Brennnessel - Unscheinbare Alleskönnerin (Info)

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Zubereitung:
Lat: Urtica Diorica L. - Grosse Brennnessel
Urtica Urens L. - Kleine Brennnessel Brennnesselgewächse, Urticaceä
Volksnamen: Donnernessel, Hanfnessel, Nessel
Inhaltsstoffe der Brennnessel:
* hoher Vitamin-C-Gehalt (doppelt soviel wie Zitronen) * B-Vitamine *
Vitamin E * Flavonoide * Carotinoide * Chlorophyll * Eisen, Magnesium,
Kalium, Kalzium * Kieselsäure * Spurenelemente * Phytohormone
(Acetylcholin, Serotonin, Histamin) Ob in der Brennnessel
blutzuckersenkende Stoffe, die "Glukokinine", enthalten sind, ist nicht
endgültig geklärt Brennnesseln von gedüngten Wiesen können einen
hohen Nitratwert aufweisen Brennhaare: Histamine, Acetylcholin,
Ameisensäue Wirkung: Die Brennnessel gilt allgemein als ein so übles
Unkraut, dass auch die wissenschaftliche Medizin diese Pflanze lange
missachtet hat.
Doch das ändert sich heute. Die Brennnessel ist eines der vitamin- und
mineralstoffreichsten Wildgemüse. Blattsalat ist im Vergleich dazu ein
inhalts- und geschmacksarmes Grünfutter.

Der Vitamin- und Mineralstoffreichtum der Brennnessel hilf über
Erschöpfungszustande hinweg. Brennnesseln regen den gesamten
Stoffwechsel, wirken entgiftend, blutreinigend und harntreibend. Sie
sind daher besonders gut für Frühjahrkuren geeignet. Auch das BGA
erkennt Brennnesseltee als geeignetes Mittel bei Problemen mit dem
Wasserlassen an. Wie viele Frühjahrskräuter wirken auch die
Brennnesselblätter generell aktivierend und entgiftend. Sie sind
wirksam bei Gicht, Rheuma, Galle und Leberbeschwerden.

In der Volksmedizin ist der Brennnesselsaft beliebt, den man selbst
zubereiten kann: Man zerschneidet die ganzen Pflanzen, weicht sie in
Wasser ein und presst sie nach einem Tag mit einer Presse oder einem
Entsafter aus. Ein solcher Saft enthält die wirksamen Inhaltsstoffe
konzentriert und ist ein gutes Rezept gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Auch die Früchte der Brennnessel, die häufig fälschlicherweise als
Samen bezeichnet werden, verfügen über interessante Inhaltsstoffe wie
Proteine, Carotinoide und Chlorophylle. Produkte aus
Brennnesselfrüchten werden sogar in Apotheken als Kräftigungsmittel
für ältere Menschen verkauft.

Pfarrer Sebastian Kneipp, der bekanntlich nicht zimperlich mit seinen
Patienten war, strich ihnen mit frischen Brennnesseln über die Haut
und die Gelenke. Das sollte gegen Rheuma und Gelenkschmerzen helfen.
Andere empfehlen bei rheumatischen Fingern, die Brennnessel mit
ungeschützten Händen zu pflücken. Tatsache ist, dass die Brennhaare
das Blut unter die Hautoberfläche ziehen und sie erwärmen.

Ernte und Kulinarisches:

Wir werden noch erleben, dass dieses "Unkraut" schlechthin als wichtige
Kulturplanze grossflächig angebaut wird. Sie hätte es verdient. Das
finden inzwischen auch die Feinschmecker.
Luxusrestaurants lassen sich 50 g Brennnesselspitzen für 1,94 Euro
zuschicken.

Freuen Sie sich im Frühjahr auf die ersten Brennnesseln! Der
Brennnessel reserviert man am besten im Garten einen festen Stammplatz.
So hat man immer saubere und unbelastete Pflanzen und die
Schmetterlingsraupen freuen sich. Die feinsten Sprossen und Blätter
kann man im Frühjahr sammeln, die Treibspitzen sind jedoch das ganze
Jahr über schmackhaft. Die harten Stengel sind zum Verzehr nicht
geeignet. Vor Schmerzen beim Pflücken braucht man keine Angst zu
haben. Der Trick besteht daran, einfach ganz beherzt und kräftig
zuzufassen. Dann zerquetscht man die Brennhaare zwischen den Fingern
und sie können die Haut nicht mehr einritzen.
Auch eine entschlossene Bewegung von unter nach oben verhindert das
gefürchtete Brennen. Oder man fasst nur die äusserste Blattspitze an,
schneidet die obersten Blätter ab und lässt dann die Pflanze in den
Korb fallen. Handschuhe sind dann nicht mehr notwendig.

Küchentipps:

Geniessbar wird die Brennnessel durch kurzes Blanchieren oder Einlegen
in Öl. Öl nimmt den Brennhaaren ihre Wirkung und man kann die
Blätter dann auch roh verzehren. Kleingehackte Brennnesseltriebe in
Butter ergeben einen ausgefallenen und aromatischen Brotaufstrich.
Junge Blätter geben Rühreiern, Salaten und Suppen ein feines Aroma.
Sie können auch einzeln in Bierteig ausgebacken werden . Als Gemüse
schmecken die Brennnesselblätter am besten wie Spinat zubereitet: Also
zunächst in kochendem Salzwasser blanchieren, abtropfen, abschrecken,
grob hacken, mit gedünsteten Zwiebeln kurz erhitzen und mit Salz,
Pfeffer und Muskat abschmecken, eventuell mit Zitronensaft und Creme
fraiche verfeinern. Für ein Hauptgericht für vier Personen braucht
man etwa ein Kilogramm. Man kann den Brennnesselspinat auch mit Giersch
oder Taubnessel kombinieren, mit der die Brenneseel übrigens botanisch
gar nichts zu tun hat. Auf diese Weise sammelt man schneller grosse
Mengen und auch geschmacklich biete die Mischung Vorteile. Für einen
entgiftenden Frühlingstee werden eine Handvoll Blätter in ein viertel
Liter kochendes Wasser gegeben und fünf Minuten weitergekocht. Dann
abgeseiht und schluckweise getrunken.
Morgens und abends eine Tasse ist die ideale Frühjahrkur.

Rezepte:
Spargel mit Brennnesselsosse "Jungfrau Maleen" Brennnesselgetränk
"Wilder Frühling" http://www.hobbythek.de/archiv/328/index.html



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