Kugelrundes - Klösse, Knödel und Co (Info)

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Zubereitung:
Sie sind rund, gross oder klein, duftig, zart, gefüllt mit
Semmelstückchen, Marmelade, Obst oder Mus. Sie werden zu Ragout und
Gulasch gereicht, oder mit süssem Mohn bestäubt. Man bereitet sie aus
Kartoffeln zu, oder halb und halb, nennt sie zärtlich "Klösschen"
oder "Knedlieky". Knödel sind bei grossen und kleinen Menschen
gleichermassen beliebt, denn sie sind vielfältig, lecker, sättigend
und geben einem das gute Gefühl "etwas rechtes im Bauch zu haben".
Ganze Kochbücher beschäftigen sich mit dieser runden Sache, die in
Salzwasser gekocht wird und deren Reste angebraten noch einmal
schmecken. Für Knödel muss man nicht immer Kartoffeln als Grundrezept
nehmen, sondern man formt sie auch aus Semmeln, Griess, Hefeteig oder
Quark. Was alle vereint: sie müssen mit Liebe zu bereitet werden, denn
das macht ihren Zauber aus.

_Wo kommt der Knödel her? Eine kleine Geschichte ..._ Will man sich
erkundigen, woher der Knödel stammt, heben sofort die Bayern ihre
Hand. Zumindest, wenn es um die Herkunft des Semmelknödels geht. In
Bayern wurde der Knödel angeblich erfunden, und liest man die
Speisekarten traditioneller Gasthöfe und Restaurants, ist man geneigt
dies sofort zu glauben. Kaum ein Gericht, das hier nicht mit Knödel
denkbar ist oder serviert wird.
Natürlich gibt es hier, wie bei vielen anderen Gerichten auch, eine
besondere Geschichte, eine Mär, die als Grundlage des
"Der-Knödel-gehört-nach-Bayern-Glaubens" dient. Es soll einst ein
Bürgermeister gelebt haben, der nicht nur mit Amt und Würden, sondern
auch mit einer sehr forschen und mutigen Frau gesegnet war.
Diese bodenständige Gattin, so erzählt uns die Geschichte, soll im
13. Jahrhundert die Truppen von König Ottokar angeblich mit Knödeln
in die Flucht getrieben haben. Sie warf die Knödel den Soldaten
einfach hinterher! Reizt diese Geschichte zwar zum Nachfragen, wurde
sie doch im Jahr 1967 von Helmut Winter ernst genommen. Dieser Mann war
über den schlimmen Fluglärm in München-Pasing so erbost, dass er
alles dran setzte die Starfighter mit Knödeln aus der Flugbahn zu
schiessen. Haben seine Knödel den Flugverkehr auch nicht wirklich
beeinträchtigt, so erregte die Aktion doch grosse Aufmerksamkeit. Die
Flugroute der Starfighter nahm fortan einen anderen Verlauf. Helmut
Winter hatte seine Ruhe, der Knödel wurde durch verschiedene Berichte
erneut in die Welt getragen und andere Münchner hielten sich die Ohren
zu.

_Welche Knödel gibt es?_ Am bekanntesten sind Knödel aus Kartoffeln,
Semmeln, Hefe, Griess, Quark, Brezeln, Grammeln, Leber, Speck, Schinken
und Käse. Der Ur-Knödel soll jedoch der Semmelknödel sein.

_Tipps für Knödel zu herzhaften Gerichten_ Damit der Knödel
schmackhaft und eine wirklich runde Sache ist, gilt es ein paar Tipps
zu beherzigen.

1.) Kartoffelknödel werden aus mehligen Kartoffelsorten hergestellt,
denn diese haben einen besonders hohen Stärkegehalt, den der Knödel
braucht.

2.) Werden rohe Kartoffelknödel gerollt, dann die Kartoffeln reiben
und danach die Masse sehr gut ausdrücken. Das herausgepresste Wasser
auffangen und eine Weile stehen lassen. Die Stärke setzt sich mit der
Zeit ab. Ist dies fertig, das Wasser abgiessen und die gewonnene
Stärke mit der Kartoffelmasse vermengen.

3.) Sollen Quarkknödel auf den Tisch, dann nur gut abgetropften Quark
verarbeiten.

4.) Egal welch ein Knödel nun gegart werden soll, er muss in reichlich
Wasser ziehen. Wie viel Wasser nötig ist, kann mit Augenmass
geschätzt werden. Die Knödel sollten im Wasser schwimmen und dabei
nicht aneinander stossen. Als Töpfe eignen sich also besonders grosse
Exemplare, die breit sind und halbhoch.

5.) Was die Kochzeit betrifft, so ist diese von der Grösse der Knödel
abhängig. Richtig gelungen sind sie, wenn sie innen trocken und locker
sind. Die richtige Zeit zu erkennen, ist eine Erfahrungssache. Einen
Probierknödel mitzurechnen, könnte dabei hilfreich sein.

6.) Die heissen Knödel gleich servieren. Je länger man wartet, desto
fester werden sie. Knödel sollen aber leicht und luftig sein.

Deftige Knödel passen zu Gulasch, Wildgerichten und werden oft mit
Sauerkraut, Rotkraut oder Preiselbeeren serviert. Im Grunde passen
Knödel zu allen Braten und Fleischgerichten, die mit Sosse serviert
werden. Denn: Knödel und Sosse haben sich einfach "lieb".

_Tipps für süsse Knödel_ 1.) Bevor die Knödel ins Wasser kommen,
muss es die richtige Temperatur haben, d.h. kochen. Die Knödel ziehen
dann im heissen Wasser.

2.) Nur gut abgetropften Quark verwenden.

3.) Was für deftige Knödel gilt, gilt auch für süsse: sie wollen
im Topf frei schwimmen und nicht aneinander kleben.

4.) Auch hier ist ein Probeknödel sinnvoll.

5.) Die süssen Knödel gleich servieren.

6.) Zu süssen Knödeln passt z.b. Apfel-, Zwetschgen- oder
Mirabellenkompott ganz wunderbar. Sie schmecken mit Zimt und Zucker
bestreut, man kann auch Mohn und Puderzucker vorziehen, oder in Butter
angebratenen Semmelbrösel.

Schupfnudeln dürften übrigens eine Variante des Knödels sein. Sie
sind ausgesprochen lecker und sind wie alle Knödel sehr gehaltvoll.
Traurig aber wahr: Knödelgerichte sind zum Abnehmen nicht wirklich
geeignet! _Was für alle Knödel gilt_ 1.) Vor dem "Rollvorgang" die
Hände gut mit Wasser befeuchten. Der Klösseteig darf nicht an den
Handinnenflächen hängen bleiben.

2.) Die Masse gut zusammendrücken. Bevor der Knödel ins Wasser kommt,
muss er glatt und rund geformt werden und darf keine Risse zeigen.
Risse ermöglichen dem Wasser ins Knödelinnere zu dringen.
Geschieht dies, fällt der Knödel auseinander, die Pracht ist vorbei
und das Wasser nicht mehr appetitlich.

3.) Am besten den Probeknödel als ersten vorgaren lassen, damit man
sieht wie lange er braucht und ob alles "dicht" ist.

4.) Ins Wasser etwas Salz geben, bei deftigen Knödeln auch Brühe.
In manchen Kochbüchern findet sich ein Schuss Alkohol, das ist aber
Geschmackssache.

5.) Knödel kommen immer ins kochende Wasser, das dann in der
Temperatur reduziert wird. Er gart, das bedeutet, das Wasser ist heiss,
siedend, sprudelt aber nicht mehr.

Knödel lassen sich gut auf Vorrat zubereiten. In diesem Fall werden
sie geformt, gerundet und dann eingefroren. Zum Verzehr den
tiefgefrorenen Knödel einfach ins kochende Wasser geben und etwas Zeit
hinzurechnen.

_Resteessen_ Nichts schmeckt leckerer als übrige gebliebene Knödel!
Viele Köche planen den Knödelüberschuss deswegen gleich mit ein.
Kartoffelknödel schmecken in Scheiben gebraten und mit Ei oder Gulasch
einfach wunderbar. Semmelknödel und andere passen gebraten sehr gut zu
Süssem, wie Kompott. Serviettenknödel lassen sich in Scheiben
schneiden und toasten! Oder man lässt die Knödel ganz und wärmt sie
einfach wieder in reichlich heissem Wasser.

http://www.swr.de/buffet/data/knödel.pdf
ARD-Buffet 18.10.2004



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