Prädikat "Nativ Extra" - Olivenöl im Test

  



Zubereitung:
Olivenöl ist ein wichtiger Bestandteil der mediterranen Ernährung.
Doch auch in der deutschen Küche erfreut sich das wohlschmeckende,
gesunde Öl wachsender Beliebtheit. Öko-Test hat 21 Produkte auf
Inhaltsstoffe und Qualität getestet. Öko-Test Olivenöl (9/2004)
Fast alle in Deutschland erhältlichen Produkte schmücken sich mit der
Bezeichnung "nativ extra". Doch nicht alle Öle verdienen dieses
Prädikat.

Hochwertiges Öl hat seinen Preis:

Der Geschmack von Olivenöl ist charakteristisch und variiert zwischen
mild-aromatisch und fruchtig. Seine Farbe kann grünlich bis goldgelb
sein. Während die einen ein möglichst geschmacksneutrales Produkt
bevorzugen, vergleichen andere die Aromenvielfalt mit der von Weinen.
Die genaü Güteklasse der Olivenöle regelt eine EU- Verordnung.
"Nativ extra", die Italiener nennen es "extra vergine", soll sensorisch
fehlerfrei sein und eine gewisse Feuchtigkeit aufweisen. Es wird ohne
Wärmezufuhr gepresst.

Die nächst niedrigere Klasse "nativ" ist ebenfalls naturbelassen,
weist aber kleinere Mängel auf und ist auf dem deutschen Markt kaum zu
finden. Die Bezeichnung "Olivenöl" bedeutet, dass es sich um ein
chemisch behandeltes Erzeugnis handelt, dem eine bestimmte Menge
natives Olivenöl zugefügt wurde. Wer ein hochwertiges Öl kaufen
möchte, für den ist schon der Preis ein Hinweis auf die Qualität:
Für niedrige Preise kann man kein Olivenöl auf handwerklich saubere
Weise produzieren. Preisgünstigere Erzeugnisse sind oft mit
raffiniertem, das heisst chemisch behandeltem Öl verschnitten.

Die besten Erträge liefern Olivenbäume im Alter von 100 Jahren.

Mehr als 80 Prozent aller spanischen Oliven werden in Andalusien
angebaut.

Bereits die Römer schätzten Olivenöl als Delikatesse.

Sechs Öle mit abgerundetem Aroma:

Im Test wiesen sechs Produkte ein "sehr gutes" Ergebnis auf, darunter
die Öle von Bertolli, Naturata, Minerva und Rapunzel. Zehn Öle
erreichen ein "gutes" Urteil. Fünf Olivenöle zeigten Mängel in der
Sensorikprüfung und dürfen sich somit nicht "nativ" nennen. Das
Produkt der Erfurter Ölmühle schmeckte leicht ranzig, das Huile
d'Olive de l'Abbaye war nicht nur das teuerste in der Analyse, sondern
hatte für die Tester auch einen deutlich stichigen Geschmack.
Es wurde deshalb mit "ausreichend" bewertet, genau wie die Öle von La
Capannina, La Collina und Villa La Badia.

Doch alle Produkte im Test erreichten die erforderliche
Mindestfruchtbarkeit und entsprachen den chemischen Richtlinien der EU.
Als besonders frisch wurden die Öle von Alnatura, Rapunzel und Mazola
bewertet.

Laut chemischer Analyse verfügen alle getesteten Produkte über ein
olivenöltypisches Fettsäurespektrum. Dabei macht der Anteil der
besonders gesunden, einfach ungesättigten Fettsäuren zwischen 72 und
80 Prozent aus. Acht Olivenöle enthielten Spuren von
Pestizidrückständen, allerdings lässt die geringe Menge nicht auf
eine aktive Anwendung schliessen.

Lichtgeschützt haltbarer:

In Bezug auf die Verpackung sollte der Verbraucher auf dunkle
Glasflaschen oder Blechdosen achten, weil diese vor Helligkeit
schützen. Weissglasflaschen erhielten im Test einen Minuspunkt, da das
Licht ungehindert eindringen kann und so den Fettverderb fördert.
In elf Verpackungen wurden chlorierte Kunststoffe nachgewiesen,
allerdings befanden sie sich in der Kappenfolie oder im Inneren der
Aludeckel, was einen direkten Produktkontakt ausschliesst.

Früher wurden die Oliven zur Herstellung des Öls von Steinrädern
gemahlen.

Dunkel und kühl gelagert hält sich das Olivenöl am besten. Bei hohem
Verbrauch reicht die Aufbewahrung im Küchenschrank, sonst sollte man
angebrochene Flaschen im Kühlschrank deponieren. Wer ein hochwertiges
Öl kaufen will, muss etwas mehr ausgeben: Besonders gut verkauft sich
in Deutschland italienisches Olivenöl. Doch meistens sind die
scheinbar in Italien hergestellten Flaschen mit Ölen aus Spanien,
Griechenland oder Tunesien verschnitten, da die Italiener nicht
genügend Oliven anbauen. Bei diesen oft mit Landschaftsmotiven aus
Italien dekorierten Etiketten findet sich meist kein genaür Hinweis
auf das Herkunftsland.

Weitere Informationen:

Die genaü Bewertung der einzelnen Produkte finden Sie in der
September-Ausgabe der Zeitschrift Öko-Test (9/2004), telefonisch zu
bestellen unter 069 / 365 06 26 26, per Fax unter 069 / 365 06 26 27
oder per E-Mail unter bestellung@ökotest.de. Kosten: 3,50 Euro
zuzüglich 1,30 Euro Versand. Mehr zum Thema gibt's auch im Internet
unter www.ökotest.de.



Durchschnittliche Gesamtbewertung: Bisher keine Bewertungen



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