Schlehe

Schlehe – Prunus spinosa

Schlehen zählen zu den Rosengewächsen. Aufgrund der Dornen an den Spitzen der Zweige werden die Pflanzen oft auch Schlehdorn genannt. Die Sträucher können bis zu drei Meter hoch werden und wachsen vorwiegend an Wald- und Wegrändern, an sonnigen Hängen und auf Heideflächen. Wenn die Zweige jung sind, weisen sie eine samtartige Behaarung auf. Die Blätter, die eine Ellipsenform aufweisen und am Rand eingesägt sind, entstehen erst nach der Ausbildung der Blüten. In den Monaten März und April liegt die Blütezeit der Schlehen. Die Blüten sind weiß und stehen sehr dicht, so dass der ganze Strauch davon weiß ist. Die aus den Blüten entstehenden Beeren sind erst grün und werden später blau. Sie haben außen eine leichte Reifschicht. Die Beeren können einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter erreichen. Geerntet werden die Schlehen erst im Spätherbst, nachdem die Früchte dem ersten Nachtfrost ausgesetzt waren. Schlehen enthalten neben Vitamin C ebenfalls Amygdalin, Gerbstoffe und Säuren.

Wirkung

Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe werden Schlehen in Form von Saft oft zum Gurgeln bei Halsentzündungen, Zahnfleischentzündungen und Mundschleimhautentzündungen verwendet. Neben der Verarbeitung als Saft werden Schlehen zu Marmelade verarbeitet, die gegen Appetitlosigkeit helfen soll. Sehr gebräuchlich ist genauso die Verwendung der Schlehen für selbstgemachten Likör. Das Schlehen-Mus kann zudem bei Magenproblemen sowie Erkrankungen der Harnwege hilfreich sein.

Zubereitung

Die Zubereitung der Schlehen-Marmelade ist ein wenig zeitaufwändig, aber es lohnt sich. Die geernteten Früchte werden in eine große Schüssel gegeben und mit kaltem Wasser abgedeckt. Hierin bleiben sie über Nacht liegen, bevor sie am nächsten Morgen abgegossen werden. Danach werden die Schlehen abgewogen und in einen Topf gegeben. Pro Kilogramm Schlehen werden jeweils 125 ml Wasser und 250 ml Weißwein oder drei-prozentiger Essig hinzugegeben. Das Ganze wird so lange gekocht, bis die Beeren weich sind. Nachdem die Beeren ein wenig abgekühlt sind, wird das Ganze durch ein Sieb gestrichen. Das gewonnene Schlehenmus muss wiederum gewogen werden. Pro Kilogramm Schlehenmus werden 375 Gramm Zucker und 250 ml Wein oder Essig hinzu gegeben. Dann wird alles als Marmelade dick eingekocht und in Gläser abgefüllt. Vor allem bei morgendlicher Appetitlosigkeit hat sich diese Marmelade bewährt. Sie kann entweder pur zur Appetitsteigerung oder als Brotbelag genossen werden.

Zur Gewinnung von Schlehen-Saft wird folgendermaßen vorgegangen: Die Schlehen werden mit kochendem Wasser übergossen. Sie sollten mit Wasser bedeckt sein. Diese Mischung muss nun ein bis zwei Tage stehen bleiben, bevor der rote Saft abgegossen wird. Pro einem Liter Saft werden 500 Gramm Zucker hinzu gegeben und aufgekocht. Diese Mischung muss nun mehrmals aufgekocht und dabei ständig umgerührt und entschäumt werden, bevor der Saft in Flaschen abgefüllt wird. Bisher wurden bei der Verwendung von Schlehenfrüchten keine Nebenwirkungen beobachtet.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 9.10.2009


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