Dornfelder

Der Dornfelder gehört zu den Neuzüchtungen unter den Rotweinen und erfreut sich seitdem bei Weinkennern großer Beliebtheit. Entstanden ist der edle Tropfen in einer Weinbauschule im württembergischen Land, in Weinsberg. Die dortige Weinbauschule wurde von dem Weinbauer Imanuel Dornfeld gegründet. Seit 1955 wurde dort der Dornfelder gezüchtet und zwar von August Herold (1902-1973). Der Dornfelder besteht aus einer Kreuzung aus der Heroldrebe, diese wiederum ist eine Kreuzung aus Portugieser und Limberger, sowie aus Helfensteiner, welcher eine Kreuzung aus Frühburgunder und Trollinger ist. Die Winzer waren zunächst skeptisch und setzten den Dornfelder nur als Verschnitt ein. So wurde der Dornfelder eingesetzt, um hellen Rotweinen eine dunklere Farbe zu geben. Es dauerte jedoch nicht lang, bis die Winzer den Dornfelder zu schätzen wussten und ihn seitdem unverschnitten ausbauen. In Deutschland wird der Dornfelder hauptsächlich in der Pfalz und in Rheinhessen angebaut.

Herstellung und Standort

Die Rebe des Dornfelders ist recht robust und nicht besonders anfällig gegen Krankheiten. Allerdings mag der Dornfelder keine steinigen oder sandigen Böden, sondern bevorzugt nährstoffreiche Böden in warmen Lagen. Frost bekommt der Pflanze nicht so gut, weshalb sie nicht in Gebieten angebaut werden sollte, wo öfter Fröste zu erwarten sind. Der Dornfelder liefert hohe Erträge und wächst sehr schnell. Um konzentriertere Inhaltsstoffe zu erhalten, sind viele Winzer dazu übergegangen, den Wachstumsdrang etwas einzudämmen und die Weinstöcke regelmäßig zu schneiden. Die Beeren der Trauben sitzen nicht so eng beieinander wie das bei manch anderen Weinen der Fall ist. Das hat den Vorteil, dass bei dem Dornfelder keine Verluste durch Fäulnis zu erwarten sind.

Aroma, Farbe und Bouquet

Ausgebaut wird der Dornfelder in der Regel als trockener Rotwein, aber auch halbtrockene Dornfelder haben sich auf dem Markt längst etabliert. Wird der Dornfelder jung ausgebaut, überwiegen fruchtige Komponenten. In dieser Variante erinnert der Dornfelder an Brombeeren, Kirschen oder Holunder. Diese Sorte wird sehr jung im Handel angeboten. Seine Bezeichnung ist Primeur. Der andere Dornfelder wird von den Winzern im Holzfass ausgebaut. Diese Sorte hat nur noch wenig Fruchtaroma, dafür kommen die Gerbstoffe sowie der strukturelle Charakter des Weins mehr zum Vorschein. Egal um welche Sorte Dornfelder es sich handelt, sind es doch immer sehr gehaltvolle Weine, die sehr harmonisch am Gaumen sind. Der Dornfelder besitzt eine dunkelrote Farbgebung, die ihn unschwer als solchen erkennen lässt. Manche Winzer verarbeiten den Dornfelder auch zu Roséwein oder Sekt.

Passende Speisen

Zu welchen Speisen der Dornfelder am besten passt, ist auch abhängig davon, in welcher Form er ausgebaut wurde. Die früh ausgebauten, fruchtigen Varianten sind ebenfalls leicht gekühlt sehr erfrischend und eigenen sich deshalb hervorragend als Sommerwein. Dann harmoniert der Dornfelder genauso mit gegrilltem Fisch oder Fleisch sowie Salaten. Ebenso passt der junge Dornfelder zu allen leichten Sommergerichten mit Geflügel oder Fisch. Der kräftige Dornfelder aus dem Barriquefass ist dann eher für den Herbst und Winter geeignet. Am besten sollte der Wein schon ein wenig abgelagert sein, damit er sein ganzes Aroma entfalten kann. Dann eignet er sich ganz hervorragend als Begleiter zu Wildgerichten oder Braten von Schwein oder Rind. Auch zur geselligen Runde, wenn Käseplatten gereicht werden, darf der Dornfelder nicht fehlen.

Wissenswertes

Der Dornfelder gehört heute zu den Weinsorten, die einen großen Anteil der deutschen Anbaufläche einnehmen. Während er sich zwischen den 1950ger und 1970ger Jahren noch etwas schwer tat und nur rund 100 Hektar der gesamten Anbaufläche einnahm, sind es heute bereits 8.200 Hektar. Das sind weit über acht Prozent der gesamten deutschen Anbaufläche. Der einzige Wein, der das noch toppen kann, ist der Spätburgunder. Allein in der Pfalz und in Rheinhessen werden jeweils rund 3.000 Hektar Dornfelder angebaut, der Rest verteilt sich auf die übrigen Rebflächen in ganz Deutschland. Der Dornfelder hat sich seit seiner Neuzüchtung vor mehr als 50 Jahren vom Stiefkind zum Klassiker entwickelt und ist aus dem Weinbau nicht mehr wegzudenken.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 25.06.2009


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