Gewürztraminer

Um den Ursprung des Gewürztraminers ranken sich verschiedene Theorien. Einerseits wird vermutet, dass dieser Wein der südtiroler Stadt Tramin entstammt und daher auch seinen Namen erhalten hat, andererseits wird seine Herkunft in Griechenland vermutet. Zuverlässig belegt werden kann keine dieser beiden Theorien. Sicher ist jedoch, dass dieser Wein zu einem der ältesten in Deutschland zählt und seit mehr als 400 Jahren in dem Ort Rhoth in der Pfalz angebaut wird. Neben der Pfalz zählen auch Südtirol, die Schweiz, das Elsass sowie Kalifornien und Australien zu den bevorzugten Anbaugebieten für den Gewürztraminer. Die Ausbeute pro Erntesaison ist immer sehr gering, weshalb der Gewürztraminer zu den eher hochwertigen Weinen gehört.

Herstellung und Standort

Der Gewürztraminer wird vielerorts auch Roter Traminer genannt. Schuld daran ist seine robuste Schale, die rötlich verfärbt ist. Aufgrund seiner robusten Schale kann der Gewürztraminer sehr lange reifen und wird als feinste Auslese weiterverarbeitet. Bis der Traminer Auslesequalität erreicht hat, sind jedoch schon viele Trauben verrieselt, sodass der Ertrag denkbar gering ausfällt. Aus diesem Grund gehört der Traminer nicht gerade zu den billigsten Sorten. Neben den feinen Auslesen werden aber auch süße Spätlesen sowie halbtrockene bis trockene Sorten hergestellt. Dadurch ist der Gewürztraminer für vielerlei Gelegenheiten geeignet. Dort, wo die Gewürztraminer-Weinberge gerodet werden müssen, wird postwendend neuer Traminer angebaut. So bleibt die Anbaufläche stets gleich.

Aroma, Farbe und Bouquet

Das Aroma des Gewürztraminers hängt sehr davon ab, auf welchem Boden er angebaut wurde und wie der Ertrag hierauf ausgefallen ist. Von elegant bis schwer ist alles möglich, wobei der Alkoholgehalt mitunter recht hoch sein kann. Allen Gewürztraminern gemein ist ein geringer Säuregehalt. Die Farbgebungen dieser Weine liegen zwischen goldgelb und strohgelb. Sein Duft wird meist mit Rosen verglichen. Andere Traminersorten weisen aber auch Düfte nach Veilchen, Akazienblüten, Bitterorangen, Maracuja, Marzipan, Honig oder gar Quittengelee auf. Insgesamt gesehen zählt der Gewürztraminer zu den sehr fruchtigen Weinen. Nicht alle Traminer eignen sich zu einer langen Lagerung. Empfehlenswert hierfür sind edelsüße Auslesen, denen die Unterbringung im Weinkeller sehr gut bekommt.

Passende Speisen

Je nach Sorte begleitet der Gewürztraminer sowohl süße als auch herzhafte Speisen auf das Beste. So kommt er halbtrocken oder trocken bei Ragouts aller Art, aromatischen Geflügelgerichten, Wild sowie Schnecken hervorragend zur Geltung. Überhaupt sind Gerichte mit ausgeprägt aromatischen Saucen wie geschaffen für die Begleitung eines Gewürztraminers. Zu Desserts mit Schokolade und Marzipan passen eher die süßen Spätlesen und edelsüßen Auslesen. Die edelsüßen Sorten werden nach entsprechend langer Lagerung auch sehr gern als Aperitif eingesetzt. Nicht zuletzt passen Gewürztraminer perfekt zu Käse, vor allem sehr aromareichen Sorten wie Blauschimmelkäse oder Munsterkäse.

Wissenswertes

Die gesamte Anbaufläche des Gewürztraminers ist in Deutschland verschwindend gering. Sie beträgt nur ein Prozent der Gesamtanbaufläche für Weine, das sind rund 830 Hektar. Allein 350 Hektar davon werden in der Pfalz, dem deutschen Hauptanbaugebiet angebaut. Der Rest verteilt sich neben einigen kleineren Anbaugebieten mit 140 Hektar auf Rheinhessen sowie 160 Hektar in Baden. Als regionale Spezialität gilt der Wein in Sachsen. Aber auch im übrigen Deutschland ist der Traminer bei den Weintrinkern sehr beliebt. Neben den Weinen stehen die Gewürztraminer-Tresterbrände sowie die verschiedenen Sektsorten bei Liebhabern hoch im Kurs. Jedes Jahr finden Wettbewerbe zwischen der Pfalz und Südtirol statt, wer die besten Gewürztraminerweine vorzuweisen hat.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 22.06.2009


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