Portugieser Weißherbst

Der Portugieser gehört neben dem Dornfelder und dem Spätburgunder zu den am meisten angebauten Rotweinsorten in Deutschland. Immerhin nimmt der Portugieser fast fünf Prozent der gesamten deutschen Rebfläche ein. Allein in der Pfalz erstrecken sich die Anbaugebiete des Portugiesers auf insgesamt 2.300 Hektar, in Rheinhessen sind es 1.700 Hektar und an der Ahr immerhin noch 50 Hektar. Seine Herkunft wird in Österreich-Ungarn vermutet, denn der Portugieser kam über Österreich im 19. Jahrhundert nach Deutschland. Dort nahm sich Johann Philipp Bronner dieser Rebsorte an und sorgte für deren Erhaltung. Der Portugieser Weißherbst wird aus den gleichen Trauben gewonnen, wie der Blaue Portugieser, jedoch wird der Traubenmost für den Weißherbst nach dem Pressen früher ausgebaut und erhält deshalb seine hellere Farbe.

Herstellung und Standort

Die Reben des Portugiesers sind im Grunde recht anspruchslos. So sind selbst sandhaltige Böden mit wenigen Nährstoffen völlig ausreichend. Was dem Portugieser nicht so gut bekommt, sind schwere und feuchte Böden. Etwas empfindlich sind die Reben hinsichtlich zu strengen Frösten im Winter, hier können durchaus Schäden entstehen. Ansonsten verspricht diese Weinsorte hohe Erträge. Da der Portugieser zu den früh reifenden Sorten gehört, können die ersten Trauben bereits Anfang September gelesen werden. Hieraus erhält der Winzer einen guten Qualitätswein. Der Portugieser wird zum einen zu Weißherbst, zum anderen aber auch zu verschiedenen Rotweinen verarbeitet, die etwas dunkler in der Farbe sind. Der Weißherbst selbst benötigt eine sehr kurze Standzeit. Oft wird hierauf ganz verzichtet und der Wein wird direkt nach dem Pressen zum Weißherbst ausgebaut.

Aroma, Farbe und Bouquet

Der Portugieser Weißherbst ist ein hellroter bis roséfarbener Wein mit einem geringen Alkoholgehalt, weshalb er besonders als Sommerwein geschätzt wird. Der Portugieser Weißherbst ist vollmundig, dabei aber sehr frisch und süffig. Die enthaltene Säure ist sehr belebend. Vom Duft her erinnert der Portugieser an verschiedene Beeren. So klingen Himbeeren, rote Johannisbeeren oder Erdbeeren mit. Seltener duftet der Portugieser nach Sauerkirschen oder Pfeffer. Der hellrote Weißherbst wird besonders in den Sommermonaten aufgrund seines erfrischenden Charakters geschätzt, ist aber auch ein unkomplizierter Begleiter zu vielen Gerichten. Um die erfrischende Wirkung zu verstärken, wird er häufig gekühlt bei 9 bis 13 Grad Celsius serviert.

Passende Speisen

Die spritzige Leichtigkeit des Portugieser Weißherbst passt im Grunde zu allen Speisen. Egal, ob es sich um deftige Fleischgerichte handelt oder um sommerlich-leichte Salate, der Portugieser Weißherbst passt immer. Deshalb ist er der ideale Tafelwein für alle Gelegenheiten. Im Sommer ist er hervorragend als Begleiter auf Grillpartys geeignet. Ebenso gut kann der Portugieser Weißherbst bei einem gemütlichen Fernsehabend zu Käse und Crackern genossen werden. Sein geringer Alkoholgehalt und seine erfrischende Note machen ihn sehr süffig, so dass er auf größeren und kleineren Partys ein gern gesehener Gast ist. Beim Essen drängt er sich nicht auf, sodass die ursprüngliche Würze der Speisen voll und ganz erhalten bleibt.

Wissenswertes

Der blaue Portugieser hat eine lange Geschichte. Bereits im 19. Jahrhundert, als er von Österreich seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, verdrängte diese anspruchslose und ertragreiche Rebsorte andere Weine von ihrem Platz. In den 1970ger Jahren war ein leichter Einbruch zu verzeichnen, da viele Winzer andere Reben gegenüber dem Portugieser vorgezogen haben. Dieser Einbruch war jedoch nicht von Dauer, denn bereits zehn Jahre später war ein neuer Aufwärtstrend vorhanden. Seit den 1990ger Jahren ist der Erfolg des Portugiesers sehr beständig. Die Ausbauzeit des Portugiesers ist relativ kurz. Nachdem die Trauben bereits im September geerntet werden, entwickelt sich ohne viel Tannin innerhalb kurzer Zeit ein hervorragender Wein, der schon im darauffolgenden Frühjahr gut trinkbar ist.


© Rezepte-Guru
erstellt am: 24.06.2009


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