Fondue

Das Fondue stammt ursprünglich aus der Schweiz, wo das Käsefondue besonders beliebt ist. Des Weiteren finden sich das Brüh-, das Schokoladen- und das Fettfondue. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie geschmolzen. Dabei werden die erwärmten Massen aus Käse, Fett, Brühe oder Schokolade auf einem so genannten Rechaud warm gehalten. Mit Hilfe spezieller Spieße oder Körbchen werden die in mundgerechte Stücke zerteilten Zutaten in Fett oder Brühe gegart, in Schokolade oder Käse getunkt.

Die geschichtliche Entwicklung

Die Geschichte des Fondues ist sowohl interessant, als auch unklar. So beanspruchen die Schweizer die Entdeckung des Fondues für sich, aber genauso die Savoyen in Frankreich. Dort gilt das Fondue bereits als Landesspezialität und ist unter dem Namen Fondue savoyarde bekannt. Einstige Geschichten berichten davon, dass die Schweizer Mönche das Fondue erfunden haben sollten. Da sie in der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen durften, wurde Käse geschmolzen und damit der Hunger gestillt. Die Regeln des Fastens mussten so nicht gebrochen werden. Eine andere Geschichte spricht die Entdeckung des Fondues durch die Sennen aus, die auf den Almen weitab von jeder Zivilisation lebten. Sie konnten sich deshalb nur mit den selbst hergestellten Lebensmitteln ernähren. Das waren Brot und Käse, wobei das Brot in den geschmolzenen Käse getunkt wurde. Wieder andere Geschichten berichten davon, dass das Fondue durch den Friedensschluss im Kappelerkrieg entstand. Hier ist die Rede von der Kappeler Milchsuppe.

In den 1950er Jahren wurde das Fondue dann in der Schweiz sehr bekannt, vorrangig weil es in die Kochbücher der Armee aufgenommen wurde. Die Soldaten brachten das Rezept mit nach Hause, wo es dann schnell seinen Siegeszug antrat. Noch heute wird in vielen Haushalten ein Fondue fast ausschließlich von den Männern gekocht. Nachdem in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eine große Werbekampagne in der Schweiz angelegt wurde, die für das Fondue sprach, feierte das Gericht weitere Erfolge. So waren in sämtlichen Käsehandlungen komplette Fonduesets auszuleihen, die recht günstig waren. Dem ist noch heute so, allerdings wird von dem Service kaum noch etwas in Anspruch genommen, da fast alle Schweizer Haushalte heute über ein eigenes Fondueset verfügen.

Die Arten des Fondues

Brüh- und Fettfondues

Das Fondue gibt es heute in vielen verschiedenen Variationen. Zum Einen ist das Fett- und Brühfondue zu finden. Das Fondue, welches mit Fett arbeitet, bietet leckeren Geschmack für Fleisch und Fisch. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass ein Metalltopf verwendet wird und kein Keramiktopf. Der Grund dafür ist darin zu sehen, dass Fett und Brühe siedend heiß gehalten werden müssen, da sie zum Garen von Fleisch und Fisch eingesetzt werden.

Das Fondue chinoise, oder auch chinesisches Fondue, stammt aus Asien. Dort ist die Zubereitung von Fleisch, Fisch und Gemüse im so genannten Feuertopf sehr bekannt. Die Teilnehmer des Fondues garen Gemüse, Fleisch- und Fischstücke in der Brühe. Beim Fischfondue werden die unterschiedlichsten Meeresfrüchte, wie Fisch, Krabben, Garnelen und viele andere in einem Fischfonds kurz gebrüht. Serviert werden die Stücke mit Weißbrot, verschiedenen Saucen oder Dips. Der Fisch wird bei dieser Art des Fondues in kleine Körbchen aus Metall, Holz oder Korbgeflecht gelegt. Dadurch soll ein Brechen des Fleisches verhindert werden, was beim Aufspießen der Fall wäre.

Das Fondue bourguignonne, welches auch als burgunder Fondue bekannt ist, arbeitet mit heißem Fett. Hierbei werden ebenfalls Fische und Meeresfrüchte im Fett gegart, wobei es durchaus üblich ist, die Fischstücke vorher in einen Bierteig zu tunken, der im Fett ausgebacken wird.

Weinfondue

Ebenfalls ist das Weinfondue beliebt, wenngleich es noch lange nicht so weit verbreitet ist. Hierbei wird siedender Rotwein eingesetzt. Wenn Fleisch und Fisch zubereitet werden sollen, eignet sich auch das Weinfondue. So wird es zum Teil ganz ähnlich wie das Fettfondue bereitet, anstelle von Fett wird mitunter aber auch Weißwein genutzt.

Schokoladenfondue

Das Schokoladenfondue ist besonders gut für Festlichkeiten mit Kindern geeignet. Es ist ideal, um süße Leckereien zuzubereiten. So werden Stücke von Obst, wie Äpfeln, Bananen und Birnen in die geschmolzene Schokolade getaucht. Damit die Schokolade aber nicht anbrennt, müssen Frittierfett oder Rahm zur Schokolade gegeben werden.

Käsefondue

Das Käsefondue ist die klassischste Variante, die nicht nur in der Schweiz äußerst beliebt ist. Hierbei werden verschiedene Käsesorten geschmolzen, die mit Weißwein und Stärke vermengt werden. Außerdem gehört ein Schuss Obstler hinein, zusätzlich noch Gewürze, wie Knoblauch und Pfeffer.

Wichtig für das Käsefondue ist der richtige Käse, wer einen kräftigen Geschmack erhalten will, der sollte Greyerzer, Appenzeller, Emmentaler und Ziger Käse verwenden. Je nach Region in der Schweiz werden unterschiedliche Käsesorten verwendet. Teilweise werden noch nicht einmal mehrere Sorten, sondern nur einzelne genutzt, dies ist typisch für das Appenzeller Fondue, bei dem ausschließlich Appenzeller Käse verwendet wird.

Wer hingegen das Fondue mit Kindern genießen möchte, sollte statt des Weines oder Sektes Apfelsaft oder Brühe zum Käse geben. Denn trotzdem der Käse warm gehalten wird, bleibt der Alkoholanteil enthalten. Die Vielfalt, die bei den Fondues möglich ist, ist unbegrenzt, da mit einigen anderen Zutaten schnell ein völlig anderer Geschmack entstehen kann.

Mittlerweile gibt es in den Supermärkten auch viele verschiedene fertige Fondues, die keine weiteren Zutaten benötigen, sondern sofort verwendet werden können. Wem das Fondue noch zu aufwändig ist, der kann sich genauso für den Ofenkäse entscheiden, der sich heute auch hierzulande einer steigenden Beliebtheit erfreut.

Fondues servieren

Fondues werden im eigentlichen Sinne nicht serviert, sondern die erwärmte Käsemasse zum Beispiel wird in einem speziellen Topf, dem Caquelon, aus Keramik auf den Rechaud gestellt. Alle Teilnehmer des Fondues können nun die Brotstücken, Fleischstücken, Kartoffeln und vieles mehr in den flüssigen Käse tauchen und diese essen. Dafür werden meist Gabeln oder Spießer verwendet.

Als Beilagen eignen sich Silberzwiebeln, saure Gurken oder Mixed Pickles, in vielen Gegenden auch frisches Obst. Das passende Getränk ist ein Weißwein, aber auch ein schwarzer Tee kann zum Fondue prima getrunken werden. Hier kommt es ebenfalls wieder auf die einzelnen Regionen an.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 19.06.2009


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