Der Ton macht den Genuß
Zubereitung:
Das wussten schon die alten Römer: Zartes, saftiges Geflügel im
Römertopf knusprig gebrutzelt, ist ein besonderer Genuss. Ein
lukullischer, sozusagen. Denn schon der römische Feldherr Lucullus,
auch als Feinschmecker berühmt, war ein besonderer Verfechter dieser
wohlschmeckenden Zubereitungsart. Er bevorzugte Speisen aus dem
Tontopf, obwohl es im alten Rom schon eiserne Tiegel und Töpfe gab.
Doch weit vor den Römern, etwa sechseinhalb Jahrtausende vor unserer
Zeitrechnung, wurde schon in Ton gebacken. Kamen unsere Vorfahren mit
ihrer Beute von der Jagd, hüllten sie den Braten in einen feuchten
Lehmmantel und garten ihn in heisser Asche oder auf offenem Feuer. War
der Ton kalt, wurde er zerschlagen und das köstliche Festessen konnte
beginnen.
Diese schmackhafte Methode wird übrigens noch heute in vielen
Mittelmeerländern praktiziert.
Der Römertopf ermöglicht einen völlig natürlichen Brat- und
Backvorgang. Das Material atmet, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie in
das Topfinnere, so dass sich hier ständig eine Dunstglocke bildet, die
das Austrocknen des Fleisches verhindert. Der Braten wird aussen schön
knusprig und bleibt innen saftig. Der Römertopf erfüllt auch alle
Forderungen an eine moderne Ernährung auf ideale Weise. Die Speisen
können ohne Fett und Flüssigkeit gegart werden. Saft, Aroma,
Geschmack, Nährstoffe und Vitamine bleiben voll erhalten.
So ist es nur verständlich, dass gerade zartes Hähnchen- und
Truthahnfleisch für den Römertopf wie geschaffen sind. Das zeigt sich
auch an den zahlreichen neuen Geflügel-Rezepten, die speziell für den
Römertopf erdacht wurden.
Der Römertopf wird heute zwar noch aus altbewährtem Ton hergestellt,
wurde aber nach dem modernsten technischen Stand weiterentwickelt.
Er darf nur im Backkofen verwendet werden, niemals auf heisser
Kochplatte oder offener Gasflamme.
Vor der ersten Benutzung den Topf mit Wasser und Bürste gründlich vom
Tonstaub berfreien. Keine Spül- oder Scheuermittel verwenden. Vor
jedem weiteren Gebrauch wird der Römertopf grundsätzlich 15 Minuten
gewässert.
Quelle: Werbebroschüre (Drei Giebel), 1984
erfasst: Sabine Becker, 21. Juli 1999
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