Mispel

Mispel – Mespilus germanica

Mispeln waren früher oft in deutschen Gärten zu Hause, sind aber mit den Jahren leider in Vergessenheit geraten. Mittlerweile fangen Hobbygärtner vermehrt damit an, diese Fürchte wieder in ihren Gärten zu kultivieren. Die Mispel zählt zu den Rosengewächsen und ist vor allem am Waldrand, in nicht so stark bewachsenen Wäldern und an sonnigen Hängen zu finden. Die Sträucher können eine beachtliche Höhe von bis zu acht Metern erreichen und erhalten bei entsprechender Größe sogar oft ein baumartiges Aussehen. Sowohl die Stämme als auch die Zweige der Mispelsträucher sind niemals gerade, sondern weisen immer irgendwelche Krümmungen auf. Die Rinde des Stammes sowie die Zweige und Knospen sind rotbraun gefärbt. Bei älteren Sträuchern kann die Rinde beginnen, sich am Stamm in Schuppen abzulösen. Wilde Mispelarten tragen stets Dornen, im Gegensatz zu den Sorten, die im Garten kultiviert werden. Die Blätter des Mispelstrauchs sind mit 15 Zentimetern Länge und drei Zentimetern Breite recht groß. Sie besitzen einen kurzen Stiel und sind an der Unterseite heller als oben. Außerdem weist die Unterseite eine leichte Behaarung auf. Die Blütezeit der Mispel ist in den Monaten Mai und Juni. Die Sträucher bilden weiße Blüten, die bis zu fünf Zentimeter im Durchmesser werden können und in den meisten Fällen einzeln am äußersten Ende der kurzen Triebe sitzen. Manchmal siedeln sich sogar zwei Blüten an einer Stelle an. Die Mispelfrüchte werden ungefähr drei bis sieben Zentimeter im Durchmesser und sind anfangs grün, später dann eher braun und enthalten bis zu fünf Steinkerne.

Ernte und Verarbeitung

Reif sind die Mispelfrüchte im September. Ähnlich wie bei Quitten sind sie sehr hart und können nicht gegessen oder verarbeitet werden. Es muss erst abgewartet werden, bis die Mispeln die ersten Fröste hinter sich haben. Dann wird das Fruchtfleisch teigig. Allerdings sind die Früchte dann auch sehr unansehnlich und werden von denjenigen, die die Mispeln nicht kennen, als verfault abgestempelt.

Das Aussehen täuscht jedoch, denn die Früchte schmecken besser als sie aussehen. Sie können roh gegessen oder zu Marmelade, Gelee oder Saft verarbeitet werden. Für Saft oder Gelee werden die Mispeln zunächst gewaschen und danach in zwei Hälften oder in Viertel geteilt, je nachdem wie groß die Früchte sind. Am besten funktioniert das Entsaften in einem speziellen Dampfentsafter. Die Früchte sind nicht sehr ergiebig, so dass für einen Liter Saft zwischen vier und fünf Kilogramm Mispeln benötigt werden, die über einen Zeitraum von 1 ½ Stunden entsaftet werden müssen. Sollen die Früchte der Saftgewinnung dienen, kann gleich die entsprechende Menge Zucker mit in den Entsafter gegeben werden. Der fertige Saft muss dann nur noch heiß in sterile Flaschen gefüllt werden.

Zubereitung

Zur Zubereitung von Gelee wird der gewonnene Saft mit Gelierzucker gemischt (bei Gelierzucker 2:1 500 Gramm Zucker auf einen Liter Saft) und aufgekocht. Aus den Mispeln kann aber gleichfalls ein Mus hergestellt werden, welches entweder roh als Brotaufstrich oder in Begleitung von Süßspeisen verzehrt werden kann. Da sich das rohe Mus nicht so lange hält, kann es in Portionen eingefroren werden. Mit Gelierzucker gemischt und aufgekocht ergibt das Mispelmus eine leckere Marmelade. Für ein Kilogramm Mispelmus werden ungefähr 1,5 Kilogramm Mispeln, die sehr reif sein sollten, durch ein Sieb passiert. Zum Rohverzehr kann ein wenig Zucker untergemischt werden.

Wirkung

Mispeln enthalten neben Vitamin C ebenfalls wichtige Mineralstoffe. Zudem wirken sie harntreibend und adstringierend, weshalb sie unter anderem bei Harnwegsbeschwerden eingesetzt werden können. Nebenwirkungen sind beim Verzehr von Mispeln nicht zu erwarten.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 5.10.2009


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