Die Acker-Ringelblume

Heilkräuter Lexikon:
Die Acker-Ringelblume ist eng verwandt mit der bekannten Ringelblume. Sie gedeiht im Juni an einigen warmen Stellen, ist allerdings in den letzten Jahren sehr selten geworden. Deshalb darf die Acker-Ringelblume auch nicht in der Natur gesammelt werden. Die kleinen Blüten eignen sich ideal als Heilmittel für die verschiedensten Wunden, ebenso kann die Acker-Ringelblume innerlich angewendet werden. Hierbei hilft sie vorrangig gegen Verdauungsbeschwerden und Frauenbeschwerden. Sie gehört dabei zur Familie der Korbblütler.

Die Pflanze

Vorrangig kommt die Acker-Ringelblume in Südeuropa vor, mittlerweile ist sie jedoch auch an anderen Stellen zu finden. Sonnige Standorte sind der kleinen Pflanze am liebsten, weshalb sie oft an Weinbergen gesichtet wird. Die Pflanze lebt meist nur ein Jahr und kann bis zu 30 Zentimeter hoch werden. Die Acker-Ringelblume verfügt weiterhin über längliche Blätter und gelbe bis orangefarbene Blüten, die sich zwischen Juni und November entwickeln. Die Blüten sind dabei gerade einmal einen Zentimeter im Durchmesser gesehen. Aus ihnen entstehen dann ab dem Spätsommer bis zum Spätherbst die Samen, die für die Acker-Ringelblumen des kommenden Jahres verwendet werden.

Wer die Acker-Ringelblume selbst anbauen will, sollte sich zunächst einmal Samen beschaffen. Diese werden im Frühjahr auf dem freien Boden ausgesät. Wichtig ist ein sonniger Standort, ebenfalls sollte auf einen günstigen Boden geachtet werden. Dieser darf weder zu nährstoffreich, noch zu nährstoffarm sein. Das Aussäen wird bei dieser einjährigen Pflanze jedes Jahr aufs Neue notwendig, die Blütenstände der Pflanzen können jedoch bis in den späten Herbst hinein stehen gelassen werden. Dann können die Samen, die mittlerweile eine braune Färbung angenommen haben, geerntet werden.

Beim Sammeln ist zu beachten, dass die Acker-Ringelblume geschützt ist und nicht in der freien Natur gesammelt werden darf. Lediglich selbst angebaute Pflanzen können hierfür genutzt werden. Die frischen Blüten werden dabei gesammelt und müssen getrocknet werden. Ebenfalls können die Blätter der Acker-Ringelblume, beispielsweise als Saft oder Umschlag verwendet werden.

Die Heilwirkungen

Hauptsächliche Heilwirkungen bei der Acker-Ringelblume sind die abschwellenden und reinigenden Wirkungen. Ebenfalls wirkt die Pflanze schweißtreibend, krampflösend und entzündungshemmend. Zudem wird ihr eine leicht anregende Wirkung nachgesagt. Sie wird vorrangig gegen Kopfschmerzen und bei Hautentzündungen eingesetzt.

Zusätzlich kann sie bei Blutergüssen, leichten Brandwunden, Hautleiden, wie unreiner Haut oder Gallenbeschwerden angewendet werden. Sie bekämpft ebenfalls Schlaflosigkeit und Schnittwunden, sowie gesprungene Lippen. Narbenwucherungen können mit der Acker-Ringelblume ebenso behandelt werden, wie ein wunder Baby-Po oder Sonnenbrand und Warzen. Verstopfungen und Beschwerden, die während der Wechseljahre auftreten, sind weitere Anwendungsgebiete.

Vorrangig wirken bei den Behandlungen die ätherischen Öle, die Bitterstoffe und Flavonoide. Daneben können die Saponine, die Glykoside und Violaxanthine zum Einsatz kommen.

Die Anwendung

Die Acker-Ringelblume kann sowohl innerlich, als auch äußerlich gegen eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Obwohl die innerliche Anwendung noch nicht so weit verbreitet ist, wie die äußere Anwendung, gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Für diese Anwendung wird ein Tee aus den Acker-Ringelblumen-Blüten bereitet, die einfach mit kochendem Wasser übergossen werden. Der Tee zieht dann für fünf bis zehn Minuten Bei Beschwerden der Verdauungsorgane können bis zu drei Tassen des Tees über den Tag verteilt getrunken werden.

Der Tee hilft aber auch dabei, Magengeschwüre zu heilen und weist eine leicht abführende Wirkung auf. Leber und Galle werden laut Expertenmeinung durch den Acker-Ringelblumen-Tee ebenfalls gestärkt.

Anstelle von Tee aus der Acker-Ringelblume kann natürlich auch eine Tinktur bereitet werden. Diese hilft bei Kopfschmerzen und Einschlafproblemen. Ebenfalls sollen Schwindelanfälle dadurch gemildert werden und Panikattacken können in einigen Fällen erfolgreich bekämpft werden.

Bei typischen Frauenproblemen erweisen der Tee oder die Tinktur ebenfalls gute Dienste. Dank der krampflösenden Wirkung der Pflanze können Krämpfe während der Periode gemildert werden. Weiterhin beinhaltet die Acker-Ringelblume Beta-Sitosterol. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der dem weiblichen Östrogen sehr ähnlich ist. Dieser kann helfen, unregelmäßige Zyklen zu regulieren und Beschwerden in den Wechseljahren zu mildern. Mitunter kann eine Frau auch auf den Wirkstoff Stigmasterol ansprechen, der den Eisprung fördert. Liegt eine Unfruchtbarkeit aufgrund des fehlenden Eisprungs vor, kann die Acker-Ringelblume eingesetzt werden, um die Chancen für einen Eisprung zu erhöhen.

Die Acker-Ringelblume kann als Tinktur oder Tee auch äußerlich angewendet werden. Breiumschläge aus den zerstampften Blättern helfen gegen Kopfschmerzen und bei Wunden. Die Acker-Ringelblume ist dabei in der Wirkungsweise der Arnika sehr ähnlich, wirkt aber bedeutend milder. Dadurch kann sie auch bei Problemen eingesetzt werden, bei der Arnika einfach zu scharf wäre.

Die Ringelblumen-Salbe hingegen wird häufig bei Verbrennungen, Hautverletzungen und -entzündungen eingesetzt. Sie kann gegen Sonnenbrand und Ekzeme Anwendung finden, hilft bei Quetschungen, Verstauchungen und Krampfadern, sowie dem Dekubitus oder dem offenen Bein.

Ebenfalls kann die Salbe helfen, Hautkrebs zu verhindern. Dabei werden vor allen Dingen Geschwüre bekämpft, die sich unter Umständen zu Krebszellen entwickeln könnten. Durch die Behandlung mit der Ringelblumensalbe können diese Weiterentwicklungen in einigen Fällen vermieden werden. Allerdings sollte diese Anwendung ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 15.06.2009


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