Markenweine - der leichte Einstieg? (Info)

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Zubereitung:
Markenweine sollen den Kunden den Einstieg in die Weinwelt erleichtern.
Statt komplizierter Begriffe, differenzierter Angebote und verwirrender
Etiketten wird hier schlicht Wein verkauft: Rot, weiss, lieblich oder
trocken. Eine Marke ist erst eine Marke, wenn der Verbraucher sie im
Kopf verinnerlicht hat. Wenn Verbraucher Papiertaschentücher
grundsätzlich nur noch Tempo nennen, dann ist das eine gute Marke.
Marken werden in der Regel mit viel Geld in den Markt bedrückt. Die
Erfahrung hat gezeigt, dass Markenweine sogar nur erfolgreich sind,
wenn sie schon bevor sie im Regal stehen, massiv beworben werden. Die
Kunden müssen schon danach fragen, wenn sie noch gar nicht zu haben
sind. Das erfordert ein grosses Werbe-Budget. Viele Marken-ähnliche
Weine von Winzern, Genossenschaften und Weinbauverbänden sind schlicht
daran gescheitert, dass zu wenig Geld investiert worden ist. Marken
spielen in unserer gesamten Warenwelt eine grosse Rolle. Bei Wein sind
sie sogar eher noch unterentwickelt. Der ein Produkte, das mit
Tradition und Winzerromantik eben doch noch sehr in Verbindung gebracht
wird. Das Individuelle wird deshalb stark in den Vordergrund gestellt
(Einzellage, Wappen, Weingut). Das hat zur Folge, dass Marken bei Wein
eher bei bei den Einsteigern eine Rolle spielen und dann, wenn es um
günstige Alltagsware geht (wo es nicht auf das Image ankommt, wo kein
Aufwand getrieben wird und wenig Geld ausgegeben werden soll), während
Marken in vielen anderen Warenbereichen eher für die hochwertigen
Produkte stehen.

Vorteile für die Verbraucher:
Zunächst sind Markenprodukte immer gleich. Das erspart böse
Ãœberraschungen. Dann steht dahinter ein Unternehmen, das seinen guten
Namen im wahrsten Sinne des Wortes zu verlieren hat. Solche Weine sind
deshalb meist von technisch einwandfreier Qualität. Die Markenware hat
zudem ein allgemein klares Image. Der Käufer kann also kalkulieren,
wie er bei seinen Gästen ankommt. Er "geht auf Nummer Sicher".

Die Macht der Marken:
Die 10 bedeutendsten Weinmarken stehen für rund 55 Mio Flaschen Absatz
im Jahr, das sind zwar nur knappe 2% am gesamten Weinmarkt, aber wenn
man bedenkt, auf wie viele abertausende Produkte sich der Rest
verteilt, ist das doch ein bedeutsamer Anteil. (Die Reihenfolge
variiert ein bisschen, lautet aber etwa so: Amselkeller ganz vorne, vor
Gallo, Langguth-Erbenweine, Chenet, Medinet, Blanchet, Viala, Filou,
Edler von Mornag,....) Handelsmarken: Wenn ein grosser Supermarkt
seinen eigenen Namen, gross auf einen Wein draufschreibt, selbst also
die Garantie für das Produkt übernimmt, dann ist das ein klassische
Handelsmarke.(In England sehr verbreitet.) Dazu gehören aber auch
Produkte mit Phantasie-Namen, die dann aber nur bei einem Markt zu
finden sind.
Darunter fallen dann auch die Marken der Discounter. Die sind in
praktisch keiner Statistik erfasst, aber die grossen Ketten sind mit
ihren Weinlinien ähnlich umsatzstark wie die grössten Marken.

Minimal-Marken sind der neueste Dreh:
"simply white" bzw. "simply red" ist dann die einzige Botschaft die
noch vermittelt wird. Ähnlich karg auch die Weine der Reihe "Boire et
Manger" von Vinival. Da sind nur noch Pizza, Fisch oder ähnliches
draufgemalt. Genau dazu sollen sie jeweils passen.

Markenfamilien:
Die Kellerein bauen einen erfolgreichen Markenwein gerne aus, bringen
Varianten auf den Markt, die vom Erfolg des ersten profitieren sollen.
Das macht auch die Werbung deutlich billiger.
Das kann dann dazu führen, dass der Blanchet - dessen Name nicht
zufällig nach dem französischen Wort für Weiss gebildet wurde - auch
in rot zu haben ist. Never change a winning team.

Immer mehr Marken...
Derzeit werden in schnellem Wechsel neue Marken kreiert, obwohl das
Marktsegment Markenwein nicht wächst: das heisst: der Kuchen wird in
immer kleinere Stücke geschnitten. Und ob die Verbraucher bei der
Markenflut dann noch wirklich den Überblick behalten können, das ist
dann ist eine ganz andere Frage.

http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/
04/04/index.html



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