Kartoffelsalat und Wiener

Kartoffelsalat und Wiener – ein Muss an Heiligabend

Kartoffelsalat und Wiener Würstchen – das ist das traditionelle Gericht, welches am Heiligabend serviert wird. Wieso gerade dieses Gericht gewählt wurde, das ist allerdings noch nicht zu 100 Prozent geklärt, vielmehr ranken sich zahlreiche Legenden um die Entstehung dieses traditionellen Weihnachtsgerichtes.

Die bäuerliche Legende

Glaubt man der bäuerlichen Legende, so wurde kurz vor Weihnachten noch ein letztes Mal geschlachtet. Da aber zwischen dem Martinstag, am 11.11., und dem 24.12. Fastenzeit angesagt war, durfte das frisch geschlachtete Schwein noch nicht verzehrt werden. Der 24. Dezember, also der Heilige Abend, galt nach diesen Regeln noch als Fastentag. Gebrochen wurde die Fastenzeit am 25. Dezember mit einem großen Braten, am 24. durften aber die ersten Würstchen gegessen werden. Daraus hat sich dann die Tradition von Wiener Würstchen und Kartoffelsalat als Abendmahl am Heiligen Abend gegründet.

Die herrschaftliche Legende

Eine andere Legende geht eher auf die besser gestellten Personenkreise zurück. Die Köchin des Hauses sollte am 24.12. abends Ausgang bekommen. In dieser Zeit konnte sie natürlich nicht kochen, die Herrschaften mussten aber dennoch mit Essen versorgt werden. Kurzerhand wurde ein Kartoffelsalat vorbereitet und der Dame des Hauses erklärt, wie die Würstchen heiß gemacht wurden. Schon konnten die Herrschaften zu Abend essen, die Köchin bekam ihre wohl verdiente Freizeit.

Die modernen Legenden

Nach moderneren Aussagen galten Würstchen und Kartoffeln nach dem Zweiten Weltkrieg als ein besonderes Essen, was nicht alle Tage serviert werden konnte. Aus diesem Grunde war es für den Heiligabend vorgemerkt worden.

Ebenfalls kommt die Legende, die eigentlich schon eher den Tatsachen entspricht, in Frage, dass die Menschen früher am Heiligabend noch arbeiten mussten. Zusätzlich stand der traditionelle Gang zur Kirche auf dem Plan. Viel Zeit zum Kochen blieb da nicht, der Kartoffelsalat konnte einfach vorbereitet werden. Nach der Rückkehr von der Kirche wurden schnell die Würstchen aufgewärmt und fertig war das Abendessen für den Heiligabend. Auch konnten so die Kinder beruhigt werden, die dank der schnellen Zubereitung des Essens nicht so lange auf die Geschenke warten mussten.

Weitere Mahlzeiten am Heiligabend

Wenngleich der Kartoffelsalat mit Würstchen noch immer das traditionelle Mahl schlechthin für den Heiligabend ist, so haben sich auch andere Varianten mit der Zeit durchsetzen können. Eine davon ist Fisch, insbesondere der Weihnachtskarpfen. Aber auch eine Forelle wird oftmals am Heiligabend serviert.

Moderner geht es in jungen Familien zu und bei Paaren, die keine Kinder versorgen müssen. Hier wird sich immer häufiger für das klassische Fondue an Heiligabend entschieden. Es braucht lange, um verzehrt zu werden, doch steht genau diese Ruhe und die Zeit, die mit dem Essen verbracht wird, für die besinnliche Weihnachtszeit. Endlich einmal ist die Zeit da, in aller Ruhe zu speisen. Und diese wird sich dann eben auch genommen.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 27.09.2009


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