Mikroalgen als Nahrungsergänzung (Info)

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   von Wolfram Schiebener



Zubereitung:
_Wachsende Weltbevölkerung_ Wenn die Menschheit weiter wächst wie
bisher, wird das Süsswasser knapp. In den Wüstenregionen - zum
Beispiel in Südafrika - wird es bereits heute besonders deutlich: Den
Löwenanteil des raren Wassers verbraucht die Landwirtschaft zur
Produktion von Nahrungsmitteln, nur einen vergleichbar geringen Teil
verbrauchen die Menschen zum Trinken. Algen sind Pflanzen, die zum
Wachstum keine grossen Mengen an Süsswasser benötigen. Auch müssen
für ihre Zucht keine Landflächen gerodet werden. Bei vielen anderen
Kulturpflanzen ist das jedoch der Fall, und es schadet dem
Wasserhaushalt.

_Algen - Nahrung der Zukunft_ Nur 3 Prozent unserer Nahrung wird
derzeit aus den Weltmeeren gewonnen, obwohl die Meere zwei Drittel der
Erdoberfläche bedecken und bei richtiger Nutzung und schonender
Behandlung ein unvergleichliches Nahrungspotential bieten. Meeresalgen
als Nahrung auch für die zukünftige Menschheit? Bisher kennen wir sie
eher als unheimlich wuchernde Lebewesen im Wasser oder als exotische
Beilage in asiatischen Gerichten.

Aber die Zukunft hat schon begonnen. Bei der Firma Blue BioTech in
Büsum an der Nordsee wachsen Algen in beleuchteten Röhren, und sie
sind ausschliesslich zum Verzehr bestimmt. Geschäftsführer Dr.
Peter Hartig: "Es gibt über 30.000 Mikroalgenarten, und die
wichtigsten davon, die am gesündesten für die Menschen sind, haben
wir bei uns herausgesucht. Die untersuchen wir mit unglaublich vielen
verschiedenen Methoden. Wichtig ist ja bei den Mikroalgen, dass sie
sehr positiv für die menschliche Gesundheit sind. Zum Beispiel
Spirulina hat über 2.850 verschiedene Vitalstoffe." _Nährstoffreich:
Spirulina und Chlorella_ Das Algenpulver, das bei der Firma Blue
BioTech hergestellt wird, kann man als Nahrungsergänzung in Apotheken
erwerben. Solange gesunde Ernährung gewährleistet ist, sind solche
Produkte nicht unbedingt notwendig. Doch wenn schon Nahrungsergänzung,
dann aus natürlichen Stoffen. Das grünliche Pulver hat wenig
Eigengeschmack. Aber zum Beispiel Sojamilch macht aus der gesunden Alge
ein leckeres Getränk. Verarbeitet werden hauptsächlich zwei Algen:
Chlorella und Spirulina.

Für die Zucht dieser Algen wird Süsswasser gebraucht. Allerdings weit
weniger als in der traditionellen Landwirtschaft. Die eigentliche
Produktionsstätte für Spirulina und Chlorella befindet sich in China.
In den Büsumer Labors wird die Qualität geprüft und nach
Verbesserungen in der Zuchttechnik gesucht. Vor allem sind die
Algenfarmer daran interessiert, die optimalen Wachstumsbedingungen für
ihre Schützlinge zu finden.
Bei Algen wird häufig der hohe Jodgehalt als problematisch
angesprochen. Dr. Hartwig beruhigt: "Jod kommt vor allen Dingen vor,
wenn man mit Meeresalgen arbeitet, mit den grossen Planktonalgen,
Makroalgen. Da kann der Jodgehalt sehr hoch sein, und da ist er auch
nicht standardisiert. Denn das ist natürlich abhängig von den
Umweltbedingungen, die gerade vorherrschen. Da muss man aufpassen.
In unseren Algen ist der Jodgehalt minimal, sozusagen nicht vorhanden."
_Alternative zu Landgemüse_ Algen finden sich schon lange in
zahlreichen Produkten unseres Alltags - von der Medizin bis zum
Naschwerk. Und nicht nur Ökologen, auch die Ökonomen betonen die
wachsende Bedeutung der Wassergewächse für unsere Zukunft, so zum
Beispiel auch Frau Prof.
Inge Cornelssen. Als Wirtschaftswissenschaftlerin leitet sie das
Algenprojekt der Fachhochschule Hannover: "Wir müssen gucken, wo wir
Nahrung gewinnen, ohne Süsswasser zusätzlich zu verbrauchen und ohne
zusätzlich Land zu verbrauchen. Und die Algen bieten das: Man kann
nicht alleine von Algen leben, aber die Algen als Ergänzung und als
Substitut auch für Landgemüse bieten ernährungsmässig durchaus eine
ganze Menge mehr, als wir in Landgemüsen alleine zu uns nehmen
können, um uns optimal zu versorgen." Algen - ob aus der Röhre oder
aus dem Meer - werden bei uns in der Ernährung vorerst Exoten bleiben.
Bei Prof. Inse Cornelssen sind sie allerdings schon zum Frühstück
dabei - im selbst gebackenen Algenbrot.

_Weitere Informationen:_

Das Algenprojekt Studenten des Fachbereichs Wirtschaft der
Fachhochschule Hannover beschäftigen sich unter der Leitung von Frau
Prof. Dr. Inse Cornelssen mit den wirtschaftlichen Potenzialen von
Algen. Das Algenprojekt liefert Informationen über die wirtschaftliche
Nutzung von Algen sowie Fakten und Hintergründe zum Thema
Ernährungssicherung durch Algen.

* Fachbereich Wirtschaft Fachhochschule Hannover Ricklinger Stadtweg
120 30459 Hannover Tel. (05 11) 92 96-15 02 oder -15 03 Fax (05 11) 92
96-15 10 Internet: http://www.algen.fh-hannover.de E-Mail:
dekanat@wirt.fh-hannover.de Produktion von Mikroalgen als
Nahrungsergänzungsmittel und Futtermittelzusatzstoffe:
* Blue BioTech GmbH Hafentörn 25761 Büsum Tel. (0 48 34) 96 02-86 Fax
(0 48 34) 96 02-87 Internet: http://www.bluebiotech.de E-Mail:
info@bluebiotech.de
Rezept:
Algenbrot
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20040216/b_6.phtml



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