Pilze sammeln

Wer bisher noch keine Pilze gesammelt hat, sollte sich zunächst an den Röhrenpilzen versuchen. Einerseits sind diese Pilze besonders einfach zu bestimmen, andererseits gibt es nur wenige giftige Arten unter den Röhrenpilzen. Sinnvoll kann es ebenfalls sein, wenn eine Pilzberatungsstelle aufgesucht wird. Viele Städte richten eine solche Stelle in den Herbstmonaten ein, dort können sich Pilzsammler ihre gesammelten Pilze bestimmen lassen. Die Gefahr, dass giftige Pilze dabei sind, lässt sich so deutlich senken. Für Anfänger beim Pilze Sammeln lohnt sich auch ein Kurs an der Volkshochschule, in der die wichtigsten Grundlagen zur richtigen Bestimmung der Pilze vermittelt werden.

Sind die ersten Gänge „in die Pilze“ erfolgreich verlaufen und der Erfahrungsschatz so groß, dass es sich auch zugetraut wird, Lamellenpilze zu sammeln, sollte dennoch Vorsicht das oberste Gebot sein. Zahlreiche essbare Pilze sehen fast genauso aus, wie die giftigen Pilze. In diesem Fall sollte der Pilzfund vom Fachmann bestätigt werden. Ebenfalls muss mit Ammenmärchen aufgeräumt werden. Schnecken und Insekten befallen giftige Pilze genauso, wie essbare. Die Giftpilze verfärben weder Zwiebeln noch Silber schwarz.

Die richtigen Behälter zum Pilze sammeln

Ideal geeignet ist ein Korb, da die Pilze in diesem noch gut atmen können. Werden die Pilze in Plastiktüten gesammelt, besteht die Gefahr, dass sie aufgrund des mangelhaften Luftaustauschs verderben. Ebenfalls sollten die Pilze möglichst noch am gleichen Tag verzehrt werden. Ist dies nicht möglich, müssen sie gut ausgebreitet, kühl und luftig gelagert werden.

Wer Unterschiede macht, wenn es um das Sammeln der Pilze zum Verzehr und derer zum Bestimmen geht, sollte hierbei zwei verschiedene Behälter für den Transport wählen. Denn so lässt sich ein versehentliches Vermischen der beiden Pilzarten vermeiden. Pilze, die bestimmt werden sollen, müssen zudem möglichst vollständig erhalten sein. Andernfalls kann es zu einer falschen Bestimmung kommen. Dies ist beispielsweise beim Grünen Knollenblätterpilz der Fall, der oftmals erst an der Volva erkannt werden kann. Diese befindet sich jedoch an der Stielbasis, die meist unter der Erde liegt.

Die Verwertung der Pilze

Sollen die Pilze direkt verarbeitet werden, ist wieder zwischen Röhren- und Lamellenpilzen zu unterscheiden. Die älteren Röhrenpilze sollten von den Röhren befreit werden. Fraßspuren von Schnecken werden heraus geschnitten. Ebenso sollte jeder Pilz einzeln auf Madenbefall hin überprüft werden. Hierfür werden die Pilze einfach an mehreren Stellen durchgeschnitten.

Erst danach werden die Pilze gewaschen, am besten unter fließendem Wasser. Sie müssen danach gut abtropfen und sollten direkt verwertet werden. Ist dies nicht möglich, können die Pilze eingefroren werden. Ebenfalls können sie getrocknet werden, um sie später als Gewürz zu verwenden. Dafür werden die Pilze in große Stücke geschnitten, die auf einen Faden gezogen werden. Das Ganze wird waagerecht zum Trocknen aufgehangen. Dabei sollte auf einen luftigen und warmen Ort geachtet werden. Der Dachboden empfiehlt sich hierbei besonders gut.

Nicht alle Pilze dürfen gesammelt werden

Aufgrund sauren Regens, der allgemeinen Luftverschmutzung, der Sammelfreudigkeit des Menschen und vielen weiteren Faktoren sind einige Pilzarten bereits heute vom Aussterben bedroht. Sie sind auf einer Roten Liste vermerkt und sollten beim Sammeln verschont werden. Ebenfalls sollten die älteren Pilze beim Sammeln stehen gelassen werden. Einerseits ist der Geschmack meist nicht mehr überzeugend, andererseits sind die Pilze oft von Maden befallen. Sie können aber dennoch ihre Sporen verbreiten und so für Nachwuchs sorgen.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 16.10.2009


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