Weißer Burgunder

Der Weiße Burgunder ist verwandt mit dem Blauen Burgunder und dem Grauburgunder. Genaugenommen handelt es sich um eine Weiterentwicklung oder Mutation, die über den Umweg über den Grauburgunder aus der Urform des Burgunders, dem Blauen Spätburgunder entstanden ist. Bei allen drei Sorten handelt es sich um echten Burgunder. Für das ungeschulte Auge sind die Weinstöcke kaum oder gar nicht zu unterscheiden. Erst wenn die Trauben beginnen zu reifen, kann anhand der Traubenfarbe erkannt werden, um welche Sorte es sich handelt. Der Burgunder stellt an seinen Standort hohe Ansprüche. Nährstoffreiche, schwere Böden sowie warme, sonnige Lagen sind Voraussetzung dafür, dass die Ernte auch nach einer langen Reifezeit gut ausfällt. Angebaut wird der Weiße Burgunder außer in Deutschland ebenfalls in Frankreich, Italien, in der Schweiz, Österreich und Slowenien.

Herstellung und Standort

Der Weiße Burgunder hat eine recht lange Reifezeit. An gut geeigneten Standorten ist der Ertrag recht hoch. Aufgrund seiner dünnen Schale ist der richtige Standort überaus wichtig, denn sonst könnten die Trauben frühzeitig beschädigt werden und Saft verlieren. Ausgebaut wird der Weiße Burgunder normalerweise trocken, denn er soll später leicht und erfrischend sein. Allerdings werden auch edelsüße Sorten hergestellt. In der Regel reifen die süßeren Weine hier im Barriquefass, bis sie das gewünschte Aroma erreicht haben. Diese edelsüßen Sorten können dann auch schon einmal einen höheren Alkoholgehalt aufweisen, was bei den leichten Sommerweinen und trockenen Menüweinen nicht der Fall ist. Neben den verschiedenen Weinen werden genauso erfrischende Sektsorten aus dem Weißen Burgunder hergestellt.

Aroma, Farbe und Bouquet

In der Regel wird der Weiße Burgunder trocken ausgebaut. Dadurch erhält er eine erfrischende Säure und feinen Fruchtgeschmack. Aufgrund seiner Leichtigkeit eignet er sich besonders auch für die Sommermonate. Seine Farbe ist je nach Sorte von sehr zartem bis hellem Gelb. Der Duft des Weines ist wenig aufdringlich und sehr zart. Vom Aroma ist er eher nussig als fruchtig. Neben den Weinen mit nussigem Aroma gibt es auch Sorten, die an Birnen, Aprikosen, Quitten, Äpfel, Ananas oder Zitrusfrüchte erinnern. Obwohl überwiegend trockene Sorten ausgebaut werden, finden sich ebenfalls beim Weißen Burgunder Spätlesen und Auslesen aus dem Barriquefass sowie frisch-fruchtige Sekte.

Passende Speisen

Die verschiedenen Weißburgunder in ihren Sorten leicht bis trocken, besitzen allesamt einen recht niedrigen Alkoholgehalt und stellen deshalb die idealen Sommerweine dar. Durch das feine Fruchtaroma und die dezente Säure sind sie perfekte Begleiter zu jedem Menü. Der Weiße Burgunder passt hervorragend zu Gerichten mit Geflügel, Schweinefleisch und Kalbfleisch sowie zu Fischgerichten und Meeresfrüchten. Die weniger trockenen Auslesen oder Spätlesen, die meist im Barriquefass gereift sind, harmonieren zudem mit Lamm- oder Wildgerichten. Die leichten Sorten sind nicht nur zum Essen, sondern auch danach oder „einfach so“ ideale Tafelweine in fröhlicher Runde. Nicht zu vergessen die Weißburgundersekte, die gerade im Sommer sehr erfrischend sind.

Wissenswertes

Der Weiße Burgunder liebt heiße und trockene Gegenden. Deshalb ist er überall dort zu Hause, wo es dem Riesling zu heiß ist. In Deutschland beträgt die Anbaufläche insgesamt rund 3.600 Hektar der gesamten Rodung. Das sind ca. drei Prozent. Dabei nimmt die Anbaufläche stetig zu, denn heute ist die Anbaufläche doppelt so groß wie noch vor zehn Jahren. In der Pfalz wird der Weiße Burgunder auf insgesamt 800 Hektar Fläche angebaut. In Baden, dem Hauptanbaugebiet, sind über 1.100 Hektar Anbaufläche zu verzeichnen. Ebenfalls zu den großen Anbaugebieten des Weißburgunders zählt Rheinhessen mit insgesamt 700 Hektar. In Italien wird der Weißburgunder Pinot Bianco genannt, in Frankreich ist er unter dem Namen Pinot Blanc bekannt.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 23.06.2009


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