Zöliakie, einige Auskünfte, Teil 1 von 2

   Zöliakie
   Sprü
   Gluten
 
Nach Einem Text von:  Barbara Bernath-Frei -
   Erfasst von Rene Gagnaux



Zubereitung:
Bloss kein Brot: Zöliakie heisst die Krankheit, wenn sie im
Kindesalter auftritt, Sprü hingegen, wenn sie sich erst im
Erwachsenenalter zeigt: die Unverträglichkeit gegenüber dem
Klebereiweiss Gluten, das in manchen Getreidesorten vorkommt.

"Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Etikette eines jeden
Nahrungsmittels ganz genau zu studieren. mit der Zeit wusste ich dann,
welche Produkte ich einkaufen konnte", sag Erika Koller, deren Tochter
im Alter von einem Jahr an Zöliakie erkrankte. In den ersten Monaten
entwickelte sich Bettina, das zweite Kind der Familie Koller, völlig
normal und war ein gesundes Baby. Wie alle Kleinkinder machte auch
Bettina die eine oder andere Krankheit durch, hatte mal eine
Erkältung, Blähungen, oder konnte nicht gut schlafen. Ihre Mutter,
eine ausgebildete Krankenschwester, wurde allerdings stutzig, als die
kleine Bettina unter Dauerdurchfall litt und bis zu achtmal täglich
volle Windeln hatte. Der Stuhl zeige eine merkwürdige Farbe, roch
übel, war flüssig, schmierig und klebrig. Unter Bauchweh litt das
Kind hingegen nicht; es ass gerne und ohne Probleme. Eine ärztliche
Abklärung brachte es dann an den Tag: Bettina litt unter einer
Ãœberempfindlichkeit gegen Gluten (auch Gliadin genannt), das im
Klebereiweiss verschiedener Getreidearten enthalten ist.

"Als ich langsam abstillte, erhielt Bettina hin und wieder einen
Getreideschoppen, den sie offenbar nicht verdauen konnte", fasst Erika
Koller die Entstehung der Zöliakieerkrankung zusammen. Durch Gluten
bilden sich bei Überempfindlichen die Darmzotten im Dünndarm zurück
und sind schliesslich nicht mehr in der Lage, den Nahrungsbrei zu
verdauen. Können die Nährstoffe während Iängerer Zeit nicht mehr
richtig resorbiert werden, entstehen mit der Zeit Mangelerscheinungen;
insbesondere Eisen- und Folsäureanämie, aber auch Osteoporose
(Verminderung der Knochenmasse aufgrund von Kalziummangel) können eine
Folge davon sein. Zöliakie zu diagnostizieren sei nicht ganz einfach,
weil gerade bei Erwachsenen oft zuerst auf Anorexie (Magersucht)
getippt werde, erklärt Prof.
Vetter, Direktor der Medizinischen Poliklinik am Universitätsspital
Zuerich. Die Knochenschwäche durch Kaiziumverlust sowie die schlanke
bis magere Erscheinung Erkrankter passt ins Krankheitsbild beider
Störungen. Erst eine Biopsie der Darmschleimhaut sowie eine
Untersuchung des Blutes auf Antikörper gegen Gliadin geben Aufschluss.

Wenn die Diagnose gestellt ist, wie sieht dann die Therapie aus?
Zöliakie bzw. Sprü kann mit Medikamenten nicht geheilt werden. Die
einzige Hilfe verspricht eine strikte Diät, die sämtliche
glutenhaltigen Nahrungsmittel meidet. Bei Bettina zeigte diese Diät
nach zwei Monaten die ersten Resultate: Der Darm begann sich zu
regenerieren und der Stuhl normalisierte sich in Geruch, Farbe und
Konsistenz. Für ihre Mutter sowie für die ganze Familie hiess das
allerdings, die Ernährung konsequent umzustellen: Brot, Gützli,
Ovomaltine, Teigwaren, Bechamelsaucen oder Pizza durfte Bettina nicht
essen. Also gab es bei Kollers häufiger Hirse, Kartoffeln oder Reis.
Anstatt einen Zwieback erhielt Bettina Popcorn, wenn sie zwischendurch
hungrig war. Die anderen Mütter im Quartier waren über Bettinas Diät
informiert, und so kam es, dass die Kleinen am Sandhaufen einträchtig
miteinander Popcorn naschten, weil das auch den anderen Kindern
schmeckte.

Heisst das nun, dass an Zöliakie Erkrankte zeitlebens auf bestimmte
kulinarische Genüsse verzichten müssen? Keineswegs, beruhigt die
Ernährungsberaterin Barbara Decurtins vom Universitätsspital
Zuerich. Zuerst geht es darum, dass die Betroffenen lernen, was sie
meiden müssen und was sie bedenkenlos essen dürfen. "Wer sich einmal
auskennt mit seiner Krankheit, findet problemlos Alternativen, wie man
sich nicht nur gesund, sondern auch köstlich ernähren kann",
versichert die Fachfrau. Patientinnen und Patienten, die vom Hausarzt
oder der Hausärztin an Frau Decurtins überwiesen werden, erhalten in
der Einzelberatung alle Informationen, die sie für ihre individuelle
Problematik benötigen. Barbara Decurtins bespricht mit den
Ratsuchenden nebst den Ernährungsrichtlinien immer auch die sozialen
Aspekte wie Lebensweise, Berufstätigkeit und Finanzen, damit der
Umgang mit der Diät auch wirklich in den Alltag umgesetzt werden kann
und nicht lediglich trockene Theorie bleibt.

Weiter: siehe Teil 2 von 2



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