Holunder, Hagebutte, Sanddorn und Schlehen (Info)

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Zubereitung:
Alle diese Beeren sind nur ganz selten im Handel zu finden, sie wachsen
wild auf dem Lande, bevorzugt an Waldrändern. In diesen Wochen sind
sie reif zum Ernten und es lohnt sich, eine dieser wilden Vitamin
C-Bomben mit nach Hause zu nehmen und in der Küche zu verarbeiten.

_Hagebutte (althochdt. Dornbuschklumpen auch Hifte, Hüffe)_
Hagebutten sind die Früchte verschiedner wild wachsender Rosenarten.
Bei uns findet man vor allem die kleinen, ovalen Früchte der Hecken-
oder Hundsrose oder auch die Früchte der erst um 1890 eingeführten
Kartoffelrose, die grösser und kugelig rund sind. In Inhaltstoffen und
Verwendung unterscheiden sich die beiden Arten nicht wesentlich. Zum
rohen Verzehr ist die Hagebutte weniger geeignet.

Gesundheit:
Die Hagebutte besitzt einen besonders, beinahe schon legendären Gehalt
an Vitamin A (800 mg) und besonders viel Vitamin C (roh 1500mg/ 100 g
Fleisch und Schale), der allerdings bei hitziger Zubereitung verloren
geht. (in 100 g Konfitüre sind nur noch 51mg) In Kriegszeiten wurden
Hagebutten gepflückt und in grossen Mengen zu leuchtend rosafarbenem
Hagebuttensirup für schwangere Frauen und Kleinkinder verarbeitet.
Eine einzige Hagebutte enthält im allgemeinen zwanzigmal mehr Vitamin
C als eine Orange. Ausserdem enthält sie noch Tannin (Gerbstoff).
Hagebuttentee wird in der Volksheilkunde bei Blasen- und Nierenleiden
eingesetzt. Er ist harntreibend und steinlösend.

Verwendung und Verarbeitung:
Hagebutten können hervorragend zu Fruchtmark und anschliessend zu
Konfitüre oder auch Chutney verarbeitet werden. Hagebuttengelee passt
zu Geflügel und Wild. Man kann mit ihnen auch Essig aromatisieren. In
Österreich und Bayern ist Hagebuttensuppe sehr beliebt, die mit
Zucker, Sago und etwas Zitronensaft kalt oder warm eine Köstlichkeit
ist. Zum Kochen den Stielansatz und die Spitze entfernen, die Früchte
halbieren und Samen und Haare entfernen.
Vorsicht beim Ausschaben der Härchen und Hagebuttenkerne, die auf der
Haut fürchterlich jucken können! _Holunder (auch Fliederbeeren,
Holler oder Holder)_ Aus den hocharomatischen Blueten reifen die
flachen, weitgefächerten Büschel kleiner violettschwarzen Wildbeeren,
die süss aber etwas unangenehm schmecken.

Holunder wächst schon seit vorgeschichtlicher Zeit in Europa und
Asien. In Deutschland knüpfen sich viele Sagen, Märchen, Lieder und
Volksbräuche an den Holunder. Aufgrund ihres unangenehmen Geruchs
waren die Sträucher allerdings nicht sehr beliebt. Die Beeren wurden
oft als Färbemittel oder für die Herstellung von Wein verwendet.

Gesundheit:
Holunderbüsche finden sich oft in der Nähe von alter Klöster oder
Gehöfte, denn der Holunder wurde wegen seiner schon damals bekannten
Heilwirkung gern gepflanzt. Der Saft ist seit alten Zeiten als
schweisstreibend und wirksam gegen Fieber bekannt. Unreife Beeren,
Blätter und Stiele enthalten das Brechreiz auslösende Sambunigrin und
müssen entfernt werden. Holunder enthält eine ganze Reihe an
Mineralstoffen (Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor) und wirkt deshalb
stark entwässernd. Er ist sehr reich an Vitamin C, und Vitaminen der
B-Vitamine. Besonders gesund wirken insbesondere auch die
Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide und Anthocyane), die als Schutzstoffe in
unserem Körper ihre Aufgabe erfüllen.

Verarbeitung und Verwendung:
Streifen sie die Beeren am besten mit der Gabel von den Stielen, denn
der Saft gibt schwer zu entfernende Flecken! Aus den Beeren kann man
Gelee herstellen oder sie mit anderen Beeren mischen und so zu Pie#s
oder Obstkuchen verarbeiten. Eine Sauce aus Holunderbeeren schmeckt
köstlich zu Schweinefleisch oder Wild. Holundersaft ist leicht
herzustellen. Besonders lecker schmeckt eine Kombination aus Holunder-
und Zwetschgenmus.

_Sanddorn (auch Sandbeere, Fasanbeere)_ Der Sanddorn ist ein in Europa
und Asien beheimatetes anspruchsloses frosthartes Gewächs. Der bis zu
6m hochwachsende Ölweidenstrauch kommt im Tiefland, aber auch in
Höhen bis 1800m vor. Die leuchtend orangefarbenen, bis zu 1cm langen
ovalen, säuerlichen Beeren lösen sich auch reif nur widerstrebend vom
Ast. Zudem machen die dornigen Triebe die Ernte nicht gerade einfacher
- doch lohnt sich die Mühe.
Zwar bleiben die Beeren auch nach der Reife noch hängen, sie sollten
aber unbedingt vor dem ersten Frost geerntet werden.

Gesundheit:
Sanddorn enthält viele Wirkstoffe, wie Fruchtsäuren, Eiweiss und für
Obst relativ viel Fett (7%). An Mineralstoffen sind Calcium und
Magnesium reichlich vorhanden. An Vitaminen finden sich vor allem ? -
Karotin B -Vitamine, das fettlösliche Vitamin E und viel Vitamin C. Je
nach Sorte und Standort liegt der Vitamin -C - Gehalt zwischen 200 und
1300 mg/100 g. Die Flavonoide vertreten die sekundären Pflanzenstoffe
stark. Durch das Kochen wird beim Sanddorn Vitamin C nicht zerstört!!!
Man schaltet vielmehr Vitamin C abbauende Enzyme (Oxydasen) aus.
Sanddornsaft oder - Mus wirken vor allem vorbeugend gegen
Erkältungskrankheiten. Sanddorn ist ein gutes Mittel bei
Magenverstimmung, zwei Löffelchen ungesüssten Saftes helfen schnell
dagegen.

Verarbeitung und Verwendung:
Man kann die gewaschenen Früchte einfach durch eine Presse (Flotte
Lotte) drücken und das Mark anschliessend in Gläschen füllen.
Für Gelee und Saft bedeckt man die Beeren Knapp mit Wasser, kocht sie
einige Minuten bei mässiger Hitze, püriert sie anschliessend und
lässt sie dann durch ein Tuch ablaufen. Auf 1Liter Saft 500 g Zucker
zugeben, beides zum Kochen bringen und 5 Minuten köcheln lassen. In
gut gereinigte Flaschen füllen. Der Saft wird bei Gebrauch verdünnt.
Gesüsstes Sanddornmark über Quark gegossen schmeckt einfach
köstlich. Auch in Milchshakes schmeckt Sanddorn prima. Im Mix mit
anderen Früchten ergibt Sanddorn eine gute Konfitüre.

_Schlehen (auch Ackerpflaume, Effke die Schlehe)_ Sie ist die Frucht
des Schwarzdorns, eines dornigen Strauches, der in ganz Europa wild
wächst. Der botanischer Name Prunus spinosa bedeutet stachelige
Pflaume. Diese kleinen Wildfrüchte sehen aus wie Pflaumen und ihre
blauschwarze Haut hat einen leichten Flaum.
Ihr Fleisch ist sehr sauer und kann kaum roh gegessen werden. Vor dem
ersten Frost sind sie eigentlich ungeniessbar, denn der Frost wandelt
die enthaltene Stärke in Zucker um. Man kann sie zu Marmelade und
Gelee verarbeiten. Am liebsten und häufigsten wird die Schlehe aber
der Gärung überlassen und zu Schlehenwein- oder Schnaps verarbeitet.
Wenn die Schlehen noch keinen Frost durchgemacht haben, kann man im
Gefriergerät auch der Natur etwas nachhelfen. Puristen glauben
allerdings, dass dies dem Geschmack abträglich sei.

Gesundheit:
Schlehensaft hilft in der Volksmedizin gegen Magen- und Nierenleiden.
Die Inhaltsstoffe der Schlehen wirken abführend und reinigend für die
Nieren.

Rezepte:
Hagebuttenmarmelade Linzertorte mit Hagebuttenmarmelade
http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/2004/09/23/index.
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