Info: Cranberries

  



Zubereitung:
Cranberries sind so amerikanisch, dass schon Benjamin Franklin (1706
bis 1790) sie zum Exportartikel machte. Der grosse Diplomat, auch
Erfinder des Blitzableiters und der kombinierten Lese- und
Weitsichtbrille, verbrachte 15 Jahre seines Lebens in London, wo er
seine Heimat Pennsylvania vertrat, bis sie sich mit zwölf weiteren
Kolonien 1776 für unabhängig erklärte. Aus London schrieb er seiner
Tochter, welche Genüsse der Heimat er vermisse: Maisschrot,
Buchweizenmehl, Dörrpfirsiche, Äpfel und Cranberries. Bitte alles
schicken, liebe Tochter, ganz schnell per Schiff! Ãœberspringen wir die
Frage, warum Franklin keinen englischen Apfel essbar fand und beissen
wir gleich in die Cranberries, für deren Namen es keine deutsche
Übersetzung gibt. An Franklins Bestellung können wir eines ablesen:
dass diese Beere gut transportierbar ist. Die Schiffsreise über den
Atlantik dauerte um 1760 etwa einen Monat. Keine Him-, Erd-, Brom-,
Bick-, Stachel- oder Johannisbeere (sei sie rot wie schwarz) hätte die
Ãœberfahrt geschafft. Wohl aber die Cranberry.

Das kleine Ding ist ein Wunder an Geschmack. Es ist doppelt so gross
wie seine europäische Cousine, die Preiselbeere, aber garantiert nur
halb so teuer und ebenso garantiert nicht im Einzugsbereich von
Tschernobyl gewachsen. Die Beere wächst vor allem entlang der
amerikanisch-kanadischen Grenze. Die Indianer zerstampften sie einst
mit Wildfleisch und Fett zu Pemmican, jener eiweiss-, energie- und
vitaminreichen Paste, mit der sie sich im Winter durchs Nomadendasein
schlugen. Seit einigen Jahren tauchen Cranberries im Spätsommer auch
an unseren Obstständen auf. Wir raten: Unbedingt probieren - diese
Beere ist eine Wucht in Tüten. Sie schmeckt unglaublich intensiv und
fruchtig. Man muss sie eigentlich nur mit etwas Zucker und Wasser
kochen, und schon hat man eine hinreissende Beilage zu Geflügel,
Schwein und Wild.

Weil sie Luft enthalten, schwimmen Cranberries wie Bälle auf dem
Wasser, ein Umstand, den sich die Züchter - heute wird die Beere
grossflächig angebaut - bei der Ernte zunutze machen. Sie setzen die
Sumpffelder, auf denen die Beere wächst, für kurze Zeit komplett
unter Wasser und ernten die Beeren mit langen Greifern. Die gelösten
Früchte steigen an die Oberfläche und lassen sich leicht abschöpfen.
Ist die Luft raus, faulen die Beeren und verlieren ihre Sprungkraft.
Darum wurden sie vor der Entwicklung intelligenter Sortiermaschinen
einfach die Treppe heruntergeschüttet. Beeren, die lebhaft
herabsprangen, wurden eingesammelt und verschickt; Liegenbleiber kamen
auf den Misthaufen. Cranberries haben bisweilen einen weisslichen
Schimmer. So es sich nicht offensichtlich um Schimmel handelt, ist er
natürlich und harmlos. Im Kühlschrank halten sich die Beeren (siehe
Franklins Schiffslieferung) sehr lange.



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