Vietnamesische Küche

Die Küche Vietnams ist weltweit sehr beliebt, vereint sie in sich doch die Einflüsse der chinesischen, indischen und französischen Küche. Der Einfluss der französischen Küche macht sich unter anderem auch durch gewisse Ausdrücke für Zutaten bemerkbar. Das liegt daran, dass Vietnam lange Zeit unter französischer Kolonialherrschaft stand. Aus China wurde das Kochen mit dem Wok übernommen sowie das Essen der Gerichte mit Stäbchen. Daraus resultiert, dass das Meiste mundgerecht zubereitet wird. Die vietnamesische Küche wird in drei große Regionen unterteilt, bei denen es gewisse Unterschiede in der Zubereitung der Speisen gibt. Bei der Unterteilung wird zwischen Süd- und Nordvietnam sowie Mittelvietnam unterschieden.


Nationalgericht

Ein Gericht der vietnamesischen Küche, welches durchaus als Nationalgericht bezeichnet werden kann, obwohl es eher den Chinesen zugeschrieben wird, ist die Frühlingsrolle. Diese Frühlingsrollen werden mit verschiedenen Füllungen zubereitet, so ist von süß bis scharf alles dabei. Ebenfalls gern gegessen werden verschiedene Suppen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit serviert werden. Diese Suppen enthalten oft Nudeln und Fleisch als Einlage, das enthaltene Gemüse wird noch fast roh oder gerade mal bissfest in der Suppe serviert. Dadurch sollen die Vitamine des Gemüses erhalten bleiben. Vietnam ist auch für ungewöhnliche Zutaten beim Zubereiten von Speisen bekannt. So sind Skorpione, Schlangen und sogar Hunde keine Seltenheit. Diese Tradition wurde noch aus den Kriegsjahren übernommen, in denen alles verarbeitet wurde, was gerade so eben essbar war.


Gewürze

Da sich im Norden Vietnams Kräuter schlecht anbauen lassen, werden sie folglich auch recht selten bis gar nicht beim Kochen verwendet. Auch Chilis kommen hier eher weniger zum Einsatz, dafür aber reichlich schwarzer Pfeffer. Anders im Süden. Hier wird wesentlich schärfer gekocht, wobei die Gerichte allesamt ihre Schärfe durch den Einsatz von Chilis erhalten. Dennoch sind vietnamesische Curries nicht so scharf wie beispielsweise in Thailand. Deshalb werden sie oft sogar schon zum Frühstück gegessen. Außerdem sind die Curries dünnflüssiger, was daran liegt, dass keine Kokosmilch verwendet wird. Ein sehr wichtiges Gewürz in der vietnamesischen Küche ist der Koriander, der vor allem in den Curries eine tragende Rolle spielt. Was in keiner Küche im Vietnam fehlen darf, ist die Fischsauce. Diese wird zum Würzen aller Speisen verwendet, sogar rohe Salate werden damit angerichtet. Ansonsten kommt die vietnamesische Küche ähnlich wie Japan mit wenig Gewürzen aus, weil der ursprüngliche Geschmack der Zutaten beim Essen erhalten bleiben soll.







Zubereitung

An dieser Stelle soll ein sehr leicht und schnell nachzukochendes Gericht der vietnamesischen Küche vorgestellt werden. Es handelt sich hier um Hühnerfleisch, welches mit Ingwer geschmort wird. Das Rezept ist für vier Personen ausgelegt und braucht nur wenige Zutaten. Das Einzige, was eventuell im Asialaden besorgt werden muss, ist die typische Fischsauce, die natürlich nicht fehlen darf. Oft führen aber auch große Supermärkte eine eigene Asia-Abteilung mit reichlicher Auswahl der typischsten Zutaten der vietnamesischen Küche.


Geschmortes Hühnerfleisch

Für dieses Gericht wird ein Suppenhuhn gut gewaschen und danach in vier oder fünf Stücke zerlegt. Wichtig ist es, auch wirklich ein Suppenhuhn zu verwenden, weil das Fleisch fester ist und beim Kochen nicht zerfällt, wie das bei einem gewöhnlichen Brathähnchen der Fall wäre. Das Zerfallen ist bei diesem Gericht nicht erwünscht. Dann wird ein Stück Ingwer geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Wer zum ersten Mal mit Ingwer kocht, sollte erst einmal eine kleinere Menge nehmen, denn der intensive Geschmack von Ingwer ist nicht Jedermanns Sache. Der Ingwer verleiht dem Gericht eine gewisse Schärfe. In einem großen Bratentopf werden nun die Hühnerteile in heißem Öl angebraten. Nach dem Anbraten wird der vorbereitete Ingwer hinzugefügt und falls nötig, wird noch ein wenig Wasser zum Ablöschen in den Topf gegeben. Sofern genug Wasser aus dem Fleisch gezogen wird, ist die Zugabe von Wasser nicht notwendig. Dann muss das Ganze noch mit Salz, Pfeffer, Fischsauce und Karamellsirup gewürzt und bei kleiner Hitze gekocht werden. Die Garzeit beträgt je nach Qualität des Hühnerfleischs zwischen 15 und 30 Minuten. Hier sollte öfter einmal eine Garprobe vorgenommen werden. Zu dem Huhn wird in der Regel Reis serviert.


Getränke

Das Hauptgetränk in Vietnam ist Tee. Dieser wird in vielen Restaurants sogar kostenlos ausgeschenkt. Dabei handelt es sich meist um grünen Tee, der sowohl warm als auch kalt serviert wird. Als Alternative, vor allem für Kinder gibt es Artischockentee. Ebenfalls sehr gern getrunken wird Kaffee, der jedoch wesentlich stärker ist als es Touristen aus westlichen Ländern gewöhnt sind. Deshalb steht meistens Wasser zum Verdünnen bereit. An alkoholischen Getränken wird am häufigsten Bier konsumiert, daneben allerlei Spirituosen. Eher makaber erscheinen die alkoholischen Aufgüsse mit ganzen Tieren oder Teilen von Tieren, wie sie vielerorts erhältlich sind. So wird zum Beispiel Schlangenschnaps ausgeschenkt, bei dem eine ganze Schlange mit Alkohol aufgegossen wurde. Ist die Flasche leer, wird erneut Alkohol aufgegossen. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrere Male. Angeblich soll der Schnaps aus Schlangen potenzfördernd sein, was aber wohl eher ein Aberglaube zu sein scheint, denn Beweise hierfür gibt es nicht.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 23.05.2009


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