Kardamom

   Kardamom
 
REF:  Hansjörg Küster, Kleine Kultutgeschichte der
   Gewürze Erfasst von Rene Gagnaux



Zubereitung:
Der oder das Kardamom - beide Artikel sind im Gebrauch oder die
Kardamomen (oft wird das Mehrzahlwort verwendet) stammt von der Pflanze
Elettaria cardamomum aus der Gewürzlilienfamilie (Zingiberaceä). Die
Kardamompflanze hat knollige Wurzelstöcke, schlank aufragende Stengel
mit lillenähnlichen Blättern und Trauben von weissen, sechszähligen
Blueten, aus deren Fruchtknoten längliche Kapseln heranreifen, die
zahlreiche Samen enthalten. Die Samen duften dank eines hohen Gehaltes
an ätherischem Öl (Kardamomöl) intensiv und stellen daher ein
wertvolles Gewürz dar.
Die Kapseln erntet man am besten kurz vor der Reife, um nur keines der
kostbaren Samenkörner verlorengehen zu lassen. Die Samen werden
getrocknet, manchmal auch gemahlen. In beiden Formen gelangen sie in
den Handel.

Die Kardamompflanze ist in den Tropen Südasiens heimisch, vor allem im
südwestindischen Malabar und auf Ceylon. Hier mag sie zuerst genutzt
worden sein. Schon um das Jahr 3000 vor Christus war Kardamom im
Zweistromland, etwas später in China bekannt; es war also eines der
Gewürze, mit denen schon sehr früh auf den berühmten Gewürzstrassen
Handel getrieben wurde. Kardamom wurde als heilkräftig erkannt und
bereits in römischer Zeit zur Verdauungsförderung verwendet: Vergil
erwähnt die Pflanze als "assyrisch", was auf die Herkunft des
Handelsgutes verweist, und im Apicius-Kochbuch wird eine mit Kardamom
gewürzte Verdauungssosse beschrieben. Im Mittelalter wurde den
"Cardamömlin", wie man fast zärtlich die kleinen Samen nannte, grosse
Wertschätzung entgegengebracht. Wolfram von Eschenbach beschreibt im
Parsifal einen Prunkteppich aus Kardamom, Gewürznelke und Muskat -
alle drei waren sie exotische Gewürze von damals unschätzbarem Wert.
Ebenso wie in römischer Zeit gebrauchte man Kardamom auch in der
Medizin: Ein daraus angesetzter Schnaps half bei Magendrücken. Gegen
Ende des Mittelalters und in der frühen Neuzeit kam mehr Kardamom nach
Mitteleuropa. Gelegentlich geschah es sogar, dass seine Samen
versehentlich weggeworfen wurden. In den Abfallschichten kann man sie
bei archäologischen Ausgrabungen finden, so geschehen zu Braunschweig,
Leipzig, Herrieden in Franken und Ulm.

Kardamom darf heute vor allem in Weihnachtsgebäck und in Würsten
nicht fehlen. Ausserdem wird es als Bestandteil des Currypulvers
verwendet. Aber nur ein geringer Teil der gesamten Gewürzernte
verlässt die Anbauländer. Der Mammutanteil der Welternte wird in den
Erzeugerländern selbst verbraucht. Die Inder streuen grosse Mengen
Kardamom in die Blätter des Betelpfeffers, um sie zu kauen -
"Betelkauen" ersetzt dort traditionell die Verwendung von Kaugummi.
In der arabischen Welt ist Kardamom Zutat zu Kaffee; die Osmanen
versprachen sich davon eine Steigerung ihrer Geschlechtstriebe. Auch zu
Tee wird das Gewürz viel verwendet. Grössere Mengen an Kardamom
werden nach Nordeuropa exportiert, vor allem nach Schweden, wo es in
Likören und Gebäck verarbeitet wird. In deutschen Rezepten kommt er
als Zutat zum Sauerbraten vor. Kardamom ist heute noch in Medikamenten
enthalten, die die Bildung von Magensaft anregen.



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