Scheurebe

Die Scheurebe wurde nach ihrem Züchter benannt und ist ebenfalls eine sehr gelungene Kreuzung zwischen der Rebsorte Silvaner und der Rebsorte Riesling. Der Rebenzüchter Georg Scheu hat es 1916 fertiggebracht, aus seinem 88. Sämling eine Kreuzungsserie zwischen Riesling und Silvaner zu starten. Bis 1945 wurde die Scheurebe allerdings als Dr. Wagner Rebe geführt und kurze Zeit noch unter der Bezeichnung S 88. Anbaugebiete für die Weinsorte Scheurebe sind in Deutschland in Reinhessen, in der Pfalz und auch im Anbaugebiet an der Nahezu finden. Im badischen und fränkischen Raum werden heutzutage ebenfalls schon mit dem Anbau der Scheurebe sehr gute Erfolge erzielt.

Herstellung und
Standort


Mit knapp vier Prozent der rheinischen Rebfläche hat die Scheurebe einen leicht rückläufigen Anbau zu verzeichnen. Besonders wichtig bei der Herstellung der Scheurebe ist aber, dass sie besonders große Anforderungen an den Standort stellt. Die Rebsorte Scheurebe verträgt keine kargen und ebenso wenig trockene Böden. Allerdings lässt sich die Scheurebe auf den Lösböden sehr gut kultivieren, ebenso sind auf kalkhaltigen Böden hohe Erträge zu erzielen. Das Holz der Rebsorte Scheurebe ist ein sehr langsam reifendes Holz und die lange Assimilation des Laubwerkes bringt hochgradiges Ertragsgut zutage. Der Säureabbau in den Trauben der Scheurebe beginnt erst sehr spät. Weiterhin muss auf die Frostempfindlichkeit der Sorte bei der Herstellung geachtet werden.

Aroma, Farbe und Bouquet

Alle Weine von der Rebsorte Scheurebe sind Qualitätsweine mit Prädikat, aber ihre Geschmacksrichtungen lieblich und süß sind viel bedeutender als bei anderen Rebsorten. Die Weine zeichnen sich vor allen Dingen durch ein sehr betontes Sortenbouquet aus und durch die sehr harmonische Verbindung zwischen der anregenden Säure und der feinfruchtigen Süße der Trauben. Das Aroma wird durch die Experten meist als Cassis bezeichnet, nur bei ganz wenigen Sorten der Scheureben ist ein Mangoaroma, Mandarinenaroma und ein Aroma von reifen Birnen festzustellen. Die Scheurebe, als edelsüße Variante, kann sehr lange gelagert werden, was sich auch am Aroma widerspiegeln wird. Je länger die Lagerung, desto intensiver wird sich ein Pfirsicharoma und ein Rosenduft herauskristallisieren.

Passende Speisen

Bei der Scheurebe sprechen die Sommeliers von verschiedenen Ausbaustufen und Qualitätsstufen. Hiernach richtet sich auch die Verwendung der Weine aus der Scheurebe. Die halbtrockenen und auch die trockenen Variationen der Scheurebe werden gerne zu aromatischen und würzigen Ragouts gereicht. Die Ragouts können aus den unterschiedlichen Geflügelfleischsorten und auch aus Fisch hergestellt werden. Die Scheurebenweine werden ebenso bevorzugt in der asiatischen Küche verwendet. Die edelsüßen Variationen der Scheurebe passen hervorragend zu den unterschiedlichsten Desserts. Der trockene Scheurebenwein mit seinem Johannisbeeraroma eignet sich besonders zu sehr kräftigen Fleischspeisen. Die Farbe der Scheurebe richtet sich nach der Qualität und reicht von blassgelb, strohgelb bis hin zu goldgelb.

Wissenswertes

Zu den bedeutendsten Winzern in Deutschland, die die Scheurebe anbauen, zählen ganz sicher Andreas Laible in Durbach, das liegt in Baden und zwei badische Winzereien mit Namen Weggmüller und Fuhrmann. Die beiden badischen Weingüter sind in Neustadt-Haardt und in Pfeffingen ansässig. Es werden derzeit in Deutschland etwa 1.702 Hektar mit der Rebsorte Scheurebe bestockt. Auch in Österreich wird die Scheurebe mit Erfolg angebaut. Allerdings ist sie hier nur unter der Bezeichnung Sämling 88 bekannt. Sie ist flächenmäßig betrachtet allerdings in Österreich als bedeutungslos einzustufen. Die besten Weine der Scheurebe werden in Österreich in der Gegend um den Neusiedler See und in der Südsteiermark produziert.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 22.06.2009


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