Die Straussenfarmerei

   Strauss
 
NACH EINEM TEXT AUS DEM WWW:  von Beat Bucher, 1998



Zubereitung:
Es gibt nur eine Spezie Strauss in Namibia und dennoch werden die
Strausse in zwei Kategorien unterteilt, für die jeweils ein anderes
Ministerium zuständig ist.

Die Strausse, die frei in den Nationalparks und auf den Farmen
rumlaufen , gelten als geschütztes Wild. Sie fallen unter die
Zuständigkeit des Ministeriums für Naturschutz und Tourismus. Die
grosse Ausnahme sind die 21000 domestizierte Strausse der einzelnen
Zuchtfarmen, die dem Landwirtschaftsministerium und seiner
Veterinärabteilung unterstehen. Da die Definition "domestizierter
Strauss" sehr vage war, haben die Straussenfarmer und ihr Zuchtverein
OBAN (Ostrich Breeders Association of Namibia) gemeinsam mit dem
"Livestock Improvement Board" Richtlinien und Grundsätze für Strausse
und ihre Produkte aufgestellt. Mit der Auflage, dass jeder
domestizierte Strauss identifizierbar sein muss. Alle "Brutvögel" und
alle Strausse die lebend exportiert werden sollen, müssen sogar als
Implantat einen Microchip zur Identifizierung besitzen. Des weiteren
muss der Straussenfarmer eine genaü Buchführung von den gelegten
Eiern und den geschlüpften Küken halten. Diese Angaben werden von der
Behörde regelmässig kontrolliert.

Warum dieser ganze Aufwand? Bis zur Unabhängigkeit Namibias gab es
nur in den zwanziger Jahren eine erwähnenswerte Straussenzüchterei,
als Straussenfedern kurzfristig ein Exportschlager waren und sie
gewichtsmässig in Gold aufgewogen werden konnten. Als der Weltmarkt
zusammenbrach, wurde hier im Lande die Straussenindustrie von der
Republik Südafrika kontrolliert und die Farmer von Oudtshoorn
erhielten eine Monopolstellung. Erst mit der Unabhängigkeit war es dem
hiesigen Farmer wieder möglich, Strausse zu vermarkten. Die
kurzfristigen phantastischen Preise auf dem Weltmarkt verführten
einige Straussenzüchter leider zu Betrügereien. Daraufhin sah sich
die Behörde genötigt alle Exporte von lebendigen Straussen und
befruchteten Eiern zu unterbinden. Inzwischen sind die Probleme gelöst
aber der Markt ist nach seinem kurzen Höhenflug übersättigt. Aug' in
Aug' mit einem Strauss.

Was macht den Strauss so attraktiv? Neben der Tatsache, dass der
Strauss der grösste Vogel der Welt ist und trotzdem nicht fliegen
kann, ist es die Möglichkeit, ihn kommerziell zu nutzen. Seine Haut,
Fleisch, Federn und auch Eier lassen sich vermarkten und somit zu Geld
machen. Die grössten Einnahmen erzielt der Farmer aus der
Straussenhaut. Sie wird zu Leder verarbeitet und die Modeschöpfer
schätzen das eigenwillige Muster.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass derzeit Italien, Frankreich
und Japan die grössten Käufer sind. Dabei erzielt ein dritte Grad
Fell einen Preis von N$ 400 bis 920. Derart starken Schwankungen ist
der Markt unterworfen! In der jüngsten Zeit hat es Ostraco (der
Straussenschlachthof bei Mariental) aber geschafft, mit Simbabwe ein
"Joint-venture" einzugehen, so werden zumindest ein Teil der Häute
gemeinsam vermarktet.

Das Straussenfleisch ist sehr schmackhaft und bekannt für seinen
niedrigen Cholesteringehalt. Sein Verzehr wird als sehr gesund
betrachtet und insbesondere in den gesundheitsbewussten Ländern
Europas und den Vereinigten Staaten findet man das Straussenfleisch
plötzlich auf der Speisekarte. Frau von Schauroth, die Vorsitzende von
OBAN konnte auf der letzten Anuga-Messe in Köln ein reges Interesse
für Straussenfleisch ausmachen. Es ist eine - wenn auch teure -
Alternative zu dem mit BSE verseuchten Rindfleisch.

Die Federn beherrschten vor vielen Jahrzehnten die Mode. Sie waren
Auslöser zur Züchtung von Straussen. Heute ist dieser Markt recht
gering und der Erlös unwesentlich.

Küken und befruchtete Eier werden auch in kleiner Stückzahl
exportiert. Die Abnehmer sind dabei u.a.China, Malaysia, Brasilien,
Belgien und Spanien. In der Regel hat sich jeder Züchter seinen eignen
kleinen Absatzmarkt gesucht. Durch die Aufhebung des Oudtshoorn
Monopols ist die Straussenfarmerei nach einem kurzen Höhenflug heute
in der Talsohle. Die Ü berproduktion in verschiedenen Ländern führte
zu diesem Dilemma. Die Mitgliederschwankung in der Zuchtvereinigung
Namibias widerspiegelt diese Tatsache sehr eindeutig. 1995 waren bei
OBAN noch 83 Züchter registriert während sich diese Zahl im Januar
1998 auf 30 reduziert hatte! Inzwischen sind 2 Straussenschlachthöfe
in Namibia errichtet worden.
Der Schlachthof von Ostraco in Mariental erfüllt alle EU-Bedingungen.
Das Fleisch wird von dort nach Europa exportiert, während der
Schlachthof in Witvley nur den lokalen Markt bedient.
Zudem wird jetzt in Keetmanshoop der dritte Schlachthof gebaut und der
Rohbau ist bereits fertig gestellt. Da sich Strausse gut anpassen
können, ist es überall im Lande möglich mit ihnen zu farmen.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Regierung gemeinsam mit
OBAN die Straussenfarmerei in den Kommunalgebieten eingeführt hat.
Ein Projekt bei Keetmanshoop wurde im letzten Jahr eingeweiht und die
vielen tänzelnden Strausse sind von der Teerstrasse aus zu bewundern.
Trotzdem ist die Zukunft der Straussenfarmerei derzeit sehr ungewiss.

http://www.beat-bucher.ch/strauss.htm



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