Ehrenpreis

Der Ehrenpreis scheint auf den ersten Blick nur ein Unkraut zu sein, das aber eine schöne blau gefärbte Blüte besitzt. Diese verleitet dann auch schnell dazu, noch einmal genauer hinzuschauen. Der Blick lohnt, denn der Ehrenpreis ist eine besonders vielseitige Heilpflanze, die bereits im Mittelalter bekannt war.

Damals wurde der Ehrenpreis auch als „Allerweltsheil“ bezeichnet. Die Namensgebung passte durchaus, denn bereits im Mittelalter sagte man ihm heilende Wirkungen bei der Pest und beim Aussatz nach. Noch heute wird der Ehrenpreis jedoch in der Naturheilkunde verwendet, allerdings eher um juckende Hautprobleme in den Griff zu bekommen und die Verdauung anzukurbeln. Ebenfalls wird er unterstützend zum Abnehmen verwendet.

Die Pflanze

Die mehrjährige Pflanze ist in Mitteleuropa heimisch und bevorzugt lichte Wälder, Heiden und abgebrannte Stellen als Standort. Zudem bildet der Wurzelstock bereits im Frühjahr die ersten Stängel aus, die haarig und hart sind. Sie erreichen dabei eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern.

Die Blätter stehen beim Ehrenpreis stets gegenständig und weisen eine eiförmige, gesägte Form auf. Im frühen Sommer, also im Mai und Juni, bilden sich die blassblauen Blüten, in deren Mitte ein weißer Fleck entsteht. Die Blüten besitzen jeweils vier Blütenblätter, sie sind leicht mit dem Vergissmeinnicht zu verwechseln, wenngleich dessen Blüten fünf Blätter besitzen.

Die Heilwirkungen

Zahlreiche Heilwirkungen werden dem Ehrenpreis nachgesagt, der zur Familie der Braunwurzgewächse gehört. Bekannt ist er im Volksmund auch unter den Namen Grundheil, Heil aller Schäden, Wundheilkraut oder Frauenlist, um nur einige zu nennen. Er wirkt beruhigend und kann das Blut reinigen. Des Weiteren sagt man ihm eine harntreibende, schweißtreibende und schleimlösende Wirkung nach.

Eingesetzt wird der Ehrenpreis bei Durchfall und Leberschwäche, bei Asthma, Husten und Bronchitis, bei Nieren- und Blasenproblemen, bei Appetitlosigkeit, Übergewicht, Magenschwäche und Rheuma. Weitere Einsatzbereiche sind Abszesse und Störungen der weiblichen Menstruation, sowie Ekzeme, Neurodermitis, Akne und Furunkel.

Die Anwendung

So vielfältig wie die Heilwirkungen des Ehrenpreises sind, der sich nahezu auf alle Organe des menschlichen Körpers auswirken kann, so vielfältig ist auch die Anwendung. Für die innere Anwendung eignen sich bestimmte Tees, die meist aus Ehrenpreis und anderen Kräutern bestehen. Sie helfen gegen Erkrankungen der Atemwege, der Verdauung und können den Stoffwechsel anregen. Allerdings sollte kein Tee getrunken werden, der nur aus Ehrenpreis besteht. Dieser wirkt schnell sehr bitter im Geschmack.

Bei chronischen Hauterkrankungen sagt man dem Ehrenpreis ebenfalls eine sehr gute Wirkung nach, die vor allem aufgrund der blutreinigenden Wirkweise entsteht. Insbesondere die bekannte Krankheit Neurodermitis wird durch die Anwendung des Ehrenpreises gelindert. Etwa drei Tassen des Tees werden pro Tag empfohlen, dafür sollte der Tee aus Ehrenpreis, Hauhechelwurzel, Süßholz und Schachtelhalm bestehen. Gesüßt werden kann der Tee mit Honig. Die Ziehzeit sollte etwa zehn bis 15 Minuten betragen.

Der Ehrenpreis kann aber genauso äußerlich angewendet werden. Hier empfehlen sich Waschungen, Umschläge und Cremes, die mit dem Ehrenpreis bereitet werden. Sie eignen sich sehr gut zur Bekämpfung der Hautkrankheiten.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 14.11.2009


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