Giftpilze und ihre Gefahren

Giftige Pilze sind sehr selten, dennoch kommt es immer wieder zu Vergiftungen des Menschen. Dabei scheint jedoch nur ein einziger Grund vorzuliegen, aus dem es noch heute soweit kommt: Die Pilzsammler sind zu unerfahren mit dem Sammeln der Pilze und können diese nicht recht bestimmen.

Denn bereits in der Antike finden sich erste Aufzeichnungen über die giftige Wirkung von Pilzen. Damals wussten die Menschen, dass einige Pilze giftig waren, allerdings machten sie vorrangig äußere Faktoren für die Wirkung verantwortlich. So wurde davon ausgegangen, dass die Pilze ihre giftige Wirkung aufgrund dessen entfalteten, weil sie neben giftigen Kräutern wuchsen. Später dann wurden Hexen für die Giftigkeit verantwortlich gemacht, Blitz und Donner oder auch Sternschnuppen. Heute ist bekannt, dass es einige Arten der Pilze gibt, die einfach giftig sind. Aus diesem Grund ist besondere Vorsicht beim Sammeln der leckeren Pilze zu wahren.

Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass sich hierzulande eine Pilzvergiftung anbahnen wird. Denn in ganz Europa sind 6.000 verschiedene Pilzarten bekannt, davon sind 180 Arten giftig. Und von diesen wiederum besitzt nur ein Bruchteil so viele toxische Stoffe, dass sie für den Menschen gefährlich werden könnten.

Die größte Gefahr hierzulande geht von dem Grünen Knollenblätterpilz, dem Amanita phalloides, aus. Dieser wächst recht häufig auch in unseren Breitengraden und ist deshalb auch als „Grüner Mörder“ bekannt. Der Grüne Knollenblätterpilz besitzt eine hohe Dosis an Toxinen, so reichen bereits 50 Gramm des Pilzes aus, um einen Erwachsenen zu töten. Da Kinder bekanntlich ein deutlich geringeres Gewicht auf die Waage bringen, reicht bei ihnen bereits ein Bruchteil dieser Menge, um tödlich zu wirken.

Aus diesem Grund sollten insbesondere unerfahrene Pilzsammler stets ein Bestimmungsbuch mit in den Wald nehmen. Pilze, bei denen man sich unsicher ist, um welche Art es sich handelt, sollten gar nicht erst mit nach Hause genommen werden. So können Unfälle von vornherein vermieden werden. Ebenfalls ist zu beachten, dass einige Pilze in rohem Zustand giftig sind, in gekochten wiederum nicht. Diese Sorten dürfen keinesfalls für Salate verwendet werden, denn sie könnten dann ihre giftige Wirkung entfalten.

Dennoch ist nicht jedes Unwohlsein, nicht jede Übelkeit nach der Pilzmahlzeit unbedingt eine Vergiftungserscheinung. Die Psyche spielt hier wieder eine große Rolle, denn oftmals wird sich der Schmerz oder die Übelkeit nur eingebildet. Andere Möglichkeiten für das Unwohlsein nach dem Genuss von Pilzen sind deren Überlagerung oder ein zu starker Genuss. Sind Pilze bereits zu lange gelagert worden, können sie natürlich verderben und dadurch Unwohlsein auslösen. Werden zu viele Pilze gegessen, kann dies ebenfalls Folgen haben, denn leicht verdaulich sind sie nicht gerade. Generell sollte jedoch der Arzt befragt werden, denn ein Ernstfall kann nur in seltenen Fällen durch den Laien ausgeschlossen werden.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 16.10.2009


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