Federleicht und flaumig - der Biskuit

 
König-Kochbuch 4:  notiert: M.Peschl



Zubereitung:
Wollen wir uns, verehrte Hausfrau, einmal darüber unterhalten, was
alles zu beachten ist, damit Biskuit, die beliebte Torten- und
Dessertmasse, wirklich federleicht und flaumig wird? Gehen wir
mitsammen das König Bilderrezept Nr 177 auf Seite 2 in diesem Kochbuch
- die gute Malakoff- Torte - durch. Da heisst es nun: "Dotter, Wasser,
Zucker und König- Vanillinzucker über lauwarmem Dunst schlagen." Wir
wollen nun ganz genau sein, denn nur so kann ein Rezept gut gelingen
und darum fangen wir einmal mit den Geräten, die wir dazu brauchen,
an. In unserer Abbildung zeigen wir Ihnen eine innen abgerundete
Steingut- oder Porzellanschüssel, die für Biskuitmasse am besten
geeignet ist. Aluminium färbt ab und emailliertes Geschirr kann durch
das Schlagen absplittern. Zum Schlagen der Biskuitmasse verwenden wir
eine Schneerute, denn nur die garantiert das völlige
Durcheinandermischen der einzelnen Zutaten.

Bevor man die Eier in die Schüssel schlägt, prüft man sie auf ihre
Frische. Man macht sie daher über einer Tasse auf, prüft die Frische
und trennt dann Dotter scharf vom Eiklar. Im Eiklar darf keine Spur von
Eigelb enthalten sein. Es lässt sich sonst nie mehr ein wirklich
steifer Schnee daraus schlagen. Nun schlägt man Dotter und Wasser
einmal gründlich durcheinander. Nach und nach gibt man die angegebene
Menge Staubzucker und König-Vanillinzucker dazu.Hier ist nun eines zu
beachten: Gerade beim Staubzucker kommt es oft vor, dass er Klümpchen
bildet. Wir seihen daher den Staubzucker, am besten gleich mit
König-Vanillinzucker vermischt, durch ein Haarsieb. Den so
vorbereiteten Zucker schlägt man langsam und löffelweise über warmem
Dunst ein. Wann ist nun die Dotter-Zucker-Masse fertig geschlagen? Bis
sie dickschaumig ist. Ein Tip für junge und noch nicht sehr erfahrene
Hausfrauen: Lassen Sie die Masse von hochgehaltener Schneerute in
Ringen in die Schüssel laufen! Zerfliessen die Ringe nicht sofort,
dann ist die Masse richtig! Und nun kommt ein weiterer wichtiger
Moment: Das Schneeschlagen! Man kann beinahe sagen: mit dem Schnee
steht und fällt das Bisuit! Zu dünner, nasser Schnee bringt
Biskuitmasse unweigerlich zum Zusammenfallen. Haben Sie genau geprüft,
ob kein bisschen Dotter im Eiklar geblieben ist, dann schlagen Sie den
Schnee so lange und so fest Sie können. Viele erfahrenen Hausfrauen
geben zum Eiklar einen Schuss Wasser dazu, das soll das Schlagen
erleichtern. Ob der Schnee fest genug ist, erkennen Sie daran , dass
von der Schneerute abtropfender Schnee in kleinen Spitzen stehenbleibt.
Gelingt der Schnee so gut, dass er von der hochgehaltenen und
umgedrehten Schüssel nicht herausrinnt, ja dann ist das ein
erstklassiger Biskuitschnee! Aber bitte, liebe Hausfrau, Vorsicht bei
dieser Probe! (Die schon fast ein kleines Kunststück ist!) Jetzt
kommt die schwierige Arbeit des Zusammenmischens. Vorerst richten wir
uns das Mehl her. Feines, doppelgriffiges Weizenmehl ist für Biskuit
auf alle Fälle zu empfehlen. Auch hier denken wir daran, dass im Mehl
feine Klümpchen sein könnten und sieben zur Vorsicht - gleich mit
König- Backpulver vermischt - durch ein Haarsieb. Nun haben wir die
Dotter- Zuckermasse in der Schüssel, den steifgeschlagenen Schnee im
Schneekessel und das gesiebte, mit König-Backpulver vermischte Mehl in
einer anderen Schüssel oder auf einem Teller. Wir geben nun
abwechselnd etwas Mehl und etwas vom Schnee zur Dotter-Zuckermasse und
rühren vorsichtig durch.
Rühren ist in diesem Falle nicht ganz der richtige Ausdruck. In der
Küchensprache nennt man diesen Vorgang "darunterziehen" - man zieht
nämlich dabei die Schneerute vorsichtig von der einen Seite der
Schüssel bis zur anderen. Trotz aller Vorsicht und Behutsamkeit muss
diese Arbeit rasch geschehen, da sonst der Schnee zusammenfällt.

Sind wir mit dem "darunterziehen" fertig, so dürfen wir gar keine
Sekunde mehr verlieren und die Biskuitmasse fertigbacken. Die Backform
oder das Backblech haben wir schon vorher gut gefettet und bemehlt,
ebenso haben wir das Backrohr vorgeheizt. Wir füllen nun die Masse in
die vorbereitete Form, jedoch nie ganz voll, da Biskuit ja in die Höhe
geht, schieben die Form in die Mitte des Backrohres, schliessen die
Ofenklappe gut zu und warten geduldig, bis unser Biskuit fertiggebacken
ist. Im allegemeinen dauert das Backen von Biskuit im Gasbackrohr wie
im Elektrobackherd ungefähr 12 Minuten. Da nicht jedes Backrohr die
gleiche Hitze gibt, können diese Zeiten nicht als unbedingt
verlässlich angegeben werden und sollen nur als beiläufige
Richtschnur dienen.

Dass Sie, liebe Hausfrau, die Garprobe mit dem Holzspan machen müssen,
bevor Sie das Biskuit aus dem Rohr nehmen, das wissen Sie bestimmt.
Ebenso ist es Ihnen sicher bekannt, dass man die Ofenklappe nicht
immerzu aufmachen soll, um nachzusehen, ob die Torte schon fertig ist.
Sie nehmen dem Gebäck nur die wertvolle Hitze zum Backen weg! - Wollen
Sie nun unsere Ratschläge in die Tat umsetzen und nächsten Sonntag
Biskuit backen? Wir wünschen Ihnen einen guten Erfolg - und allen
Ihren Lieben viel Appetit!



Durchschnittliche Gesamtbewertung: Bisher keine Bewertungen



Unser Rezepte Vorschlag für Sie:

Eierschmalz
Für das Eierschmalz wird magerer Speck ausgelassen, in dem man Semmelscheibchen röstet. Darüber giesst man eine mit S ...
Eierschmier
50 g Speck würfeln und anbraten. ca. 1/2 l Milch zufügen und heiss werden lassen. 2 Eier mit 2 EL Mehl glattrühren, ...
Eierschwammerl mit Semmel- und Breznknödel
Die Semmeln in feine Scheiben schneiden, in eine Schüssel geben, mit der warmen Milch übergießen und zehn Minuten ein ...


Aktuelle Magazin Beiträge:

Die Grillsaison ist eröffnet

Richtig Grillen

Perfekter Kaffee


Übersicht Beiträge
Magazin Archiv
Neue Rezepte


Meist gelesene Magazin Beiträge:

Brandteig Plätzchen backen Bruscetta Mousse au Chocolat Tortellini Hefeteig Pralinen Creme Brulee Kekse Lasagne Spaghetti Carbonara Tiramisu Zuckerguss Dips Donuts Mayonaise Rouladen Waffelteig Tafelspitz Eierkuchen Königsberger Klopse Gefüllte Paprika Kartoffelsuppe