Mispel, Infos

   Mispel
   Loquat
   Nespole
 
REF:  Nach: Das neue Küchen- lexikon, DTV, 1995
   ISBN 3-423-36008-9 sowie: Stoll/Gremminger
   Besondere Obstarten ISBN 3- 8001-6186-9, 1986
   Erfasst von Rene Gagnaux



Zubereitung:
Man unterscheidet zwischen zwei Sorten: die Mespilus germanica und
die aus Ostasien stammende Eriobotrya japonica, die auch zu den
Rosengewächsen gehört. Sie ist jedoch nur sehr weit entfernt der
germanischen Mispel verwandt.

Die japanische Mispel.

Südeuropäisches Kernobst im Aussehen kleiner Äpfel oder Birnen, mit
der Farbe von Aprikosen. Sie enthält grössere, nicht essbare Kerne.
Loquats (japanische Mispeln, Nespole) sind von süss-sauerlichem,
delizösem Geschmack. Loquats werden heute auch im Mittelmeerraum
kultiviert. Der bis 7 m hoch werdende wintergrüne Baum erfriert bei
Frösten unterhalb von -5 oC, die Japanmispel kann bei uns also bloss
als Kübelpflanze empfohlen werden.

Frisch oder in Dosen konserviert kommen sie bei uns in den Handel.
Essbar ist die Mispel erst im vollreifen, sogar überreifen Zustand,
wenn sie durch Lagerung schön weich geworden ist. Sie hat dann einen
aromatisch-erfrischenden, etwas säuerlischen Geschmack.

Man isst die vollreifen Früchte meist roh, kann sie aber auch zu
Konfitüre, Gelees und Säften verarbeiten. Dabei ist allerdings zu
berücksichtigen, dass das Aroma der Mispeln nicht kräftig ist und
sehr schnell von anderen Zutaten übertönt werden kann.

Man reicht die Früchte als Kompott oder als Beilage zu Geflügel oder
verwendet sie zu exotisch reizvollen Obstsalaten.

Die germanische Mispel Mespilus germanica. Rosaceä: neflier, medlar,
nespolo, nispola, Nespel, Nesple, Mospel, Muspel, Aapeneers.

Mispeln wurden schon vor 3000 Jahren im Gebiet des kaspischen Meers
kultiviert. Diese Art scheint aus Transkaukasien oder dem Nordiran zu
stammen. Griechen und Römer brachten die Pflanze nach Europa. In
sonnigen Gebüschen und Waldrändern kommt die Mispel jetzt verwildert
vor. Dieses anspruchslose Gehölz fruchtet zwar am besten in
windgeschützter, besonnter Lage,doch wird auch Halbschatten vertragen.

Ursprünglich dornenbewehrt, wurden durch Selektion dornenlose Sorten
gewonnen. Als Busch oder bis zu 8 m hoher Baum wachsend, hat die Mispel
mit ihrem sparrigen Wuchs einen besonderen Zierwert. Die lanzettlich
geformten Laubblätter von 6 bis 12 cm Länge sind ganzrandig oder fein
gezähnt. Sie sind oberseits dunkelgrün gefärbt und unterseits
graugrün filzig behaart.

Die weissen bis cremefarbigen, sehr dekorativen Blueten von 3 bis 5 cm
Durchmesser erscheinen an den Kurztrieben erst im Mai/Juni. An den
duftlosen Blueten findet spontane Selbstbestäubung statt.

Um Ende Oktober reifen die zuerst grün gefärbten Steinfrüchte zu
braunen, kegelförmigen und behaarten Mispeln heran. Laubblattartige,
abstehende Kelchzipfel von 15 mm Länge krönen die abgeflachte
Scheitelpartie. Die Früchte sind 2 bis 7 cm gross. Je nach Form
spricht man von apfel- oder birnenförmigen Sorten. Im Innern enthält
die Frucht 2 bis 5 eckige, rötlich gefärbte Steinkerne.
Allerdings existiert eine samenlose Abart unter der Bezeichnung
Mespilus apyrena. Die Frucht bleibt kleiner und wird schneller weich.
Daneben ist eine sehr grossfrüchtige Mespilus macrocarpa bekannt
geworden, die vom Zentrum aus weich zu werden beginnt. Grosse
Mispelbäume vermögen pro Jahr 60 bis 80 kg Fruchtertrag zu erbringen.

Eine Samenvermehrung ist möglich durch Direktsaat im November oder
mittels stratifiertem Saatgut bei Frühjahrssaat. Bis zum Einsetzen der
Fruchtbarkeit erfordert dies jedoch Wartezeiten von Jahren.
Schneller ist die vegetative Vermehrung durch Absenker oder Steckholz.
Wertvolle Sorten werden auf Mispelsämlige, oder aber auf Unterlagen
von Apfel, Birne, Quitte, Mehlbeere oder Weissdorn gepropft. Birne als
Unterlage soll geschmacklich die besten Früchte ergeben. Auf
Weissdornunterlage lassen sich früh in Ertrag kommende und sehr
haltbare Mispeln erziehen.

Zu Beginn des Monats November gepflückt, sind die Früchte in der
Regel noch steinhart und weil zu herb, völlig ungeniessbar. Erst nach
dem Einwirken von Frösten werden sie essreif. Unterbleiben solche
Kälteschocks, können die Mispeln während einige Wochen nachgereift
werden in dünner Schicht auf Stroh oder in Pfirsichplateaus. Erst dann
wird der Geschmack angenehm säuerlich-aromatisch. Mispeln sind reich
an Invertzucker, Säuren und Pektinstoffen. Liebhaber schätzen diese
Frucht im rohen Zustand, ein Aufkochen zu Püree, Kompott oder
Konfitüre ist möglich.
Letzteres vorteilhaft in Kombination mit Äpfeln, Hagebutten oder
anderen Wildfrüchten. In früheren Zeiten wurden Mispeln manchmal dem
Birnbrot beigemengt oder auch in eingedicktem Birnsaft oder Honig
kandiert. Selbst Wein und Spirituosen wurden aus Mispelfrüchten
hergestellt.



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