Brenn- und Taubnesseln (Info)
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Von Sandra Berges |
Zubereitung:
Die einen sehen sie als Unkraut, die anderen eher als Nutzpflanzen,
denn sie bereichern durchaus den Speiseplan: Brenn- und Taubnesseln
wachsen in Gärten und an Wegesrändern. Sie lassen sich wie Spinat zu
Gemüse verarbeiten. Taubnesseln besitzen keine Brennhaare und
schmecken auch unerhitzt sehr aromatisch, zum Beispiel im Salat. Im
Frühjahr wird das ganze Kraut verwendet, später nur der Spross mit
oder ohne Blueten. Taubnesseln sind leckere Zutaten zu Dips und
Kräuterquark. Alternativ lässt sich mit ihnen auch eine schmackhafte
Frühlings-Kräuter-Bowle ansetzen.
Leicht zu unterscheiden Ass man sie im Krieg nur, weil man nichts
anderes hatte, verpönte man sie später als Unkraut: die Brennnessel
und ihre Zwillingsschwester die Taubnessel. Dabei werden beide
Pflanzenfamilien zu Heilzwecken genutzt, haben einen hohen Nährwert
und sind bekömmlich und lecker. Wer denkt, Taub- und Brennnesseln
seien schlecht auseinander zu halten, der täuscht sich gewaltig.
Man muss nicht erst einen unangenehmen Fühltest machen, denn deutliche
optische Merkmale unterscheiden die Gewächse, die übrigens nicht
miteinander verwandt sind.
Taubnesseln, die zur Familie der Lippenbluetler gehören, haben
quirlförmig angelegte Blueten in weiss, gelb oder rot. Die einzelne
Bluete bildet einen Schlund mit grosser Oberlippe und kleinerer
Unterlippe. Die Blätter stehen sich immer paarweise gegenüber, ihre
Stängel sind vierkantig. Ab März sind die auffälligen grossen
Blueten nicht mehr zu übersehen. Man findet Taubnesseln überall in
unseren Wäldern. Beim Pflücken sollte man wie bei allen
Wildgewächsen um Strassen und Ackerflächen einen grossen Bogen
machen, da hier die Belastung mit Schadstoffen hoch sein kann.
Die weisse Taubnessel (Lamium album) blueht von März bis September.
Sie wird in der Medizin als Hauttonikum eingesetzt. Der Sud aus den
Blueten wirkt adstringierend, also entzündungshemmend und
blutstillend.
Ein Tee aus den Blueten ist schleimlösend und daher gut gegen
Erkältungen. Ausserdem hilft er bei Menstruationsbeschwerden und
stärkt die Gebärmutter. Die Blueten sollte man besser im Reformhaus
oder in der Apotheke kaufen, denn bis man 1 Kilogramm Blueten gesammelt
hat, vergehen gut und gerne 90 Stunden.
Auch die nicht so häufige gelbbluehende Goldnessel (Lamium
galeobdolon) ist eine Taubnessel und brennt daher nicht auf der Haut.
Sie blueht bis Mitte Mai und bevorzugt schattige Standorte.
Die Blätter der jungen Triebe sind silbrig gescheckt. Egal, ob weiss,
gelb oder auch rot: Wer einmal den Nektar aus den Blueten gesaugt hat -
wie es auch Hummeln oder Bienen machen - wird es immer wieder tun. Die
Pflanze trägt auch den Beinamen "Bienensaug".
Die Brennnessel (Urtica dioica) hat dagegen unscheinbare, grau-weisse
Blueten, die aussehen wie überzuckerte kleine Ästchen.
Der Stängel ist rund, und die Blätter bilden jeweils kleine Gruppen
mit grossen und ganz kleinen Blättern. Auf der Blattoberfläche der
grossen Blätter befinden sich die Brennhaare.
Vor allem das flüchtige Streifen der Blätter wirkt brennend auf der
Haut. Festes Zupacken und erst recht das Falten des Blattes macht die
Brennhaare unschädlich. Wer sich trotzdem verbrannt hat, dem hilft der
Saft des Spitzwegerichs, den man auch am Wegesrand vorfindet. Ansonsten
kann man natürlich am besten mit Handschuhen und langen Hosen den
juckenden Hautquaddeln vorbeugen.
Brennnesseln haben eine hohe Konzentration an Mineralsalzen und
Vitaminen. In den Brennhaaren befinden sich Histamin und Serotonin.
Histamin ist ein Botenstoff für viele Reaktionen im menschlichen
Körper. Serotonin brauchen wir für ein intaktes Zentralnervensystem.
Brennnesseltees haben sich zur Behandlung von Blasen- und
Nierenerkrankungen bewährt, denn sie wirken entwässernd und
blutreinigend. Ein Aufguss aus der Brennnesselwurzel lindert
Prostatabeschwerden.
Nur obere Sprosse ernten Von den Brennnesseln werden nur die oberen
Sprosse gepflückt ? ohne Blueten. Die Taubnesseln kann man im
Frühjahr ganz verwenden.
Später im Jahr nimmt man auch hier nur die oberen Sprosse mit und ohne
Blueten. Brennnesseln gelten als der Indikator für stickstoffreiche
Böden. Mit Hitze und Trockenheit haben sie keine Probleme. Taubnesseln
bevorzugen dagegen Halbschatten, aber eine Häufung von Brenn- und
Taubnesseln am selben Standort ist dennoch keine Seltenheit. Also ist
auch beim Pflücken von Taubnesseln Vorsicht geboten.
Vom Wegesrand in den Topf Der Verarbeitung der Nesseln in der Küche
sind keine Grenzen gesetzt. Brennnesseln kann man bei den meisten
Gerichten statt Spinat nehmen. Für den Kaltverzehr müssen sie wegen
der Brennhaare unbedingt blanchiert werden. Taubnesseln schmecken auch
ungekocht sehr aromatisch, zum Beispiel in Salat, Bowle oder Dip.
Weitere Informationen Kräuterkurse:
Fragen Sie bei den Lokalgruppen der Umweltverbände nach
Kräuterkursen. Auch Waldschulen haben oft integrierte Sammel- und
Kochkurse im Programm. Für unseren Film haben wir einen Kurs der
Waldschule Münsterland begleitet: * Waldschule Münsterland e.V.
Waltraud Stein-Kebbel Fridericusstr. 20 48161 Münster Tel. (0 25 33)
43 28 Internet: www.waldschule.münster.de E-Mail:
waldschule@münster.de
Buchtipps:
* Eva Hanke und Ernst Wegner Die Heilkraft der Brennnessel Drömer
Knaur, 2000 ISBN 3-426-87041-X Preis: 6,90 Euro * Dr. Joachim Niklas
Wildgemüse Mehr als eine gesunde Alternative TRIAS, 1999 ISBN
3-8937-3493-7 Preis: 12,95 Euro * Heide Hasskerl Holunder, Dost und
Gänsebluemchen. Vegetarische Rezepte mit wilden Kräutern und
Früchten Pala, 2000 ISBN 3-89566-149-X Preis: 12,80 Euro * Heidelore
Kluge Brennnessel Heilpflanze und mehr Haug, 1999 ISBN 3-7760-1751-1
Preis: 17,95 Euro Rezepte: Weisse Taubnesseln im Teigmantel
Taubnessel-Mallung Erdbeer-Brennnessel-Kresse-Salat
Brennnessel-Bratlinge
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20020429/b_3.phtml
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