Hagebutte

Hagebutte – Rosa canina

Die Hagebutten zählen zu den Rosengewächsen und wachsen vorwiegend an Wald- und Feldrändern, in Hecken und an sonnigen Heidehängen. Die Büsche können bis zu mehreren Metern hoch werden. Eine überhängende Form weisen die Sträucher auf. Die Äste tragen Fiederblättchen, die in der Regel aus fünf oder sieben einzelnen Blättchen bestehen, diese Blättchen sind immer unpaarig. Die Stämme sowie die Zweige der Hagebuttensträucher sind mit kräftigen Stacheln versehen, was die Ernte der Beeren ein wenig mühsam macht. Ganz ohne Kratzer geht es selten, selbst wenn bei der Ernte Handschuhe getragen werden. Aus hellrosa Blüten wachsen die Hagebuttenfrüchte. Die Hagebutten selbst sind kräftig rot. In den Früchten stecken die so genannten Nüsschen, also Schließfrüchte sowie Kerne und jede Menge Haare, die jedem als Juckpulver bekannt sein dürften. Wenn diese Borstenhaare mit der Haut in Berührung kommen, juckt es fürchterlich. Deshalb wird auch empfohlen, bei der Aufbereitung der gepflückten Hagebutten stets Handschuhe zu tragen.

Ernte und Verarbeitung

Die Ernte der Hagebutten sollte erfolgen, wenn sie vollreif sind, also in den Monaten September und Oktober. Oft wird empfohlen, die Früchte erst dann zu ernten, wenn sie den ersten Nachtfrost überstanden haben. Leider werden sie dadurch aber unansehnlich, bekommen eine braune bis schwarze Farbe und werden matschig. Deshalb ist eine Ernte vor dem ersten Frost vorzuziehen. Je nachdem, ob die Früchte mit oder ohne Kerne weiter verarbeitet werden sollen, werden sie aufgeschnitten und entweder so belassen oder entkernt. Für die Zubereitung als Tee werden die Hagebutten dann möglichst schnell getrocknet. Hierfür darf genauso künstliche Wärme zu Hilfe genommen werden, allerdings sollte eine Temperatur von 40 Grad Celsius nicht überschritten werden. Nach dem Trocknen werden die Hagebuttenstücke luftdicht verpackt. Hieraus kann vor allem in den Wintermonaten ein Tee zubereitet werden, der das Immunsystem stärkt.

Wirkung

Hagebuttentee kann bei grippalen und fieberhaften Infekten begleitend getrunken werden, um eine Genesung zu beschleunigen. Die Früchte enthalten sehr viel Vitamin C, was im Gegensatz zu vielen anderen Früchten nicht durch die Hitze zerstört wird und sich ebenfalls bei längerem Stehen über viele Stunden hält. Deshalb ist Hagebuttentee auch hervorragend als Getränk für die Thermoskanne geeignet. Neben Vitamin C enthalten die Hagebutten viele andere Vitamine, zum Beispiel Vitamin A und Vitamine der B-Gruppe sowie Mineralstoffe und Flavonoide. Wer in der Erkältungszeit einen heilsamen Haustee zubereiten möchte, mischt die Hagebutten zu gleichen Teilen mit Linden- und Holunderblüten.

Zubereitung

Zur Zubereitung des Tees werden pro 250 ml Wasser zwei Teelöffel Hagebutten in einem Topf zum Kochen gebracht und zehn Minuten weiter geköchelt. Ein einfacher Aufguss geht aber ebenfalls, hier werden die Hagebutten mit kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten zum Ziehen stehen gelassen. Eine Marmelade aus Hagebutten ist nicht nur eine Bereicherung für jeden Frühstückstisch, sondern aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe auch noch sehr gesund. Als Marmelade sollen die Hagebutten zudem hilfreich bei Appetitlosigkeit sein. Zur Zubereitung von Marmelade werden die zerkleinerten Früchte in Wasser weich gekocht und anschließend durch ein Sieb gestrichen. Das so gewonnene Mus wird mit Gelierzucker gemischt (bei Gelierzucker 2:1 werden 1000 Gramm Mus und 500 Gramm Zucker verwendet) und aufgekocht.

Wer vorher reichlich geerntet hat, kann einen ansehnlichen Tee- und Marmeladenvorrat für den Winter anlegen. Nebenwirkungen sind bei der Verwendung von Hagebutten normalerweise nicht zu erwarten. Nach einem monatelangen Verzehr können sich eventuell allergische Hautreaktionen zeigen, die aber schnell wieder verschwinden, wenn keine Hagebutten mehr verzehrt werden.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 5.10.2009


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