Thüringer Klösse (Mit Geschichte)

  3kg Kartoffeln; möglichst grosse Exemplare
   Salz
  4 Brötchen
   Butter; zum Rösten



Zubereitung:
Zwei Drittel der Kartoffeln schälen, waschen, dann gut abgetropft auf
einer Reibe fein reiben. Damit der Kartoffelteig schön weiss bleibt,
reibt man die Kartoffeln direkt ins Wasser. Dann presst man sie in
einem Stück Stoff so trocken wie möglich aus (jeder Thüringer
Haushalt hatte dafür einen festen Hanf- oder Leinensack und eine
Kartoffelpresse, in der die Kartoffeln so trocken wie möglich
ausgepresst wurden). Beim Auspressen den Kartoffelsaft auffangen, weil
bei der Teigzubereitung die sich im Wasser absetzende Kartoffelstärke
mitverwendet wird. Die restlichen Kartoffeln auch schälen, waschen,
dann aber würfeln, gut mit Wasser bedecken, gar kochen, dann mit der
Flüssigkeit durch ein Sieb streichen. Den Kartoffelbrei noch einmal
stark aufkochen lassen.

Die ausgepressten Kartoffeln zwischen den Fingern auflockern und
zerreiben, dann leicht salzen. Die gewonnene Kartoffelstärke und den
heissen Kartoffelbrei zugeben (Vorsicht: Kartoffelbrei kann sehr
spritzen !). Die rohen und die gekochten Kartoffeln mit einem
Holzlöffel gut miteinander vermischen. Die rohen Kartoffeln müssen
dabei von den heissen Kartoffeln gewärmt (gebrüht) werden.
Eventuell noch etwas heisses Wasser zugeben. Wenn der Klossteig richtig
gelungen ist, sieht er ein bisschen grün aus.

Die Brötchen würfeln, in der heissen Butter goldbraun rösten. Aus
dem Klossteig Klösse formen und die Brötchenwürfel hineinfüllen.
In einem weiten Topf reichlich Salzwasser erhitzen. Die Klösse darin
etwa 20 Minuten gar ziehen, aber nicht kochen lassen. Dann mit einer
Schaumkelle herausheben und in eine Schüssel legen, in der auf dem
Boden eine umgedrehte Untertasse liegt, damit die Klösse noch
abtropfen können und dabei nicht zusammenkleben.

VON DER RECHTEN BESCHAFFENHEIT DER THÜRINGER KLÖSSE Thüringer
Klösse müssen konsistent aber beileibe nicht fest sein.
Es bekommt ihnen gut, wenn man etwas geröstetes Brot in den Klosskern
steckt. Sie dürfen nicht zu geschmeidig sein, und was ihre Farbe
betrifft, so steht ihnen ein zartester Hauch Grün - aber der denkbar
zarteste Hauch! - vorzüglich. Dieses kaum als Grün zu bezeichnende
Grün schlägt gewissermassen von innen nach aussen durch - es
verbürgt, dass die Klösse aus rohen Kartoffeln gemacht sind. Es
unterspielt das Weissgrau des Gesamteindrucks. Und was den Geschmack
betrifft, so steht für den Kenner fest, dass es unmöglich ist, sich
an Thüringer Klössen nicht zu überessen, wenn es wirklich Thüringer
Klösse sind. Sie müssen zur Unmässigkeit verführen. Man darf ihrem
Reiz, ihrer Lockung nicht widerstehen können. Zur Herstellung
Thüringer Klösse echter Art bedarf es einer gewissen Leidenschaft -
es bedarf vor allem der leidenschaftlichen Köchin.

(Rudolf Hagelstange)



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