Mate-Tee (Info)

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Zubereitung:
Lebenselixier Südamerikas _Geschichte und Herkunft: Von Ureinwohnern
und Jesuiten-Tee_
Er ist das Nationalgetränk Argentiniens. Getrunken wird Mate Tee aber
auch in Parapguay, Uruguay und im Süden Brasiliens. Bei uns ist von
Mate Tee immer nur dann die Rede, wenn wieder eine neue Fastenkur von
sich reden macht, die Mate als Bestandteil hat. Denn er wird bei
Reduktionsdiäten empfohlen, weil er angeblich die Hungergefühle
nehmen soll - doch hier scheiden sich die Geister.
Auf alle Fälle ist Mate Tee ein Getränk mit langer Tradition, dass in
Südamerika ganz selbstverständlich zum Alltag gehört, wie bei uns
der Kaffee.

Wie beim Roibostee in Südafrika waren es auch beim Mate Tee die
Ureinwohner Paraguays, die Guarani Indianer, die die stimulierende
Wirkung dieses Tees entdeckt hatten. Genaür gesagt handelt es sich um
die getrockneten Blätter des immergrünen Matestrauchs. Als dann die
Spanier im 16. Jahrhundert Südamerika eroberten, bemerkten auch sie
die Wirkung des grünen Suds. Jesuiten, die zur Missionierung in das
Land kamen, verdanken wir die ersten Forschungen und vor allem die
wichtigsten Erkenntnisse über seinen Anbau. Ihnen gelang es, die
Pflanze zu kultivieren und in Plantagen anzubauen. Deswegen bekam der
Mate-Tee auch den Beinamen "Jesuiten-Tee" Laut Lexikon ist die
Matepflanze (botanisch: Ilex paraguariensis, Yerbabaum,
Mate-Teestrauch) ein Baum aus der Gattung der Stechpalmen; in
Südamerika ist er eine der wenigen immergrünen Pflanzen, die es auch
bei uns in Mitteleuropa gibt. Mit dem Teestrauch, aus dem Schwarztee
gewonnen wird, hat der Matebaum also keinerlei Verwandschaft. Ihre
einzigen Gemeinsamkeiten sind, dass beide Koffein enthalten.

Zur Nutzbarmachung werden die Bäume als robuste Sträucher gehalten,
die das ganze Jahr über viel Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit
brauchen. Deswegen kommt die Subtropenpflanze Mate nur in Paraguay,
Uruguay, Südbrasilien und im Nordosten Argentiniens vor. Jährlich
werden in den genannten Regionen um die 300.000 Tonnen Mate produziert.

_Vom Baum in die Tasse - die Verarbeitung_ Die Ernteperiode erstreckt
sich recht lange, nämlich zwischen Februar und Oktober. Dann werden
die jüngsten Blätter bzw. Zweige eines Strauches geerntet und schnell
getrocknet, um die Oxidation bzw. Fermentation zu vermeiden.
Vereinfacht gesagt wird dem Blatt, das etwa 60 Prozent Wasser enthält,
mit sehr hohen Temperaturen schnell die Flüssigkeit entzogen: entweder
werden die Blätter ca.
30 Sekunden ins Feuer gehalten, was einen rauchigen Geschmack erzeugt,
oder die Blätter werden in einer rotierenden Trommel hitzebehandelt.

Dieser Trockenvorgang wird mehrmals wiederholt, bis die Blätter nur
noch eine minimale Restfeuchte enthalten.
Hat dieser Vorgang etwa ein bis zwei Tage in Anspruch genommen, dauert
der nächste bis zu einem Jahr. Denn nachdem die holzigen Stiele und
die Beerenfrüchte von den Blättern aussortiert wurden, werden die
Blätter in Säcke gepackt und müssen erst mal 9 bis 12 Monate liegen
und reifen, um ihr eigenes Aroma zu entwickeln.

Erst dann werden als letzter Schritt die Blätter zermahlen und
verpackt.

_Von Kürbissen und Silberröhrchen - das Geheimnis der Mategefässe_
Wir sprechen jetzt nicht von grauen Mate-Alltag, der sich in der
heutigen Zeit genauso dem Diktat der Schnelligkeit unterwerfen muss wie
beim herkömmlichen Tee, wo Wasser erhitzt und ein Teebeutel kurz
eingetunkt wird. Nein, die Rede ist vom Genuss des südamerikanischen
Getränks aus den traditionellen Mate Gefäss.
Der Mate-Becher besteht ursprünglich aus einem Flaschenkürbis, einer
Kalebasse, der getrocknet und ausgehöhlt wurde. Oben haben die
Kalebassen einen Metallring, um die Öffnung zu befestigen.
Diese Ringe werden gerne mit Mustern verziert, es gibt aber auch Ringe
aus Silber und sogar goldene. Um den Tee zu trinken, braucht man ein
Trinkhalm aus Metall, die Bombilla, das an seinem unteren Ende ein Sieb
hat, so dass die feinen Teekrümel nicht mitgetrunken werden.

_Zur Zubereitung_ Das Mate-Ritual ist stets das Gleiche, ob jetzt bei
den Gauchos am Lagerfeuer in der Pampa oder im Grossstadtgewühl von
Buenos Aires: die losen Teeblätter werden in das Trinkgefäss gegeben
(1/2 bis 2/3 seines Volumens mit Blättern füllen), heisses, jedoch
niemals kochendes Wasser kommt dazu, aber nur gerade soviel, dass die
Kräuter dieses aufsaugen können. Da Mate wie die meisten Teesorten
koffeinhaltig ist, wird die Wirkung durch die Ziehzeit bestimmt:
Kurzes, heisses Aufbrühen verstärkt die anregende Wirkung, während
Aufbrühzeiten von über 6 Minuten eher beruhigen.

Ist alles Wasser eingegossen, führt man die Bombilla, den metallenen
Trinkhalm, in das Gefäss ein und lässt es sich schmecken. Mate-Kenner
schwören darauf, den ersten Aufguss aufzusaugen und ihn gleich wieder
auszuspucken, da er zu bitter schmeckt. Sie empfehlen, erst ab dem
zweiten Aufguss zu trinken, aber das hängt auch von den Mate-Sorten
ab.

Natürlich kann man Mate auch wie "gewöhnlichen" Schwarztee oder
Pfefferminztee ganz normal aufgiessen. In Argentinien nennt man dies
"gekochten Mate", gerade für Kinder wird er gerne mit etwas Milch,
Minze oder Zitrone zubereitet.

Wie oben schon erwähnt, lässt sich Mate-Tee mehrmals aufgiessen,
vergleichbar mit grünem Tee. Allerdings ist sein herber, rauchiger
Geschmack gewöhnungsbedürftig.

_Mate-Tee: ein Gesundbrunnen?_

Mate wurde von den Guarani-Indianern aus Paraguay und Argentinien in
die Kolonien gebracht. Es scheint, als wäre er das meistbenutzte,
hausgemachte Heilmittel der Guarani gewesen. Die Guarani-Indianer
schreiben ihm viele heilende Kräfte zu, etwa um die Abwehrkräfte zu
stärken, gegen die Müdigkeit und um den Geist anzuregen, den Appetit
zu zügeln und für den Stressabbau.

Doch heutzutage hat der Mate in Argentinien und Paraguay keinen
medizinischen Stellenwert mehr, sondern er ist "nur" noch ein Getränk
wie bei uns Kaffee.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Mate zahlreiche Vitamine und
Mineralien enthält, sowie Karotin, Vitamin A, C, E, B-1, B-2;
Riboflavin, Nikotinsäure, Pantothensäure, Magnesium, Calcium, Eisen,
Sodium, Kalium.

Es ist nicht bewiesen, dass Mate als eine Art Schlankmacher wirkt, aber
er zügelt sicherlich den Appetit und kann so bei einer Diät oder
Fastenkur den Flüssigkeitsbedarf decken und gleichzeitig für die
Zufuhr wichtiger Vitamine und Mineralstoffe sorgen. Sein Koffeingehalt
ist geringer als bei Kaffee oder schwarzem Tee. Mate hat eine anregende
Wirkung vergleichbar mit schwarzem oder grünem Tee, er regt einen aber
nicht auf wie Kaffee, sondern wirkt sanfter und lang anhaltender. Auch
bei Verdauungsbeschwerden, insbesondere bei Reizmagen beruhigen die
Gerbstoffe des Mate-Tees die Schleimhäute und lindern Magenschmerzen.

Experte im Studio: Leonardo Cocimano, Mate-Teehändler Frankfurt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: SWR
Zuschauerpost Telefon: 07221-929-4636

http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/essen/tee/2003/10/01/index.html



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