Ungesalzene Butter - Zu viele Keime

Ungesalzene Butter - Zu viele Keime

Zubereitung:
Schmutzbakterien, Hefen, Schimmelpilze:

Fast jede vierte Butter im Test enthielt zu viele Keime.
"Mikrobiologisch mangelhaft", sagen die Experten der STIFTUNG
WARENTEST. Im Volksmund: Die Butter war nicht mehr frisch. Getestet
wurde am Mindesthaltbarkeitsdatum. Hauptkritik: Es fehlt an Hygiene bei
der Produktion. 8 von 33 Marken sind mangelhaft. Schadstoffe sind
dagegen kein grosses Thema: Die gesetzlichen Höchstmengen wurden
deutlich unterschritten. Im Test: 33 Buttermarken ohne Salz.

Schmutzbakterien gefunden:

Bakterien sind gut für die Butter - wenn es die richtigen sind.
Milchsäurebakterien etwa. Die sorgen für das typische Aroma von
Sauerrahmbutter. Die Kulturen werden bei der Herstellung zugesetzt.
Das ist erlaubt, erwünscht und bringt Geschmack. Schmutzbakterien
gehören dagegen weder in die Milch, noch in die Butter. Sechs Produkte
enthielten solche Schmutzbakterien. Genaür: Coliforme Bakterien. Sie
sind ein Anzeichen für mangelnde Hygiene bei der Produktion. Das gilt
auch für Hefen und Schimmelpilze, die in vier weiteren Produkten
gefunden wurden. Mikrobiologisch mangelhaft sind die Marken Beste
Butter van Antje, Domspitzmilch, Weihenstephan Frische Tafelbutter,
Edeka Mibell, Heinrichsthaler, Berchtesgardener Land Bergbauern Butter,
Füllhorn Öko-Butter und Butter Lindner lose Butter.

Vorschriften nicht erfüllt:

Für Butter gelten strenge Vorschriften. Die Butterverordnung regelt,
was drin sein darf. Erlaubt sind neben Rahm nur Wasser, Salz, der
Farbstoff Beta-Karotin und - je nach Buttersorte - verschiedene
Säuerungskulturen wie Milchsäurebakterien. Zwei Produkte erfüllen
die Bestimmungen der Butterverordnung nicht. Die Proben von delicado
enthielten 16,5 Prozent Wasser - höchstens 16 Prozent sind erlaubt.
Ausserdem schreibt die Butterverordnung vor, wie hart Deutsche
Markenbutter werden darf. Die Proben von Sachsenmilch waren doppelt so
hart.

Nur wenig Schadstoffe:

Schadstoffe sind dagegen kein grosses Thema: Die STIFTUNG WARENTEST
analysierte die Butter unter anderem auf Pestizide, PCB und
Halogenkohlenwasserstoffe. Ergebnis: Kaum Rückstände gefunden. 19
Marken sind gut, 14 immerhin befriedigend. In einigen Stücken fanden
die Tester allerdings geringe Mengen DDT und HCB. DDT ist ein
Pflanzenschutzmittel, HCB ein Behandlungsmittel für Saatgut. Beide
sind giftig und seit den siebziger Jahren verboten. In fettreichen
Lebensmitteln können sich aber noch Rückstände anreichern.
Chloroform wurde sogar in allen Butterproben gefunden. Die Chemikalie
mit dem wissenschaftlichen Namen Trichlormethan stammt wahrscheinlich
aus Reinigungsmitteln für Milchtanks und Arbeitsgeräte. Rückstände
können in die Milch gelangen. Tröstliches Fazit: Die in der Butter
nachgewiesenen Mengen liegen weit unter den gesetzlichen Höchstmengen.
Das gilt für alle untersuchten Schadstoffe.

Geschmack in Butter:

Geschmacklich ist fast alles in Butter: 884 Testesser kosteten für
die STIFTUNG WARENTEST. 33mal Butter mit und ohne Brot. Erfreuliches
Ergebnis: 32 Produkte schmecken gut. Nur Milram schmeckt befriedigend.
Arla, Greenfields Butter aus Irland und Andechser Bio- Butter
überzeugten sogar pur. Fünf Butterexperten suchten darüber hinaus
nach Fehlern in punkto Aussehen, Geruch und Geschmack.
Kritik gab's für Kerrygold Irische Butter: "leicht schichtig, alt,
ölig, kratzend und salbig", sagen die Experten. Elf Produkte sind
dagegen auch sensorisch top: Keine Geschmacksfehler und kaum
Abweichungen vom Ideal der guten Butter.



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