Die Aloe

Heilkräuter Lexikon:
Aloe ist den meisten heute als hoch gepriesenes Wundermittel bekannt, das fast gegen alle Krankheiten helfen soll. Dass die Pflanze jedoch nicht immer und in jedem Fall helfen kann, sollte klar sein. Durch die extreme Werbung hat die Aloe aber einiges an Ansehen verloren. Dabei ist sie in ihrer Heimat seit mehr als 6.000 Jahren bekannt als Heilpflanze und auch hierzulande verwendet man Aloe bereits seit den 1930er Jahren. Vorrangig wird dabei das Gel verwendet, welches in den Blättern der Pflanze gespeichert wird.

Die Pflanze

Die Aloe gehört zur Familie der Liliengewächse, trotz des kakteenähnlichen Aussehens, und unterteilt sich in mehr als 500 unterschiedliche Arten. Ursprünglich waren die Aloe Pflanzen in wüstenähnlichen Gegenden beheimatet, heute werden sie jedoch überall gezüchtet.

Ihren Namen hat die Pflanze aus dem Arabischen erhalten. Dort bedeutet Aloe soviel wie bitter. Dies liegt daran, dass zwischen der Außenwand der Blätter und dem enthaltenen Gel eine weitere Schicht liegt, die einen bitteren Geschmack aufweist.

Ohne Stamm wächst die Aloe direkt aus dem Boden und bildet etwa 20 Blätter aus, die eine Länge von bis zu 50 Zentimetern und eine Breite bis zu sechs Zentimetern erreichen. Die Aloe wird nicht übermäßig groß und kann deshalb direkt im Topf angebaut werden. Sie benötigt allerdings einen sandigen und möglichst trockenen Boden, sowie viel Schatten. Die Blätter sollten frühestens bei zweijährigen Pflanzen verwendet werden. Außerdem sind mindestens zwölf Blätter stehen zu lassen, um das weitere Wachstum nicht zu beeinträchtigen. Bei guter Pflege und keiner Überwässerung kann demnach eine Aloe Pflanze bis zu zehn Jahre alt werden.

Die Heilwirkungen

In punkto Heilwirkungen bietet die Aloe einige Möglichkeiten, insbesondere der Haut kann das Gel der Aloe gut tun. So wird es bei Verbrennungen eingesetzt, um eine schnellere Heilung zu erreichen. Genauso können Wunden mit dem Gel behandelt werden oder ein Sonnenbrand. Auf Geschwüre und Insektenstiche hat das Gel eine beruhigende und kühlende Wirkung, bei Ekzemen und unreiner Haut kann es mitunter ebenfalls helfen. Innerlich angewendet wird in der Regel ebenfalls das Gel. Hierbei können Magen-Darm-Probleme bekämpft werden und das gesamte Immunsystem wird gestärkt. Mitunter setzt man auch den Harz innerlich ein, um Verstopfungen zu bekämpfen. Diese Variante ist allerdings nur unter besonderer Aufsicht ratsam, da es zu erheblichen Nebenwirkungen kommen kann.

Die Anwendung

Die Anwendung von Aloe erfolgt in den meisten Fällen nur äußerlich. Durch eine sehr gute und kühlende Wirkung des in den Blättern enthaltenen Gels wird die Aloe besonders gerne bei Insektenstichen und Sonnenbrand eingesetzt.

Für die innere Anwendung gibt es mittlerweile zahllose Produkte, angefangen von Nahrungsergänzungsmitteln über den Aloe Joghurt und vieles mehr. Allerdings sollte bei diesen Produkten stets auf die Zusammensetzung geachtet werden. Solange lediglich das Aloe Gel verwendet wird, ist die innere Anwendung ungefährlich, kann mitunter seine heilende Wirkung entfalten. Werden jedoch sämtliche Bestandteile der Blätter verwendet, so weisen diese eine nicht unerhebliche abführende Wirkung auf. Solche Mittel sollten nur kurzfristig und mit größter Vorsicht eingesetzt werden.

Um voll und ganz von den positiven Wirkungen der Aloe profitieren zu können, ist es ratsam, eine solche Pflanze selbst anzubauen. Bei Verbrennungen und anderen Verletzungen können die Blätter einfach abgetrennt und aufgeschnitten werden. Das austretende Gel wird auf den Wunden verteilt und entfaltet in der Regel binnen Sekunden seine kühlende Wirkung. Durch das frische Aufschneiden der Blätter besteht keine Gefahr, eine aufwändig konservierte Salbe zu erhalten, die mit zahllosen zusätzlichen Mitteln versetzt ist.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 16.06.2009


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