Heimische Berberitze

Heimische Berberitze – Berberis vulgaris

Die heimische Berberitze, auch Sauerdorn genannt, zählt zu den Berberitzengewächsen. Von der Pflanze kann fast alles arzneilich genutzt werden. Verwendet werden eher selten die Blätter und die Wurzelrinde, welche aber aufgrund der enthaltenen Alkaloide giftig sind. Diese Pflanzenteile sollten deshalb nicht eigenmächtig verwendet werden, sondern nur als aufbereitetes Medikament aus der Apotheke. Anders sieht es mit den Früchten aus. Im reifen Zustand enthalten diese keine Alkaloide, sind also nicht giftig. Dafür sind sie kleine Kraftpakete aus viel Vitamin C, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie Fruchtsäuren.

Berberitzensträucher sind vorwiegend an lichten Waldrändern und auf sonnigen Hängen zu finden, aber genauso wachsen diese Pflanzen in Hecken. Die Sträucher können eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Junge Sträucher haben braunrote Zweige, die mit dem Alter ein schmutziges Grau annehmen. Die Blätter sind meist in Büschen angeordnet, manchmal sind sie aber auch in kurze Triebe umgewandelt, die aus drei Dornen bestehen. Unter den Blättern sind oft die Wintersporen des Getreiderosts zu finden. Ein besonderes Merkmal, woran sich die Berberitzen gut erkennen lassen, sind deutliche Gelbfärbungen im Inneren der Zweige und Wurzeln. Beim Abbrechen eines Zweiges, ist das gelbe Innere sehr gut auszumachen. Aus den Blattachseln wächst ein traubenartiger Blütenstand, der in der Blütezeit von Mai bis Juni gelbe Blüten hervorbringt. Die daraus hervorgehenden Früchte sind leuchtend rot und in den Monaten August und September erntereif. Bei den Berberitzen wird nicht auf Fröste gewartet, sondern sie werden im gut reifen Zustand gesammelt.

Wirkung und Verarbeitung

Ausschließlich die Beeren können bedenkenlos für den Hausgebrauch verwendet werden. In der Regel werden die Beeren entweder zu Saft oder zu Marmelade verarbeitet. Die Beeren gelten als appetitsteigernd und sollen sogar gegen Schwangerschaftserbrechen helfen.

Beim Genuss der Berberitzenfrüchte sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten. Nur im rohen Zustand sollten sie nicht unbedingt genossen werden, weil sich hier Unverträglichkeiten gezeigt haben. Im gekochten Zustand als Saft oder Marmelade sind jedoch keine Unverträglichkeiten zu erwarten.

Zubereitung

Zur Gewinnung von Saft werden die Früchte in den Entsafter gegeben oder mit wenig Wasser aufgekocht und anschließend gefiltert. Der so gewonnene Saft wird mit Zucker aufgekocht und in Flaschen abgefüllt.

Die Zubereitung von Marmelade, ist der von der Hagebuttenmarmelade recht ähnlich. Auch hier werden die Früchte weich gekocht und durch ein Sieb gegeben. Das gewonnene Fruchtmus wird mit der gleichen Menge normalen Zuckers oder mit entsprechendem Gelierzucker noch einmal aufgekocht und in Gläser abgefüllt. Da die Berberitzen recht sauer sind, eignen sie sich sehr gut als Partner von eher süßen oder geschmackloseren Früchten, zum Beispiel Birnen. Hierfür wird die entsprechende Frucht zu gleichen Teilen mit Berberitzenmus gemischt und dann zu Marmelade weiter verarbeitet.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 9.10.2009


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