Kastanien, Infos

   Kastanie
   Marone
   Edelkastanie
   Castanea sativa
   Chataigne; franz.
   Marron; franz.
   Spanisch chestnut
   Sweet chestnut
   Castagno da frutta
   Castano
 
Kompiliert von:  Rene Gagnaux



Zubereitung:
Die Edelkastanie, Castanea sativa Fagaceä (chataignier, Köstenbaum,
süsser Kastanienbaum, zahmer Kastanienbaum). Die Gattung Castanea
umfasst 13 Arten, davon ist nur die C. sativa in Europa heimisch.

Die Edelkastanie gehört zur Familie der Buchengewächse. Der Baum wird
bis zu 35 m hoch. Die älter werdende Rinde des Stammes bildet tiefe
Risse. Die Blätter sind lanzettlich, gestielt, am Rande stachelig
gezähnt. Die Blueten stehen in kleinen Knäueln vereinigt in grosser
Anzahl auf Spindeln. Bluetezeit: Mai bis Juni.

Die ersten Früchte können zwischen dem 15. und 20. Standjahr erwartet
werden. Je 2 bis 3 von einer braunen Schale umgebene Früchte sind in
eine vierklappige, aussen mit weichen Stacheln besetzte Hülle
eingeschlossen. Fruchtreife: Oktober.

Man findet die Edelkastanie in grossen Beständen im Mittelmeergebiet,
im Tessin und im Bergell in Wäldern. Nördlich der Alpen kommt sie nur
vereinzelt in Gebieten mit besonders mildem Klima vor. Zur Verwendung
kommen die braunen Früchte, die wir als Kastanien oder Maronen kennen.
Obwohl Kastanien roh genossen werden könnten, kommt ihr voller
Geschmack erst durch Rösten oder Kochen zum Ausdruck.

Die Kastanie gehörte noch im letzten Jahrhundert im Kanton Tessin wie
Hirse und Mais zu den Grundnahrungsmitteln. Die Früchte wurden - mit
einem Einschnitt versehen, im Wasser gekocht, oder zu Mehl verarbeitet,
als Suppe gegessen.

In den kulturgeschichtlichen Bücher werden unter den Berufen die
Kastanienbrater - marronai - aus der mittleren Leventina und dem
Bleniotal angeführt. Aus anderen Überlieferungen ist bekannt, dass
auch in den Tälern des Sottoceneri und im nordwestlichen Luganese
Männer als Marronibrater von November bis vor Ostern in die
Deutschschweiz, nach Mailand, Florenz und vornehmlich nach Paris
auswanderten und damit den Unterhalt für ihre Familie verdienten.
Die Früchte wurden von ihren Frauen und Kindern quasi vor der
Haustüre aufgelesen.

Die Tessiner Küche kennt verschiedene Arten der Verwendung von
Kastanien nebst den Castagne arrostite, den gebratenen Marroni. Sehr
verbreitet sind die gekochten Kastanien, die in leicht gesalzenem
Wasser zubereitet werden. Sie werden warm gegessen, die Schale wird
aufgebissen, die Frucht herausgesogen.

Im Maggiatal wird aus Kastanien- und Roggenmehl ein Kastanienfladen
(Fiascia o castagnaccio), dessen Teig man gebacken auftischt,
hergestellt. Kastanienmehl, in eine Backform auf die Herdglut gestellt,
ergibt Biskuits. Die Altvordern der Täler machen aus Kastanienmehl,
welches in kochendes Salzwasser eingerührt wurde und dann dreissig
Minuten auf dem Feuer stehenblieb, einen Brei, den sie, zusammen mit
Milch, aus der Pfanne löffelten. Lecker ist eine mit Kastanienmehl
zubereitete Suppe, der man feingeschnittene, getrocknete Steinpilze,
Speckwürfelchen, in Butter geröstete Brotbrösmeli und etwas Rahm
beigibt.

Geröstete Kastanien:

Die Kastanien mit einem spitzen Messer auf der flachen Seite kreuzweise
einritzen. In eine Gusspfanne geben und im vorgeheizten Backofen bei
200 Grad etwa 10 Minuten rösten. Die Pfanne immer wieder rütteln.
Geröstete Kastanien schmecken ausgezeichnet zu Wein oder vergorenem
Apfelsaft.

Siehe auch die folgenden Infos:

Kastanien schälen Kastanien braten Zu den verschiedenen Sorten.

In der Praxis werden die eher kleinen "Kastanien" von den
grossfrüchtigen "Maronen" unterschieden. Der eigentliche Unterschied
liegt aber nicht in der vorhandenen oder ausgebliebenen Segmentierung
(Aufteilung) der Samenkerne innerhalb der braunen Hülle. Die meisten
Maronen sind nicht segmentiert: Die Segmentierung ist weitgehend
vererbt. Deshalb müssen Maronen durch Pfropfung vermehrt werden.

mit der Edelkastanie nicht zu verwechseln ist die bei uns winterharte
Rosskastanie (Äsculus hippocastanum). Sie hat handförmig
zusammengesetzte Blätter. Die Früchte sind von einer Hülle
umschlossen deren Stacheln bedeuten weniger stechen als jene der
Edelkastanie (bei der Edelkastanie braucht man dicke Handschuhe zum
Entnehmen der Früchte aus der stacheligen Schale, bei der Rosskastanie
dagegen nicht). Die Früchte der Rosskastanie sind ungeniessbar und
dienen höchstens als Tierfutter.

Sehr ausführliche Informationen über Kastanien (Ursprung, Sorten,
Pflege der Bäume, Pflege der Früchte, usw.) sind enthalten in: Karl
Stoll und Ulrich Gremminger, Besondere Obstarten, 1986, ISBN
3-8001-6186-9, s.bes. S. 14-19.



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