Dornige Hauhechel

Die Dornige Hauhechel gehört zu den gefürchtetsten Unkräutern bei den Gärtnern, sie findet sich jedoch genauso auf zahlreichen Wiesen. Dort verzückt sie viele Menschen mit ihrer rosafarbenen Blüte, diese werden jedoch schnell eines Besseren belehrt, berühren sie die stacheligen Dornen. Die dornige Hauhechel ist ein kleiner Strauch, der zur Familie der Hülsenfrüchtler gehört.

Bei vielen Frühjahrs- und Schlankheitskuren dient die dornige Hauhechel der Blutreinigung. Gute Wirkungen erzielt sie jedoch genauso bei Blasenentzündungen oder Nierensteinen. Hier wird oft eine mehrtägige Kur mit dem Tee der Pflanze empfohlen, um so die Harnwege zur durchspülen. Hauptsächlich werden die Wurzeln der dornigen Hauhechel verwendet, allerdings können die Wirkungen auch ausbleiben, da die Inhaltsstoffe der Wurzeln sehr stark variieren.

Die Pflanze

Ursprünglich stammt die winterharte Pflanze aus Osteuropa. Die dornige Hauhechel liebt einen sonnigen Standort, sie wächst gerne auf Wiesen und an Wegrändern. Der Boden sollte jedoch sandig und trocken sein. Die Pflanze ist mehrjährig angelegt und kann zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch werden. Die ca. drei Zentimeter langen Blätter werden gefiedert angelegt.

Die Blütezeit findet sich zwischen Juni und August, aus den Blüten entwickeln sich später die Samen. Während der Teil der Pflanze, der sich nicht im Boden befindet, bei Frost abstirbt, überdauern die weit verzweigten Wurzelstöcke auch die kalte Jahreszeit problemlos. Sie verfügen zusätzlich über Pfahlwurzeln und reichen bis zu einem Meter unter die Erde.

Wer die dornige Hauhechel im eigenen Garten pflanzen will, sollte sich dies gut überlegen. Denn die tiefgreifenden Wurzeln machen eine Entfernung der Pflanze sehr schwer. Dafür ist sie jedoch nicht sehr anspruchsvoll, ein sonniges Plätzchen, ein trockener und kalkhaltiger Boden, schon kann die dornige Hauhechel blühen. Allerdings lohnt sich der Anbau im Topf nur dann, wenn lediglich das Kraut und die Blüten genutzt werden sollen. Eine ausreichend gute Wurzelbildung ist hier nicht gegeben.

Wer die dornige Hauhechel sammeln will, sollt sich den Frühling oder Herbst dafür aussuchen. Das Ausgraben der Wurzeln ist allerdings eine schwierige Arbeit. Die Wurzeln selbst müssen zudem trocken und lichtdicht gelagert werden. Dabei müssen sie vor Insekten geschützt werden. Wer nur die Blüten und Blätter sammeln will, sollte besondere Obacht auf die Dornen geben, denn diese sind sehr scharf und verursachen Wunden, die nur schlecht abheilen.

Die Heilwirkungen

Die dornige Hauhechel weist zahlreiche Heilwirkungen auf, wird am häufigsten aber wegen der entwässernden und harntreibenden Wirkung angewendet. Ebenfalls wirkt sie antibakteriell und kann helfen, das Blut zu reinigen. Entzündungen können durch die Behandlung mit der dornigen Hauhechel gehemmt und Steine gelöst werden. Deshalb wird sie vorbeugend auch gegen Harnsteine und Harngrieß eingesetzt.

In der Volksheilkunde wird die dornige Hauhechel genutzt, um Nierensteine, Rheuma, anderen Nierenleiden, Zahnschmerzen oder Blasenerkrankungen zu bekämpfen. Weiterhin kommt sie gegen Mundgeruch, Gicht, Ekzeme und Feigwarzen, sowie verschiedene Herpes-Arten und Hautprobleme zum Einsatz.

In der Homöopathie wird die dornige Hauhechel vor allem bei Nieren- und Harnwegserkrankungen eingesetzt. Sie hat volkstümlich zahllose weitere Namen, wie Eindorn, Heckelkraut, Lahmdorn, Ochsenbruch oder Weiberzorn, um nur einige zu nennen. Die Heilwirkungen der Pflanze sind vorrangig auf die ätherischen Öle, die Zitronensäure und die Saponine, sowie weitere Inhaltsstoffe zurückzuführen.

Die Anwendung

In den meisten Fällen wird die Wurzel der dornigen Hauhechel verwendet, diese hat eine starke harntreibende und blutreinigende Wirkung, die in Teekuren zum Einsatz kommt. Wahlweise können Tees oder Teemischungen verwendet werden, die ebenso aus der getrockneten, wie auch aus der frischen Wurzel entstehen können. Der Körper gewöhnt sich jedoch recht schnell an die harntreibende Wirkung. Sobald diese nachlässt, sollte deshalb eine Pause eingelegt werden. Nach etwa ein bis zwei Wochen kehrt jedoch die einstige Wirkung der dornigen Hauhechel wieder zurück.

Eine Mundspülung wird aus dem Wurzel-Sud hergestellt, der hierbei mit Essig gekocht werden muss. Diese hilft vor allem bei Zahnschmerzen. Wer Wundkrusten vermeiden will, kann die dornige Hauhechel ebenfalls als Umschlag einsetzen, der genauso wie die Mundspülung bereitet wird. Weiterhin erzielt die dornige Hauhechel gute Wirkungen bei Wadenkrämpfen. Dafür wird der Wurzel-Sud mit Wein gekocht und die Waden werden damit eingerieben.

Das Kraut der dornigen Hauhechel kann ebenfalls verwendet werden. Wird es zerkleinert und auf Ekzeme oder andere Wunden der Haut gelegt, ergibt sich schnell eine Linderung. Die frische Wurzel kann überdies gekaut werden und Zahnschmerzen bekämpfen. Junge Triebe der Pflanze besitzen noch keine Dornen. Sie können gepflückt und eingemacht werden. Werden sie zerkaut, was auch im frischen Zustand möglich ist, so helfen sie gegen Mundgeruch.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 03.09.2009


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