Kaffee aus Indien (Info)

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Zubereitung:
_Indien - Kaffee aus dem Teeanbauland Nummer eins_ Der Subkontinent
Indien gilt unter Teetrinkern als der Inbegriff des klassisch schwarzen
Tees - Darjeeling- und Assamtee kennt jeder.
Doch selbst vielen Kaffeetrinkern ist neu, dass Indien auch Kaffee
anbaut und exportiert, und das schon seit der Zeit der Segelschiffe.
Denn aus dieser Ära stammt der Monsun Kaffee, der während der langen
Schiffspassagen Farbe und Geschmack des würzigen Monsun- und Seeklimas
annahm.

Daneben hat Indien aber auch noch den "Pearl Mountain Kaffee", eine
Arabica Sorte aus dem Westen vorzuweisen, und eine qualitativ
hochwertigere Robusta Sorte "Indian Parchment." _Bekannte
Anbaugebiete_ Rund um den Erdball findet die Kaffeepflanze ideale
Wachstumsbedingungen zwischen den Wendekreisen des Krebses und des
Steinbocks in den tropischen Zonen entlang des Äquators. Auf dem
Subkontinent Indien sind es die südindischen Staaten zwischen dem 10.
und 15. Breitengrad, in denen Kaffee angebaut wird. Das ist zum einen
der Staat Karnataka, aber auch Tellichery und Malabar im fruchtbaren
Staat Kerala. Zu nennen ist auch Nilgiris im südöstlichen Staat Tamil
Nadu.

_Indian Pearl Mountain Kaffee - von den Hängen der "Western Ghats"_
Dieser Arabica-Hochlandkaffee wird auf Plantagen in einer Höhe von
1200 bis 1800 Meter angebaut, an den sonnigen, aber auch regenreichen
Hängen der Western Ghats, einer Region im Süden Indiens.

Der fruchtbare Boden sowie die tropischen klimatischen Bedingungen
eignen sich gut für die Pflanze. Die Ernte reift unter exotischen
Schattenbäumen inmitten rankendem Pfeffer- und Kardamomhainen.

Sind die Kaffeekirschen reif, werden sie nach der Ernte sortiert und
dann geschält. Als nächster Schritt werden die geschälten Bohnen ca.
48-72 Stunden einem Gärprozess ausgesetzt, um die verbliebenen
Schalenreste von den Bohnen zu trennen. Anschliessend werden die Bohnen
mit klarem Bergwasser gewaschen. Ausgebreitet auf grossen
Backsteinterrassen werden sie sonnengetrocknet, wobei sie ständig
gewendet werden, um ein gleichmässiges Trocknen sicher zu stellen.
Abends werden sie mit wasserdichten Planen abgedeckt, um sie vor dem
Nachttau zu schützen. Als letzter Schritt folgt nach dem Trocknen die
Sortierung der Bohnen nach Grössen und Qualität.

Zubereitung:

Der Pearl Mountain Kaffee ist im Unterschied zu einer Kaffeemischung
ein sogenannter Plantagenkaffee. Das sind sortenreine Kaffees, die man
sehr sorgfältig zubereiten sollte. Plantagenkaffees werden kaum als
Espressoröstung angeboten, da diese sehr lange und dabei "dunkel"
geröstet werden und sie dabei zu viele Aromastoffe verlieren.

Die schonendste Methode ist der Filter-Handaufguss, ebenso geeignet
sind die Kannen mit dem Presskolbensystem (French-Press). Für
Vollautomaten werden hellere Röstungen angeboten, die sich für einen
Cafe Creme eignen. Hier lassen sich die geschmacklichen Feinheiten des
Kaffees gut herausschmecken.

_Indischer Monsunkaffee - ein Erbe der Segelschiffära_ Der Seeweg von
Indien nach Europa rund um das Kap der guten Hoffnung im südlichen
Afrika war gefährlich und dauerte bis zu sechs Monate. In dieser
Zeitspanne waren die grünen Rohkaffeebohnen dem rauen Seeklima
ausgesetzt. Dabei änderte sich Geschmack und Farbe, und die Bohnen
hatten am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich.
Kaffeekenner aus Europa schätzten dieses spezielle Aroma - jedoch
verkürzten sich nach der Öffnung des Suezkanals und der Motorisierung
in der Schifffahrt die Transportzeiten, so dass die Plantagenbesitzer
Indiens den Monsunkaffee heute wieder "künstlich" erzeugen.

Das traditionellen Verfahren des "Monsooning", so der englische
Fachbegriff, findet in der Region Malabar statt, einer Region an der
Westküste Indiens (nördlich der Stadt Cochin) mit einem feuchten
Monsunklima.

Zu Beginn der Monsunperiode im Mai, Juni werden die geernteten und
geschälten und sortierten Kaffeebohnen auf gut belüftete Böden in
kleinen Trockenhäusern ausgebreitet in eine dicke Schicht von 10 bis
15 Zentimeter , um sie so der hohen Luftfeuchtigkeit und den dauernden
Süd-West-Monsunwinden auszusetzen.

In diesem heissen, feuchten Klima steigt der Feuchtigkeitsgehalt der
Bohnen, sie vergrössern sich bzw. schwellen an (unter Fachleuten
heisst dieser Kaffee deshalb "blawn coffees" - "aufgeblasene" Kaffees).
Immer mehr verliert der Rohkaffee sein frisches Aussehen, die Farbe der
Bohne wechselt vom bläulich-grün ins Gold-gelbe.

Wichtig in dieser Phase ist das die regelmässige "Bewegung" und
Belüftung der Bohnen. Sie werden locker in Jutesäcke gefüllt und mit
ausreichendem Abstand so gestapelt, dass der Monsun gut um die Säcke
zirkulieren kann und die Feuchtigkeit sich gleichmässig verteilt.

Zudem wird der Kaffee in regelmässigen Abständen von 6-8 Tagen
umgesackt, um die Bildung von Schimmelpilz zu verhindern.
Dieses Verfahren dauert etwa 8-10 Wochen. Der fertige Monsunkaffee wird
dann noch mal verlesen, um fehlerhafte Bohnen auszusortieren und ist
dann, nach Grösse sortiert, exportbereit.

Zum Geschmack: Kenner beschreiben diesen Kaffee als besonders
säurearm. Er ist beim ersten Schluck sofort präsent, aber, und das
ist sein Nachteil, er ist im Abgang nicht elegant. Aus diesem Grund
eignet sich der Monsunkaffee nicht als Plantagenkaffee wie der Pearl
Mountain. Röster nehmen ihn aber gerne als gute Basis für den
Espresso, besonders in Mischungen mit eher säurebetonten
zentralamerikanischen oder afrikanischen Arabica-Sorten.

_Tieflandbohnen aus Indien: "Parchment Robusta"_

Robusta Kaffees wachsen im Tiefland, und erreichen bei weitem nicht die
geschmacklichen Eigenschaften ihrer Arabica-"Geschwister" aus den hohen
Berglagen. Es gibt auch Robusta Sorten von sehr minderwertiger
Qualität, die in Billig-Supermarkt-Kaffees untergemahlen werden. Doch
wie überall in der Lebensmittelbranche gilt es zu differenzieren. Es
gibt natürlich auch Robusta Kaffees von guter bis sehr guter
Qualität, die dann natürlich auch einen höheren Preis haben. Es gibt
aus Indien hochwertigen Robustakaffee, beispielsweise Parchment
Robusta. Wobei "Parchment" für gewaschen steht, d.h. die Bohne wird
vor der Trocknung sorgfältig in mehreren Durchgängen mit Wasser
gereinigt, was zu einer Qualitätssteigerung der Bohne führt.

Zum Geschmack: Robusta verleiht einem Espresso den sogenannten
"Körper", sie sind, wie Experten sagen, für das solide, breite
Geschmacksbild in der Tasse verantwortlich, und so verhält es sich
auch mit dieser indischen Sorte, die gerne für Espressomischungen
herangezogen wird.

Experte im Studio: Thomas Rupp, Kaffeeröster aus Freudenstadt

http://www.swr.de/imperia/md/content/kaffeeodertee/kaffee/indischerk
affee.rtf



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