Champagner, einige Infos... (Teil 1 von 2)

   Champagner
 
Nach Einem Text Von:  Leandra Graf, in Annabelle 15/97 Erfasst von Rene Gagnaux



Zubereitung:
Dom Perignon wäre heute wohl leicht verwirrt. Denn der Name des Abts,
der ab 1668 die Kellereien der Benediktinerabtei Hautvillers in der
Champagne führte und dabei das Verfahren zur Schaumwein-Herstellung
entdeckte, ziert heuer jährlich rund drei Millionen Prestige-Flaschen
des Champagner- Hauses Möt et Chandon, das zum grössten Luxuskonzern
Frankreichs gehört. Die Grossen bestimmen die zurzeit hohen
Traubenpreise und müssen nicht um Umsätze bangen. Im Gegensatz zu den
kleineren Traditionshäusern der Champagne haben die Nachfahren des
Benediktinermönchs keine Mühe, das Jahr 2000 zu erleben. Sie sind
sogar jetzt schon bestens gerüstet für den Jahrtausendwechsel: Mit
einer begrenzten Anzahl von 1993 Jeroboam-Flaschen (4,5 Liter Inhalt)
Cuvee Dom Perignon Millesime 1993. Zum stolzen Subskriptions-Preis von
12 500 Francs (3125 Franken) stehen dem Schweizer Markt 65 Flaschen zur
Verfügung.

Doch wer perlende Getränke liebt, kommt auch mit weniger Geld auf
seine Rechnung. Vor allem in Italien und Spanien wird mittlerweile
qualitativ hochstehender Schaumwein produziert. Und das wird von den
Konsumenten honoriert. Wurden 1990 noch 1457 Hektoliter Schaumwein aus
Spanien in die Schweiz importiert, so waren es 1996 bereits 1783
Hektoliter. Und auch die Italiener (1990: 446, 1996: 817 Hektoliter)
sind gegenüber den Franzosen (1990: 6576, 1996: 5583 Hektoliter) im
Vormarsch.

Und dieser Trend wird sich nach Ansicht des Thuner Weinhändlers Kaspar
Weibel fortsetzen. Weibel ist Importeur feiner Tropfen aus Italien,
beispielsweise des relativ günstigen, trockenen Prosecco di Conegliano
aus dem Ursprungsgebiet in Venetien sowie des doppelt so teuren
lombardischen Franciacorta Metodo Classico "Ca del Bosco".
Für ihn ist absehbar, dass der Prosecco-Konsum in der Schweiz dieses
Jahr um mindestens 25 Prozent gesteigert wird: "Prosecco von guter
Qualität ist zu Preisen um die 15 Franken bestens absetzbar." Absolut
auf Erfolgskurs bei uns ist auch der spanische Schaumwein Cava, vor
allem der Spitzenreiter Freixenet. Doch auch eher unbekannte
Spitzen-Cavas von Raventos i Blanc, wie sie Frank Ebinger in seinem
Zuercher Haus des Weins anbietet, verzeichnen eine mindestens 20
prozentige Zuwachsrate: In einigen In-Lokalen springen die Wirte über
ihren eigenen Schatten und bieten anstelle eines mittelprächtigen
Glases Champagner für 13 Franken ein Cüpli Qualitäts-Cava für 8
oder 9 Franken an. Das sind im Vergleich mit Spanien immer noch
ziemlich hohe Preise. Doch das hängt mit dem Ansatz des Schweizer
Zolls zusammen, der für alle Schaumweine - egal ob günstiger Sekt
oder teurer Champagner - gleich hoch ist.

Die Schweizer sind also Neuem gegenüber aufgeschlossen. Aber bei ganz
speziellen Anlässen - und wenn man es vermag - ist Champagner nach wie
vor angesagt: Weltweit wurden 1996 erstmals über 250 Millionen
Flaschen Champagner abgesetzt, und die Schweizer und Schweizerinnen
sind trotz leichtem Rückgang immer noch die viertgrössten
Champagner-Konsumenten.

Wenn Philipp Schwander, Master of Wine und Champagner-Fachmann des
Weinhauses Martel in St.Gallen, von der deutlich besseren Qualität des
Champagners gegenüber andern Schaumweinen redet, dann meint er die
besten Cuvees. "Da können selbst die besten kalifornischen und
australischen Sparkling Wines nicht mithalten. In Blinddegustationen
unter Fachleuten haben gewöhnliche Schaumweine im Vergleich keine
Chance, vor allem gegenüber Vintage-Champagner aus den besten
Trauben." Dazu muss gesag sein, dass der Kreideboden der Champagne
eine relativ kleine Gesamtrebfläche von 30 000 Hektaren aufweist, die
in Qualitätslagen eingeteilt und einer ausgeklügelten Marktordnung
unterworfen ist. Jeder Gemeinde ist eine bestimmte Bewertung zwischen
100 und 80 Prozent zuerkannt: 17 Gemeindenliefern die höchste
Qualität und dürfen ihre Produkte als Grands Crus (100 Prozent)
bezeichnen, die zweite Stufe (90 Prozent) heisst Premier Cru, rund 140
Orte (Appellationen) dürfen ihren Champagner als solchen verkaufen.
Mit 80 Prozent als schwach bewertete Qualität findet man nur wenige
Gemeinden.

Und die Abstufung ist auch nicht absolut. Die britische Weinfachfrau
Serena Sutcliffe hat für ihr Buch "Grosse Champagner" (Hallwag-Verlag)
im Marne-Tal recherchiert. Sie schreibt: "Natürlich bleibt der Stand
nicht so - Land wird ständig gekauft, verkauft oder getauscht. Zudem
verbergen sich hinter dem Begriff Besitz etwa auch verpachtete
Weinberge, die von Winzern der Gegend bewirtschaftet werden. Sogar
langfristige Lieferverträge mit kleineren Winzern werden oft so
behandelt, als sei ein Besitzrecht damit verbunden. Zudem sind nicht
alle Champagnerhäuser uneingeschränkt auskunftsbereit. Die einen
geben peinlich exakte Daten bekannt, andere drücken sich höchst vage
aus. Interessant ist auch, dass manche Häuser überhaupt keine eigenen
Weinberge haben, sondern ihren Bedarf ausschliesslich auf dem offenen
Markt decken." Mit andern Worten: Je mehr man über die Herstellung
einer bestimmten Marke weiss, desto besser kann man beurteilen, ob das
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Weiter: siehe Teil 2 von 2.




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