Bärwurz

Der Bärwurz gehört zu den ältesten Heilpflanzen hierzulande. Es handelt sich dabei um eine weiß blühende Pflanze, die sich vor allem auf mageren Wiesen und an lichten Laubwäldern findet. Ebenso ist sie in den Mittelgebirgen präsent. Die Pflanze wird mit der Zeit recht buschig und weist einen kräftigen Duft auf, der an Liebstöckel und Fenchel erinnert. Aufgrund der ätherischen Öle, die im Bärwurz enthalten sind und ebenfalls an die beiden Pflanzen erinnern, wird der Bärwurz häufig auch in der Küche verwendet. Ebenfalls finden sich viele Magenschnäpse, die mit dem Namen bezeichnet werden. Diese werden allerdings aus dem Alpen-Mutterwurz hergestellt, einer Pflanze, die kleiner und kräftiger ist, als der Bärwurz.

Die Pflanze

Der Bärwurz ist nicht nur heute in Europa zu finden, sondern stammt auch von hier. Es handelt sich um einen Wurzelstock, der sogar winterhart ist. Bevorzugte Standorte des Bärwurzes finden sich an lichten Laubwäldern und auf vielen Wiesen. Die buschige Pflanze verfügt dabei über einen hohlen Stängel und einen Wurzelstock, der mit einem Faserschopf ausgestattet ist. Die Blätter weisen eine feine Fiederung auf, die Blüten sind weiß bis gelb. Sie wachsen von Mai bis August aus einer Blütendolde heraus. Die Samen für das kommende Jahr entwickeln sich beim Bärwurz aus den Blüten heraus, etwa ab dem Herbst. Sie sind ungefähr sieben Millimeter lang und drei Millimeter dick.

Wer selbst Bärwurz anpflanzen will, der sollte kleine Teile der Wurzel verwenden, da die Zucht aus den Samen recht schwierig ist. Die Verwendung von sandigem, feuchtem, lehmigem und magerem Boden wird dabei auf jeden Fall empfohlen, ebenso wie ein sonniger bis halbschattiger Standort. Die Aufzucht erfolgt in Töpfen, die Erde darf nicht mit Kalk gedüngt werden.

Die Heilwirkungen

Als eine der ältesten Heilpflanzen bietet Bärwurz jede Menge Heilwirkungen, hauptsächlich wird sie jedoch bei Verdauungs- und Magenbeschwerden eingesetzt. Daneben kann sie aber auch harntreibend und menstruationsfördernde Wirkungen erzielen, ebenso wie sie von innen heraus wärmt. Für das Herz haben sich ebenfalls einige positive Auswirkungen unter der Anwendung von Bärwurz gezeigt, weshalb sie auch bei Altersschwäche verwendet wird.

Weitere Anwendungsgebiete finden sich bei Stress, Migräne und Nierenleiden. Menstruationsbeschwerden können durch Bärwurz gelindert werden, ebenso werden Koliken, Gelbsucht und die Gicht bekämpft. Bei Hauterkrankungen und -ausschlägen kann Bärwurz mitunter ebenfalls heilende Wirkungen aufweisen.

Die Anwendung

Die Anwendung ist beim Bärwurz sehr vielseitig. So können die frischen Blätter ähnlich genutzt werden, wie Petersilie. Sie werden also in der Küche eingesetzt und sollen vor allen Dingen den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Als zerquetschtes Kraut werden die frischen Blätter bei Hautausschlägen eingesetzt. Aus dem Kraut werden Umschläge hergestellt, die außerdem bei Schmerzen helfen, die durch die Gicht verursacht wurden.

Auch als Tee kann der Bärwurz eingesetzt werden. Sollen die Blätter verwendet werden, benötigt man etwa einen Teelöffel getrockneter Blätter. Diese werden mit heißem Wasser gegossen, nach etwa zehn Minuten Ziehen kann der Tee abgeseiht werden. Er wirkt gut gegen Verdauungsprobleme. Ebenfalls kann ein Teelöffel der Bärwurz-Samen zum Tee verarbeitet werden. Hier beträgt die Zeit zum Ziehen etwa 20 Minuten. Danach kann der Tee sehr gut gegen Blasenleiden, bei Migräne und Appetitlosigkeit helfen. Werden die Wurzeln abgekocht, so stellen sie ein weiteres Mittel gegen Verdauungsprobleme dar.

Zusätzlich kann aus den Wurzeln eine Tinktur gemischt werden. Dafür werden die Wurzeln mit Weingeist oder Doppelkorn übergossen, am besten in einem Schraubdeckel-Glas. Nach etwa zwei bis sechs Wochen des Ziehens, wird die Tinktur in eine dunkle Flasche gefüllt. Ein bis drei Mal pro Tag können etwa 10 bis 50 Tropfen eingenommen werden. Eine Verdünnung mit Wasser ist natürlich genauso möglich.

Auch äußerliche Anwendungen in Form von Umschlägen und Waschungen mit dem Tee bzw. der Tinktur kann der Bärwurz helfen. Hiermit werden vorrangig Hauterkrankungen und Ausschläge aller Art bekämpft. In der Homöopathie hingegen wird der Bärwurz gegen Herzschwäche und Fieber eingesetzt.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 05.07.2009


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