Die Seele der Weinrebe - der Boden (Info)

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Zubereitung:
Woher kommt der Geschmack im Wein? Diese Frage können Wissenschaftler
bis heute nicht in allen Details beantworten. Klar ist aber: Neben der
Rebsorte und dem Klima spielt der Boden eine wichtige Rolle. Der
bekannte Geologe und Weinbuch-Autor James E.
Wilson schreibt treffend "Der Boden ist die Seele der Weinrebe".
Zusammen mit dem Klima, der Ausrichtung des Weinbergs und der
Wasserversorgung macht der Boden das "Terroir" aus - nur ungenügend
kann man das mit "Lage" übersetzen. Eine Rolle spielen sowohl die
Struktur und die Physik des Bodens als auch seine Inhaltsstoffe, also
die Chemie des Bodens.

Die besten Weine kommen von Böden, die sehr gut wasserdurchlässig
sind und eine gleichmässige Wasserversorgung sicherstellen, also weder
Staunässe noch völlige Trockenheit zulassen.

Die Bodenfarbe ist wichtig. Dunkle Böden absorbieren die Wärme der
Sonne, helle Böden reflektieren sie. Deshalb ist der dunkle Schiefer
in den nördlichen Weinbauregionen so vorzüglich.

Steine sind durchaus willkommen. Sie speichern ebenfalls die Wärme,
sorgen für gute Wasserdurchlässigkeit und verhindern übermässige
Verdunstung. Neben den schiefrigen Mosel- und Ahr-Hängen sind auch die
besten Lagen im Bordeaux-Gebiet oder die Weinberge von
Chateauneuf-du-Pape praktisch völlig mit grobem Kiesel bedeckt.

Von den chemischen Inhaltsstoffen ist lediglich der Stickstoff gut
erforscht. Der wird als Hauptdünger bei Bedarf zugeführt. Auch der
Säure-Wert des Bodens scheint einen nachweisbaren Einfluss auf den
Wein zu haben. Allerdings ergeben gerade "saure" Untergründe wie
Granit-, Kiesel- und Quarzböden offenbar eher milde Weine.
"Basische" Böden dagegen, z. B. Kalk, Kreide und Mergel, bringen Weine
mit hohem Säuregehalt. Tatsächlich ist völlig unklar, welche Rolle
die Chemie das Bodens letztlich spielt. Wahrscheinlich eine eher
geringe, sofern die Hauptnährstoffe ausreichend vorhanden sind.

Tatsache ist allerdings, dass unterschiedliche Böden unterschiedliche
Weine hervorbringen. Einige Beispiele:

- Schiefer besitzt ein ausgezeichnetes Wärmespeicherungs-Vermögen und
ist schon deshalb gerade in kälteren Regionen für den Weinbau
optimal. Besonders gut ist Schiefer für den Riesling geeignet. Der
Schieferboden verleiht ihm eine leichte, elegante und rassige Note.

- Granit ist ein grobkörniges, saures Gestein, meist gut
wasserdurchlässig und deshalb gut als Untergrund für Reben geeignet.
Er bringt säurearme, mineralstoffreiche Weine. Die Böden der
badischen Ortenau bestehen aus verwittertem Granit.

- Kreide ist pur sehr selten, berühmt sind die Kreideböden der
Champagne.

- Vulkangestein. Auf diesem Bodentyp gedeihen feurige Weine mit einem
reichen Bouquet, zum Beispiel die Weine der Vesuv-Hänge in Italien,
aber auch vom Kaiserstuhl in Baden.

- Feuerstein (Flint) ist ein dichtes Gestein, das typische Weine
hervorbringt, wie zum Beispiel den französischen Pouilly-Fume.

- Kalk ist härter als Kreide und vor allem in kühlen Gegenden als
Bodentyp geschätzt. In heissen Regionen dagegen gilt er als ungeeignet
für den Weinbau. Kalkböden sind typisch für das französische
Burgund, sie erbringen Weine mit guter Säure.

- Parabraunerden zählen zu den fruchtbarsten Böden (z.B. Lös- und
Lehmböden). Es gibt sie häufig in Mitteleuropa; sie bringen
säurearme Weine, die oft unter zu hohen Erträgen leiden.

- Mergel. Das sind schwere, alkalische Böden, die gute Weine mit guter
Säure erbringen. Diesen Bodentyp gibt es zum Beispiel in Rheinhessen.

- Porphyr ist ein rötliches Gestein aus Magma. Rund um Bozen
(Südtirol) und an der Nahe kommt dieser Boden vor. Er ergibt
säurearme Weine.

- Sand ergibt elegante und duftige, aber säurearme Weine.

Viele Lagebezeichnungen spiegeln die Bodenverhältnisse wieder.
Andere Bodentypen - vor allem der Blauschiefer - werden von den Winzern
gerne als Qualitätsmerkmal auf den Etiketten herausgestellt.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/wein/2003/02/0
6/index.html



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