Chicoree (Info)

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Zubereitung:
Anbau Chicoreestauden sind eigentlich Sprossen, die aus der
Zichorienwurzel keimen und daher auch Treib- oder Bleichzichorien
genannt werden. Ein anderer Name ist auch Brüsseler Endivien.

Der Anbau von Chicoree ist sehr aufwendig. Die erste Ernte lässt sich
doppelt verwenden. Im September dienen die Blätter der Pflanze als
Viehfutter und die Wurzeln werden ans Tageslicht befördert und zur
Aufzucht der Chicoreestaude verwendet. Damit die Wurzeln überhaupt
auskeimen, benötigen sie zunächst einen Kältereiz.
Dafür steckt der Bauer sie für 1-2 Wochen in ein Kühlhaus, danach
werden sie in grossen Hallen in lockere Erdböden oder Sandkästen
gepflanzt und nach ca. 3-4 Wochen sind aus den Wurzeln die
Chicoreesprossen herausgewachsen (heute wird Chicoree auch vielfach in
Wasserkulturen bei 22 Grad Wassertemperatur gezüchtet). von Hand von
den Wurzeln abgetrennt, werden die Chicoree danach lichtdicht verpackt.

Ganz entscheidend für die Qualität des Chicorees sind die
gleichbleibenden Temperaturen und die Dunkelheit während der Treibung.
Bei normaler Raumbeleuchtung würden sich die Blätter grün färben
und vermehrt Bitterstoffe bilden.

Chicoree kann das ganze Jahr über gekauft werden, die Hauptsaison
liegt allerdings zwischen Oktober und Mai.

Geschichte Menschen kennen und nutzen die Zichorienwurzeln schon seit
dem Altertum. Traditionell wurden sie als Viehfutter verwendet; es
wurden daraus aber auch Heilmittel und Ersatzkaffee hergestellt.

Ãœberlieferungen zufolge verdankt der Chicoree seine Entdeckung einem
glücklichen Zufall. Um 1850 sollen belgische Bauern nach
überreichlicher Ernte Zichorienwurzeln tief in die Erde eingepflanzt
haben. Im Winter haben die Wurzeln dann zarte Sprossen ausgetrieben,
die durch den Lichtmangel bleich blieben. Die Geburtsstunde des
Chicoree.

Belgien ist auch heute noch der weltweit grösste Exporteur von
Chicoree. Bedeutende Mengen kommen auch aus den Niederlanden und der
heimischen Produktion.


Roter Chicoree Eine Chicoreesorte, die es nicht so häufig zu kaufen
gibt. Es ist eine Züchtung aus Radicchio und Chicoree. Man sollte ihn
allerdings roh essen, denn durch Erhitzung verliert er seine attraktive
Rotfärbung und die knackige Frische.

Gesundheit Die Bitterstoffe im Chicoree sind nicht ungesund, im
Gegenteil, sie wirken appetitanregend und harntreibend. Sie aktivieren
Leber und Galle und erweisen sich als verdauungsfördernd. Auch für
Diabetiker und Rheumatiker ist Chicoree ideal, denn er belastet den
Stoffwechsel nicht und wirkt durch seinen Basenüberschuss
säurebindend.

Wer diesen bitteren Geschmack nicht mag, kann den Strunk entfernen.
Zitronensaft neutralisiert den bitteren Geschmack, während andere
Lebensmittel, die auch Bitterstoffe enthalten, wie Pfefferminztee,
bestimmte Kräuter oder Grapefruit den bitteren Geschmack hervorheben.
Es gibt schon Chicoreesorten, bei denen die Bitterstoffe weggezüchtet
wurden, so dass der ganze Chicoree verzehrt werden kann.

Obwohl der Chicoree mit 16 kcal pro 100 g besonders wenig Energie
liefert, ist er reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Hervorzuheben
sind Kalium, Phosphor und Calcium und die Vitamine B1, B2, C, Folsäure
und Beta-Carotin. mit 100 g Chicoree werden 50 % des Tagesbedarfs an
Vitamin A gedeckt, ein wichtiges Vitamin für die Funktionsfähigkeit
der Schleimhäute und unserer Sehkraft.

Einkauf Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass der Chicoree frisch
aussieht und die Stauden fest verschlossen sind. Die Blätter sollten
weiss und die Spitzen gelb sein. Der Chicoree darf keine Druck- oder
Faulstellen haben. Eine schmale grüne Blattkante beeinträchtigt den
Geschmack nicht.

Im Kühlschrank ist er bis zu einer Woche haltbar. Allerdings gilt für
die Lagerung das oberste Gebot: kühl und dunkel. am besten schlägt
man die Stauden in ein feuchtes Tuch ein und legt sie in das
Gemüsefach des Kühlschrankes. Zum Tiefgefrieren ist er auch geeignet,
allerdings nur, wenn man ihn anschliessend warm (dünsten, überbacken)
servieren möchte. Vor dem Gefrieren sollten die Stauden halbiert und
der Strunk eventuell entfernt werden. Die halben Chicoreestangen 4-5
Minuten blanchieren und gut verschlossen in die Tiefkühltruhe legen.
Haltbarkeit ca. 8-10 Monate.

Zubereitung Den Chicoree erst kurz vor dem Servieren zuzubereiten, da
er sich an der Luft nach einiger Zeit dunkel verfärbt. mit etwas
Zitronensaft darüber geträufelt kann dies verhindert werden.

Bei einem frischen Chicoree entstehen kaum Putzabfälle. Ist er nicht
mehr ganz so frisch, sollten natürlich braune Stellen oder welke
Blätter entfernt werden. Den Wurzelansatz (Strunkende) knapp
abschneiden, dann können die Blätter einzeln abgelöst werden. In
vielen Kochbüchern wird empfohlen wegen des bitteren Geschmacks die
Blätter in warmes Wasser zu legen. Wegen der Vitaminverluste ist dies
nicht zu empfehlen.

Wem der Chicoree wirklich zu bitter ist, kann den bitterstoffreichen
Strunk wie einen Keil aus dem unteren Teil herausschneiden. Man sollte
jedoch beachten, dass somit auch wertvolle Inhaltsstoffe mit
herausgeschnitten werden. Besser ist es, ihn gut zu waschen und so zu
würzen, dass die Bitterstoffe abgemildert werden z. B. mit Sahne,
Zitrone und auch Banane.

Als Salat zubereitet, wird er sehr gerne mit anderen Blattsalaten oder
mit Früchten wie Bananen, Mandarinen, Orangen oder Äpfeln kombiniert.
Die ganzen Blätter können auch für gefüllte Chicoreeschiffchen z.
B. mit Meeresfrüchtesalat verwendet werden.

Chicoreeblätter können auch gedünstet oder überbacken mit
verschiedenen Gewürzen (Ingwerwurzel, Knoblauch) verfeinert als
Gemüse angeboten werden. Beim Dünsten sollte etwas Zitronensaft
dazugeben werden, damit die schöne Blattfarbe erhalten bleibt.

Rezepte:
Chicoreesalat im Schiffchen Chicoreeblätter mit Avocadodip Chicoree im
Schinken-Käsemantel
http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/2003/01/16
/index.html



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