Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) (Info)

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Zubereitung:
Was ist Milchzucker? Lactose oder Milchzucker ist ein Bestandteil der
Milch. Laktose gibt es in jeder Milch, also auch in Schafs-, Ziegen-
und Stutenmilch.
Laktose ist ein Zweifachzucker, der aus den Zuckerbausteinen Glukose
und Galaktose besteht. Viele Lebensmittel enthalten Milchzucker in
geringen Mengen als Bestandteil eines Zusatzstoffes, z.B. Wurst,
Fertiggerichte und bestimmte Konserven, ohne dass dafür eine
Deklarationspflicht besteht.

Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) Der menschliche
Organismus kann nur die Bausteine des Milchzuckers (Glucose und
Galaktose) selbst aufnehmen, d.h. der Milchzucker muss gespalten
werden. Diese Spaltung findet im Dünndarm durch das Enzym Laktase
statt. Danach können Glucose und Galaktose über die
Dünndarmschleimhaut ins Blut aufgenommen werden. Die Ursache für eine
Milchzuckerunverträglichkeit ist ein Mangel an Laktase oder eine
niedrigere Aktivität dieses Enzyms, es arbeitet nicht vollständig.
Dadurch verbleibt der unverdaute Milchzucker im Darm.
Im Dickdarm wird der nicht abgebaute Milchzucker dann von den
natürlich vorkommenden Darmbakterien abgebaut und es entstehen dabei
Säuren, durch die unsere Darmbewegung gefördert wird.

Laktasemangel In Deutschland kann fast jeder Zehnte Milchzucker nicht
vertragen.
Der Mangel an milchzuckerspaltender Laktase tritt erst im
fortgeschrittenen Lebensalter häufig auf (ein angeborener Enzymdefekt
ist sehr selten). Die Laktasemenge, die produziert werden kann, nimmt
im Laufe des Lebens kontinuierlich ab.
Laktasemangel und die damit einhergehende Milchzuckerunverträglichkeit
stellt weltweit eher den Normalzustand der Erwachsenen dar. Besonders
Afrikaner und Asiaten vertragen im Erwachsenenalter fast nie Milch.

Symptome Die häufigsten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind
Völlegefühl, Blähungen, krampfartige Schmerzen (anfallartig, nach
dem Essen von milchzuckerhaltigen Speisen und Getränken),
Bauchschmerzen und Durchfall. Das Ausmass der Unverträglichkeit
variiert stark. In vielen Fällen ist eine vollständige
Milchzuckervermeidung nicht erforderlich, die individuelle Toleranz
kann am besten mit einem Ernährungsberater ausgetestet werden.

Diagnoseverfahren Diagnostiziert wird die
Milchzuckerunverträglichkeit mit einer Laktosebelastung. Hierbei wird
eine definierte Menge Milchzucker aufgelöst getrunken und in kurzen
Abständen der Verlauf des Glukosewertes in Blut oder Atem gemessen.
Ein Tipp von mir an Betroffene ist, ein Tagebuch der Nahrungsaufnahme
zu führen und das Befinden dazuzuschreiben. Dies kann behilflich sein,
den Grad der Unverträglichkeit herauszufinden.

Therapie Eine strikte Vermeidung des Milchzuckers und eventuell
Laktaseenzymzugabe in Form von Tabletten oder Tropfen ist die
empfohlene Therapie. Diese erleichtern im Restaurant oder im Urlaub den
Umgang mit "Essen und Trinken". Es liegt nicht immer eine totale
Unverträglichkeit vor, oft werden kleinere Mengen an Käse oder
anderen Sauermilchprodukten vertragen. Fermentierte, also gesäuerte
Milchprodukte wie Joghurt oder Quark werden häufig vertragen, obwohl
nur ein gewisser Teil des Milchzuckers umgewandelt wurde. Die bei der
Herstellung verwendeten Milchsäurebakterien enthalten das dem Mensch
fehlende Enzym Laktase.

In welchen Lebensmitteln ist Milchzucker enthalten? Milchzucker kommt
natürlicherweise nur in Milch- und Milchprodukten vor. Jedoch wird
Milchzucker vielen Lebensmitteln zugesetzt. Deshalb müssen betroffene
Menschen immer aufmerksam das Zutatenverzeichnis studieren. Milchzucker
kann auch in Medikamenten enthalten sein.

Milchzuckerreiche Lebensmittel:
Milch, Molke, Quark, Frischkäse, Schokolade, Sahne, Milchspeiseeis,
Kondensmilch.

Milchzuckerarme Lebensmittel:
Joghurt, Schnittkäse, Butter, manche Wurstwaren.

Milchzuckerfreie Lebensmittel:
frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln und Hülsenfrüchte, Reis,
Nudeln, Getreide, Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Zucker, Honig,
Konfitüre, Wasser, Tee, Kaffee, Öl, Diätmargarine.

Lebensmittel, in denen Milchzucker enthalten sein kann:
Fertiggerichte, Restaurantessen, Brot/Brötchen, Margarine, Gebäck,
Gewürzmischungen, Mayonnaise, Fleischwaren, Wurst, Würstchen In
einigen Lebensmitteln kommt Milchzucker in versteckter Form vor, wie in
Süssstofftabletten und Zahnpasta.

Laktose wird auch gern als Trägermaterial für Aromen und
Geschmacksverstärker verwendet. Bei Wurstwaren verlängert es die
Haltbarkeit und muss nicht auf der Packung stehen. Laktose wird vor
allem bei Wurstwaren als Emulgator verwendet, um Wasser und Fett zu
verbinden. Besonders zu beachten ist der hohe Laktosegehalt von
Präparaten, die zur Gewichtsreduktion dienen sollen.

Kalziumbedarf Ohne Milch- und Milchprodukte ist der Kalziumbedarf kaum
zu decken.
Milchprodukte enthalten eine grosse Menge des für unseren Knochenbau
wichtigen Kalziums. Liegt eine totale Milchzuckerunverträglichkeit
vor, sollte der Arzt Kalziumpräparate verordnen, die laktosefrei sein
müssen. Achten sie darauf, Lebensmittel mit einem relativ hohen
Kalziumgehalt zu essen, wie Grünkohl, Brokkoli, Lauch, Vollkornbrot
und trinken Sie dazu ein kalziumreiches Mineralwasser.

Bücher Milchallergie und Laktoseintoleranz Praktischer Ratgeber mit
Einkaufshilfen und über 100 Rezepten Nora Kircher ISBN: 3-926955-93-7
12,90 Euro Jopp Verlag, Wiesbaden 2001 Laktoseintoleranz Wenn
Milchzucker krank macht Thilo Schleip ISBN: 3-431-04027-6 10,17 Euro
Verlagsgruppe Lübbe Gmbh & Co.

Rezepte:
Kapern-Tofu-Belag Bananen-Tofu-Creme
http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/2003/01/30
/index.html



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