der Geschmack. Ideal ist der Ackerlauch geeignet, um ihn regelmäßig in die eigene Ernährung mit einzubeziehen.

Für die äußere Anwendung werden die Knollen aufgeschnitten oder zu einem Brei verarbeitet. Dieser hilft vor allen Dingen bei Insektenstichen und lässt diese deutlich geringer anschwellen, als sonst üblich. Auch die schmerzhaften Veränderungen an den Insektenstichen bleiben bei der Behandlung mit Ackerlauch häufig aus bzw. klingen schneller ab.

Ebenfalls eignet sich dieser Brei, um ihn als Ackerlauchsaft weiter zu verarbeiten. Die gehackten oder gestampften Knollen werden hierfür durch ein Tuch gepresst. Danach können sie auf die betroffenen Insektenstiche aufgetragen oder innerlich angewendet und getrunken werden.

Der Ackerlauch vermag es, den Stoffwechsel zu fördern, sofern er regelmäßig auf dem Speiseplan steht. Ebenfalls verhindert er Arteriosklerose und senkt damit indirekt das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

In der Küche findet der Ackerlauch ebenfalls viele Verwendungsmöglichkeiten. So können die Knollen wie Zwiebeln und Knoblauch eingesetzt werden, sie können roh oder gekocht verzehrt werden. Das Aroma ähnelt dem des Knoblauchs, ist allerdings deutlich milder. Die Blüten des Ackerlauchs eignen sich hingegen ideal als Gewürz. Sie können zu Salaten gegeben werden, ebenso wie die mitunter vorhandenen Brutzwiebeln.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 13.06.2009


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